WEIHNACHT 2020 - MARIA MEETS EVA UND SIE VERÄNDERN DIE WELT
Männer sind geneigt, alles, was den Beigeschmack einer Gleichstellung der Geschlechter hat, in der heutigen Zeit „Weiberherrschaft“ zu nennen. Das Matriarchat steht meiner Auffassung nach nicht für die Vorstellung einer Herrschaft der Frauen über die Männer; es bedeutet lediglich, dass nicht ausschließlich Männer regieren, - dass, anders ausgedrückt, eine gesündere, gerechtere Gesellschaftsordnung existiert, in der das Regierungsprivileg nach Kompetenz entschieden wird, unabhängig vom Geschlecht.
Katharine C. Bushnell
Gross war die Empörung, als anlässlich der Aktion Maria 2.0. an der Universitäts-Kirche Freiburg ein riesiges Transparent entrollt wurde mit einem Bild der Künstlerin Meredith White, welches eine Maria-Vulva („Mother Vulva“) darstellte. Blasphemie wurde von allen Seiten geschrien. Ich habe zum entsprechenden Facebook-Post der Fachschaft Theologie Uni Freiburg einen Kommentar hinterlassen, zu dem ich sogar aus Rom angepflaumt wurde, wie idiotisch und lächerlich meine „Theologie“ und ich ein Fall für den Psychotherapeuten sei.
Ich fand das Bild schön. Schön genial. Ich fand nicht, dass es die Heiligkeit Marias in Frage stellte, im Gegenteil. Für mich sagte es genau das aus, was die letzten zweitausend Jahre keine Rolle spielen durfte:
Wie privilegiert und geehrt und seit Urzeiten längst rehabilitiert die gläubige Frau ist und weshalb Gott ausgerechnet diesen Weg wählte, seinen Sohn in die Welt zu bringen.
Durch die natürliche Leiblichkeit der Frau, durch das „Tor des Lebens“ – durch Vagina und Vulva. Doch offensichtlich wäre es einigen Vertretern der Theologie lieber, Jesus wäre per Kaiserschnitt zur Welt gekommen.
Regt diese Tatsache deshalb so auf, weil dieser Vorgang so ganz ohne Beteiligung des Mannes geschah? Zu irdisch? Zu sehr an Eva erinnernd? Wenn Gott die Weiblichkeit geschaffen und auserkoren hat, wie kann dann deren Darstellung Blasphemie sein? Zumal diese Art der Mariendarstellung in der (Kirchen)Kunst schon immer vorkam.
Die Zerrissenheit ist die Ursache allen Übels
Es regten sich auch etliche gläubige Frauen über diese Darstellung der Maria auf. Viele Frauen möchten lieber eine asketische überhöhte Heilige als Vorbild, nicht eine Identifikationsfigur von realistischer wahrer Weiblichkeit. Immer noch meiden viele die Eva in sich, die die Männertheologie über die Jahrtausende zur Ursache allen Übels erklärte, sexuell aufgeladen. Eva die Hure, Maria die Heilige. Dieses zerrissene Frauenbild lässt weder uns Frauen noch die Männer glücklich und geheilt sein. Diese Zerrissenheit ist die Ursache allen Übels!
Und wo kommt sie her? Seit meiner Jugend beschäftigt mich die Ungerechtigkeit der Ungleichstellung von Frau und Mann. Doch je länger ich als Sexualtherapeutin arbeitete, desto drängender wurde in mir der Wunsch, dieser unglaublichen Sache der theologischen Dämonisierung der Frau und gleichzeitig der Sexualität auf den Grund zu gehen. Ich habe darüber ein Buch geschrieben, welches vor eineinhalb Jahren erschien. Und was ist passiert? Es wurde in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit versenkt. Gleich zu Beginn. Alle haben sie abgestritten, an der Versenkung des Buches beteiligt gewesen zu sein. Doch nach und nach wurden mir die Details dieser Vorgänge doch zugetragen. Männer sind von Männern unter Druck gesetzt worden, sich ja nicht zu meinem Buch zu äussern.
In mir riss ein Faden
Hat es mich überrascht? Nein, eigentlich nicht. Ich habe ja genau über diese Mechanismen geschrieben. Ich war ja bei meinen Recherchen auf all die vielen Bücher des letzten und des jetzigen Jahrhunderts gestossen, die es zu diesem Thema bereits gab. Bücher, die allesamt ebenfalls verschwanden, ohne nachhaltige Spuren zu hinterlassen.
Viele Monate verstrichen, und irgendwann realisierte ich, wie etwas mit mir geschah. Bis in mir irgendwann ein Faden riss. Der Faden des Glaubens an die Gemeinschaft der Gläubigen.
Ausgelöst schlussendlich durch eine einzige Begebenheit. Doch im Nachhinein konnte ich nachvollziehen, wie dies schleichend über die ganze Zeit des Buchschreibens schon in mir vorging. Viele Geschehnisse der längeren Vergangenheit liess ich in meinem Geist Revue passieren, in denen mich jeweils eine riesige Traurigkeit überkam, die nicht einfach nur von mir selbst zu kommen schien.
Mit dem Schreiben des Buches und danach bröckelten letzte Gewissheiten weg, die ich bisher in meinen Leben nie gewagt hatte, ganz grundsätzlich in Frage zu stellen. Paradigmen der christlichen Lebenswelt, in der ich von klein auf drin gelebt hatte. Dieser Zustand machte mich sowohl traurig, ratlos, wie auch erleichtert und innerlich extrem stark. Ich hielt diesen Zustand einfach mal aus. Ich musste viel darüber nachdenken und darüber reden, mit Freunden, mit meinem Mann, mit Gott. Verstärkt wurde dieser Prozess durch die Lektüre des Buches von Per Olov Enquist LEWIS REISE. Mit diesem Buch tauchte ich unwillkürlich ein in meine fromme Kindheit, überhaupt nicht pfingstlich und doch erstaunlich ähnlich, mit all den damals unerklärlichen Empfindungen und nicht einzuordnenden Wahrnehmungen, die meinen durchaus auch frohen Glauben mitgeprägt hatten.
Ein Buch hat meinen Glauben gerettet
Und dann geschah etwas wunderbares. Durch einen Mann. Er hatte mich schon einmal auf Facebook angeschrieben und schickte mir das PDF eines Buches, das bald erscheinen sollte. Und dieses Buch – es tönt pathetisch, ich weiss, aber genau so war es – hat meinen Glauben gerettet!
Die Frau, Katharine C. Bushnell, die dieses Buch vor hundert Jahren schrieb, brachte mir Frieden. Mit einer unglaublich provokativen, intelligenten und mit Witz geschriebenen Exegese. Indem sie mir schwarz auf weiss und mit gründlichem weiblichem Sinn erklärte, wie Gott es gedacht hat, das mit dem Frau-Mann-Sein. Und in mir rief alles: „Ich hab’s gewusst!
Ähnliche Aha-Erlebnisse hatte mir während meines Buchschreibens schon ihre Zeitgenossin, die Engländerin Dorothy L. Sayers, beschert, mit ebenso prägnant-witzigen Dekonstruktionen des frommen Frau-Mann Bildes. Es wäre vor hundert Jahren schon alles gesagt gewesen - wenn Mann und Frau es hören wollten.
WACH AUF, EVA! heisst das erstmals auf Deutsch erscheinende Buch von Katharine C. Bushnell. Der Untertitel des Buches lautet: Erkenne die biblische Wahrheit von Gottes ursprünglicher & unveränderter Absicht der vollen Gleichstellung der Frau. «Denn über dir kommt gleich der Himmel», steht berührenderweise auf dem Umschlag. Das Studienbuch der Amerikanerin zur Frauenfrage erschien erstmals 1921. Eines dieser verschwundenen Bücher. Jetzt übersetzt und herausgegeben von H. Christian Beese in seinem kleinen Verlag in Hamburg*.
Katharine C. Bushnell war Ärztin, Sprachwissenschaftlerin für Hebräisch und Griechisch und Missionarin. Eine Reformerin, die eine führende Rolle übernahm in der Frauenbewegung des 19. Jahrhunderts. Eine dieser eindrucksvollen Frauenleben, die eine christliche feministische Bewegung hatten ins Leben rufen wollen, von denen ich in meinem Buch ENDLICH GLEICH! schreibe.
Wacht auf, ihr Frauen, die ihr immer noch an eine patriarchale “göttliche Ordnung” glaubt
“Diese Frau ist eine linke Feministin!”, rief ein Mann zum Buch WACH AUF, EVA! auf Facebook empört in die Runde. Feminismus - die emanzipierte, feministische Frau im Bund mit dem Teufel - dieses Paradigma hält sich hartnäckig in bibeltreuen Kreisen und feiert grad wieder Urständ.
Interessanterweise kehrt Katharine C. Bushnell den in evangelikalen Kreisen so beliebten “Feminismus-Satan”-Beleg um. Bushnell führt aus, es sei ein «Unerlöster-Mann-Satan”-Komplott gegen die Frau. Dieser habe bewusst die Bibel dahingehend falsch bzw. tendenziös übersetzt. Und zeigt in ihrem Studienbuch in grosser Selbstverständlichkeit gewissenhaft auf, was in den Urtexten wirklich steht.
Und Frauen, lasst Euch nicht irreführen von schönen Worten wie Gleichwertigkeit und Ebenbürtigkeit. Oder geht nicht dem “Gleichwertig aber nicht Gleichartig” auf den Leim. Das sind Worte einer beschönigenden komplementaristischen Sichtweise, die besagt, Mann und Frau hätten den gleichen Wert dadurch, dass sie sich ergänzen. Sich das komplementaristische Mäntelchen umzuhängen ist in der freikirchlichen Lebenswelt grad sehr «en vogue». Man streicht die revolutionäre Bedeutung des Christentums in der Antike hervor in Bezug auf die Würde der Frau und die Sexualethik, im Gegensatz zur damaligen Gesellschaft. Plötzlich sieht man sich auch in der heutigen Zeit als Vorreiter für eben diese Themen. Als Stellvertretende für Frauenwürde, Sexpositivität und Körperintegration. Zweitausend Jahre übersprungen, ganz ohne Reflektion und Schuldeingeständnis. Doch dieses Denken hat nichts gemein mit bedingungsloser vollständiger Gleichstellung und Teilhabe der egalitaristischen Sicht.
Geistlichen Erneuerung der Gesellschaft
Geistliche Erneuerung der Gesellschaft ist das erklärte Ziel christlicher Lebensweise. Genau dieses grosse Ziel kann niemals gelingen, wenn die christliche Lebenswelt nicht endlich eingesteht, dass sie in der gesamten nachapostolischen Zeit einem grossen Irrtum unterlegen ist: Der zutiefst ungöttlichen Geschlechterungerechtigkeit. Frauen sind genauso wie die Männer herausgefordert, sich mit dem Egalitarismus auseinander zu setzen. Frauen haben eine Nimm-Schuld, wenn sich etwas ändern soll. Und Männer entsprechend eine Platz-freimach-Schuld.
PS: Weiterer BLOG: DIESES BUCH HAT MEINEN GLAUBEN GERETTET
PPS: *Hier das Buch WACH AUF, EVA! bestellen: RVB|VKW Verlag per Mail: christian@rvbeese.de
PPPS: Ich werde dem Übersetzer und Herausgeber H. Christian Beese ewig dankbar sein für dieses Buch. Und ebenso werde ich Hans-Jörg Ronsdorf , Autor des Buchs FRAUEN VERGEBT UNS, ewig dankbar sein, dass er mich auf Katharine C. Bushnells Buch aufmerksam machte. Was sagt Hans-Jörg Ronsdorf zu Bushnells Buch im Vergleich zu seinem? “Dagegen ist mein Buch Kindergarten.”
PPPPS: Ich freue mich auf das himmlische Kennenlernen von Katherine C. Bushnell und allen anderen mutigen Frauen ihrer Zeit, den christlichen Mitstreiterinnen in der Gründungszeit des Feminismus.
DIESES BUCH HAT MEINEN GLAUBEN GERETTET
Veronika Schmidt
Ich hab’s geschrieben, im BLOG “Maria meets Eva”. Mir ist ein Faden gerissen. Der Faden des Glaubens an die guttuende Gemeinschaft der Gläubigen. Weshalb? Wegen der jahrhundertelangen unglaublichen Sache der theologischen Dämonisierung der Frau und der Sexualität und der deshalb bis heute anhaltenden Ungerechtigkeit der Ungleichstellung von Frau und Mann. Und weil mir das Erscheinen meines eigenen Buches zum Thema drastisch vor Augen führte, dass wir offensichtlich kollektiv nicht gewillt sind, in der christlichen Lebenswelt daran etwas zu ändern.
Und dann hat mich dieses Buch erreicht und meinen Glauben gerettet. Den Glauben daran, dass Gott sich bedingungslos an die Seite der Frauen stellt und ihre Würde und Egalität verteidigen wird bis in alle Ewigkeit. Wie er es schon immer tat.
“Frauen haben den Trost, dass sie wissen, dass ihr Erlöser mit ihnen die Schmach teilt.”
“Gott ist mit dem, der Recht hat, nicht mit einem bestimmten Geschlecht.”
Katharine C. Bushnell
WACH AUF, EVA! heisst das erstmals jetzt auf Deutsch erschienene Buch von Katharine C. Bushnell. Der Untertitel des Buches lautet: Erkenne die biblische Wahrheit von Gottes ursprünglicher & unveränderter Absicht der vollen Gleichstellung der Frau - «denn über dir kommt gleich der Himmel». Das Studienbuch der Amerikanerin Bushnell zur Frauenfrage erschien erstmals 1921. Jetzt wurde es übersetzt und herausgegeben von H. Christian Beese in seinem kleinen Verlag in Hamburg*.
Katharine C. Bushnell war Ärztin, Sprachwissenschaftlerin für Hebräisch und Griechisch und Missionarin. Eine Reformerin, die eine führende Rolle übernahm in der Frauenbewegung des 19. Jahrhunderts. Eine dieser eindrucksvollen Frauenleben, die eine christliche feministische Bewegung hatten ins Leben rufen wollen, von denen ich in meinem Buch ENDLICH GLEICH! schreibe.
Das Buch WACH AUF, EVA! ist eine unglaublich provokative, intelligente und mit Witz geschriebene Exegese, in der Bushnell mit gründlichem weiblichem Sinn erklärt, wie Gott es gedacht hat, das mit dem Frau-Mann-Sein. Katharine C. Bushnell kehrt den in bibeltreuen Kreisen so beliebten “Feminismus-Satan”-Beleg um und führt aus, dass es ein «Unerlöster-Mann-Satan”-Komplott gegen die Frau ist. Sie zeigt in ihrem Studienbuch in grosser Selbstverständlichkeit gewissenhaft auf, was in den Urtexten wirklich steht.
Das Buch ist voller einzigartiger Perlen der Erkenntnis. Einige davon rausgepickt, werden diesem gesamten Reichtum nur annähernd gerecht. Die pointierten Aussagen von Katharine C. Bushnell sind keine Behauptungen, sondern sie belegt dieses gründlich. Diese “Bibel der Geschlechtergerechtigkeit” will studiert werden und mit ihr die Bibel selbst mit ganz neuen Augen und einem demütigen Herzen entdeckt werden.
Es war Katharine C. Bushnell ein drängendes Anliegen, dass Frauen die Bibel selbst durchforsten nach der weiblichen Bestimmung. H. Christian Beese schreibt im Vorwort zum Buch: “Bushnell fügt wiederholt emphatische, wohlbegründete Aufrufe an die Schwestern ein, sich dem Studium der biblischen Sprachen zu widmen, um zu lesen, was Gottes Wort ihnen wirklich zu sagen hat, anstatt dessen, was Männer sagen, dass es ihnen sagt.” Und Ray Munson betont im ebenfalls abgedruckten Vorwort zur erstmals wiederveröffentlichten Ausgabe von 1943: “Dieses Buch beschreibt Gottes unwandelbaren Plan für die Rolle des weiblichen Geschlechts bei der Errettung der gefallenen Rasse des ersten Adam.”
Doch lassen wir Katherine C. Bushnell selbst aus ihrem Buch sprechen:
“Genau das ist es, was heute geschieht! Angesichts einer Welt, die in Ermangelung des Evangeliums von Jesus Christus umkommt, und in einer Zeit, in der deutlich zu erkennen ist, dass der gegenwärtige Zustand der Christenheit eine Schande ist, weil sie den Anforderungen des christlichen Lebens überhaupt nicht gerecht wird; in einer Welt, die übel zugerichtet ist und verblutet und in ihrer gesellschaftlichen Verderbtheit verhungert und verrottet, während die männlichen Diener des Evangeliums von ihren Kanzeln Christus ebenso oft in Misskredit bringen, wie sie ihn ehren, und die Bibel ebenso oft angreifen, wie sie sie erklären – in einer solchen Zeit ist die Frage angebracht, ob Frauen überhaupt ein Recht haben zu schweigen. (…) und dann sagt mir, aufgrund welcher historischer Fakten man annehmen kann, dass Männer zuverlässige religiöse Führer sind. (…) Dieser Behauptung fehlt es, angesichts der Tatsache, dass es nur wenigen Frauen je gestattet war auszuprobieren, ob sie führen könnten, an Aufrichtigkeit; sie ist aus Ignoranz und Voreingenommenheit geboren.” (S. 373)
“Doch ein Mann kann kurzfristig überzeugt sein und dann erneut in seine alte bornierte Haltung zurückfallen.” (S. 388)
“Frauen gehören in großer Zahl dem mystischen Leib Christi, der wahren Kirche, an; sie gehören nicht eigentlich jener Körperschaft – der sichtbaren Kirche – an, die lediglich ihre Namen auf eine Liste setzt, während sie ihnen hinsichtlich ihres ganzen Gemeinwesens jegliche Mitverantwortung vorenthält. Deshalb wird diese sichtbare Kirche diese große Verheißung niemals begreifen.” (S. 408)
"Und solange die Gemeinde solche Lehren gutheißt, indem sie den Brauch der männlichen Leitung in all ihren Geschäftsbereichen praktiziert, wird sie erleben, dass die Zahl ihrer vernünftigeren weiblichen Mitglieder abnimmt. Es gab eine Zeit, als in der Zivilregierung und in jedem Bereich des Lebens Männer herrschten, aber dieser Tag neigt sich überall seinem Ende zu - außer dort, wo seine Existenz am meisten fehl am Platz ist: in der Gemeinde; (…) Eine Einladung, sich einer religiösen Gruppierung anzuschließen, die es mit sich bringt, dass sie [die Frau] sich wiederum in Knechtschaft begeben wird, wird in Zukunft immer häufiger abgelehnt werden. (…) Die Kompetenten haben kein Recht, die Leiterschaft der vergleichsweise weniger Kompetenten zu akzeptieren – und Frauen haben voll und ganz bewiesen, dass sie nicht alle als weniger kompetent angesehen werden können als Männer. Auch die Rechtschaffeneren dürfen nicht akzeptieren, von den weniger Rechtschaffenen beherrscht zu werden." (S. 371)
“Wenn ich meine Bibel lese, ziehe ich es vor, zu erfahren, was genau der Heilige Geist zu uns spricht, anstatt zwischen ihren Seiten die Meinung selbst des vortrefflichsten uninspirierten Mannes zu finden.” (S. 329)
“Ebenso ist es bei einem Übersetzer; er zieht unbewusst an der starken Seite der Vorurteile oder Eigeninteressen. Das mag nicht beabsichtigt sein, ist aber, für die uninspirierte Hand, dennoch unvermeidlich. Aus diesem Grund sollten weder eine bestimmte Klasse noch ein Geschlecht ein ausschließliches Recht haben, die Bedeutung des Urtextes zu definieren Welch Wunder daher, dass alle Fassungen, da sie zu allen Zeiten von Männern gefertigt wurden, die Tatsache offenbaren, dass sie sich in der Frauenfrage, entsprechend der geschlechtsbedingten Befangenheit, alle mehr oder weniger im Kreis bewegen und die Freiheit und den Fortschritt der Frauen behindern, da (in der Vergangenheit noch mehr als in der Gegenwart) das Eigeninteresse des Mannes ihn zu der Annahme veranlasste, dass die Frau Gott am besten dienen könne, wenn sie als Untergebene des Mannes auf eigene Entfaltung verzichtet!” (S. 321)
"Es gibt absolut nichts, was die Moral aus dem menschlichen Herzen so wirksam und schnell vertilgt wie Ungerechtigkeit, und es gibt nichts, was so schnell die göttliche Flamme der Buße und des Strebens nach Heiligkeit im Herzen der Gefallenen entzündet, wie die Hoffnung auf Gerechtigkeit." (S. 349)
"Gerechtigkeit ist die gütigste Sache der Welt; Ungerechtigkeit ist die grausamste und deprimierendste. Ich habe wiederholt die erweichende Wirkung dieser Geschichte auf (…) geschändeter Frauen im Orient gesehen, – „So etwas Wunderbares haben unsere Götter nicht gelehrt“, haben sie gesagt, „dein Gott muss der wahre Gott sein.“ (S. 349)
"Wie einen großen Stein in ein ruhiges Meer, so schleuderte der Satan seine soziale Unordnung in diese Welt hinein." (S. 400)
"Es ist erstaunlich, dass manche Männer, die mit großem Nachdruck die Lehre vertreten, dass Christus bald kommen wird, in ihrem Eifer so blind sind, dass sie dieses Kommen so weit wie möglich hinaus zögern, indem sie die Befreiung der Frau und ihren Dienst im Evangelium behindern. Sie weigern sich zu sehen, dass die Reihenfolge der Entfaltung im Reich Christi auf Erden von Christus selbst in den beiden Gleichnissen vom Reich Gottes ausdrücklich vorgegeben und vom Apostel Paulus in der symbolischen Formulierung „Adam wurde zuerst gebildet, danach Eva“ angedeutet wurde (1Tim 2,13)." (S. 395)
“Ohne Gott ist der Mann ein Sklave des Satans, und die Frau ist eine Sklavin des Sklaven des Satans.” (S. 394)
"Hier wird der große Fehler bei der „Frauenfrage“ gemacht. Ist es „vernünftig“, Frauen zu erlauben, dies und jenes zu tun? – so fragen sich Männer bei jedem Schritt der gesellschaftlichen Entwicklung der Frau. Die einzige Frage, die gestellt werden sollte, ist: Fordert die Gerechtigkeit diesen Schritt? Wenn ja, so soll „der Gerechtigkeit Genüge getan werden, und wenn der Himmel einstürzt“; alles, was nicht der Gerechtigkeit entspricht, richtet nur Schaden an." (S. 350)
"Das Problem mit den Lehren des Paulus liegt im Denken der Männer, nicht im Wort Gottes. Es ist ein Problem, das vor allem aus Vorurteilen und Egoismus besteht; und Frauen dürfen keine Angst vor dem Unmut der Männer haben, wenn sie versuchen, ihnen die Augen dafür zu öffnen, dass sie ein Problem mit Gott haben, und nicht mit Frauen – wenngleich nur wenige Männer bereit sind, dies zuzugeben oder es überhaupt wahrzunehmen." (S. 365)
"Es reicht nicht aus, dass Frauen bescheiden und leise nach ihrer Erlösung streben, sie müssen sie verkünden, auch wenn sie sich durch diese Verkündigung dem falschen Vorwurf mangelnder Zurückhaltung aussetzen." (S. 367)
“Werden wir Frauen unsere unbedachte Gleichgültigkeit gegenüber der Verantwortung beiseiteschieben, uns mit dem Sack tiefer Buße kleiden und Gott von ganzem Herzen suchen?” (S. 365)
"Oh ja, jetzt kommen wir auf den Punkt. Wer sonst ist der besondere Samen der Frau? Jesus Christus. Wir Frauen werden in eine eigene Klasse eingeordnet, weil wir in besonderer Weise mit der ersten Frau verwandt sind; und wir finden Jesus Christus mit uns in derselben Klasse. Aber wenn die Klasse, der Jesus Christus angehört – der besondere Samen der Frau – in fortdauernder Schmach sein soll, kann es keinen Zweifel daran geben, welcher Geist dies lehrt – nicht der Heilige Geist, der wahre Lehrer und Verkünder des Wortes, sondern der Geist des Antichristen, denn „so sind auch jetzt viele Antichristen aufgetreten“." (S. 372)
„Der Übergang von der weiblichen zur männlichen Verwandtschaftslinie ist durchtränkt von den Tränen und dem Blut der Frau und übersät mit ihren Fesseln und prostituierten Tugenden.“ (S. 263)
“Alle Frauen sollten wissen, dass Gottes Wort die Welt in dieser Hinsicht am Anfang zu einem guten Ort für sie gemacht und ihrer Entwürdigung im Frühstadium der Menschheitsgeschichte mit diesem Ehegesetz [dass der Mann Vater und Mutter verlässt - die matriarchale Verwandschaftslinie A.d.A.] einen grossen Riegel vorgeschoben hat - es ist in der Tat das erste gesellschaftsethische Gesetz zur menschlichen Lebensführung.” (S. 42)
“Die auf diesem Ehegesetz Gottes basierende Zivilisation machte die Frau nicht ihrem Mann überlegen, doch sie verhinderte, dass sie seine Untergebene wurde.” (S. 48)
“Die Bibel verwendet nirgends einen Ausdruck wie “Fluch” bezüglich Frauen. Wir finden die Lehre vom “Fluch” der Frau ausschliesslich in der Tradition.” (S. 76)
“Wenn jemand Eva leiden liess oder Eva verfluchte, so war es ihr Feind, der Satan, und wenn jemand Adam dafür belohnte, dass er den Satan in Schutz nahm, dann war es wiederum der Satan.” (S. 71)
“Die Bibel stellt die Frau von den ersten Kapiteln an als Gottes Verbündete in der letztendlichen Erlösung der Welt dar; (…) und der Satan begann, die Frau zu verfolgen, die einen Eroberer hervorbringen sollte, während sie begann, Befreiung zu erwarten.” (S. 58)
[Und Maria] “(…) wurde in ihrer eigenen Person diejenige, die die Verheissung verwirklichte, dass der Samen der Frau der Schlange den Kopf zermalmen sollte.” (S. 58)
Eva war die Urahnin Jesus Christi und aller Gläubigen, denn sie war die Erste, die an ihn gläubig war und durch den Glauben an seinen Namen erlöst wurde.” (S. 59)
“Und nun reibt euch bitte gründlich die Augen, durchsucht das restliche Kapitel 3 der Genesis und zeigt mir die Stelle, wo die Bibel lehrt, dass Eva aus Eden vertrieben wurde.“
(S. 67)
“Es war dann die erste Frau, die ihre (himmlische) Verwandtschaft für ihren Mann aufgab. Sie hat Gottes Gesetz für die Ehe umgekehrt. (…) Wäre Eva standhaft bei Gott geblieben, könnte Adam durch den zweifachen Einfluss von Gott und Eva zu Gott zurückgekehrt sein. Die Ehe hätte von Adam, dem Mann, vollzogen werden können, indem er den Teufel, seinen Vater, verliess und seiner Frau anhing, um so, wie der verlorene Sohn, der er war, in das Haus des himmlischen Vaters zurückzukehren.” (S. 81)
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PPS: BLOG: Maria meets Eva und sie verändern die Welt
PPPS: Ein vollkommen anderes Buch mit demselben Blickwinkel. Heilend für Frauen und ermutigend für Männer.
Die englische Originalausgabe von JJ Bola erschien 2019 unter dem Titel MASK OF - MASCULINITY REDEFINED. Der deutsche Titel scheint mir etwas unglücklich: SEI KEIN MANN - WARUM MÄNNLICHKEIT EIN ALBTRAUM FÜR JUNGS IST. Verlag hanserblau. JJ Bola sagte in einem Interview: “Keine Bewegung hat mehr für Männer getan, als der Feminismus”
JJ Bola ist im Norden Londons aufgewachsen, als Teil der kongolesischen Gemeinschaft. Der Autor und Aktivist zeigt, dass die starren Vorstellungen davon, was und wie ein Mann zu sein hat, viele einengen. Er plädiert dafür, dass die strenge binäre Geschlechtertrennung, wie sie in westlichen Ländern üblich ist, aufgeweicht wird. Er lädt in versöhnlichem Ton ein zum Gespräch zwischen verhärteten Fronten. Denn erst, wenn sich auch die Männer und der Begriff von Männlichkeit verändern, wird es echte Geschlechtergerechtigkeit geben.
“Männer brauchen Liebe”, schreibt JJ Bola. “Männer brauchen Liebe von anderen Männern (…). Männer brauchen intime, nicht sexuelle Liebe. (…) Gleichzeitig gilt aber auch, dass wir den Mut haben sollten, uns fortzubilden, wenn wir oder andere Fehler machen, dass wir Empathie haben und da sind für diejenigen, die uns brauchen - und auch für uns selbst.” (S. 146-147)
“Ich glaube, jeder Junge oder Mann sollte feministische Literatur und Texte lesen, die ihn über das Patriarchat und Männlichkeit sowie über die Lebenserfahrungen von Frauen aufklären, damit er sich zumindest der Ungleichheit der Geschlechter in der Gesellschaft bewusst ist.” (S. 145)
“Männer sollten nicht dafür belohnt werden, dass sie das Nötigste tun: Frauen als Menschen zu behandeln. (…) Männer müssen gemeinsam daran arbeiten, das Patriarchat einzureissen und toxische Männlichkeit abzulehnen. (…) Frauen kämpfen nicht dafür, Männern etwas wegzunehmen, sondern für eine wieder ausbalancierte Welt, die es neu zu definieren gilt.” (S. 94)
“Feminismus wird oft als antimännliche Ideologie eingeordnet, als eine Bewegung, die Männer auslöschen will. (…) Feminismus ist eine Bewegung, die den Sexismus, die sexistische Ausbeutung und die Unterdrückung beenden will.” (S. 86)
“Tatsache ist, dass das Patriarchat die Mehrheit der Männer entmachtet. (…) Für die Mehrheit der Männer ist das System nicht vorteilhaft. Nur ein kleiner elitärer Kreis, die Oberschicht der Männer, profitiert wirklich vom Patriarchat. (…) Der Rest muss im Wesentlichen um übrig gebliebene Krümel kämpfen. (…) Besonders perfide ist, dass diejenigen, die kämpfen und sterben, nie diejenigen Männer sind, die die politischen Entscheidungen treffen und Kriege auslösen.” (S. 83)
“Schwarze Feministinnen haben energisch für die Rechte von Schwarzen Männern gekämpft.” JJ Bola zitiert Audre Lorde: “Ich möchte einen Schwarzen Mann grossziehen, der versteht, dass das rechtmässige Ziel seiner Feindseligkeit nicht Frauen sind, sondern diejenigen, die die Strukturen aufrecherhalten, die ihn dazu bringen, Frauen zu hassen und vor ihnen Angst zu haben, genauso wie er Angst und Hass für sein eigenes Schwarzes Selbst empfindet.”
ICH BIN EINE "EVANGELICAL KILLJOY" - EINE EVANGELIKALE SPIELVERDERBERIN UND SPASSBREMSE
Veronika Schmidt
“Wer die Zukunft verändern will, muss die Gegenwart stören.”
Catherine Booth
Mitbegründerin der Heilsarmee und Vorkämpferin für Frauenrechte
Den Begriff evangelical killjoy gibt es noch nicht. Doch hiermit sei er lanciert. Abgewandelt vom Begriff feminist killjoy, der bedeutet: eine Person, die anderen manchmal die Stimmung verdirbt. Ursprünglich in der Sache des Feminismus oder nun eben in der Sache “Evangelikalismus”. Das könnte zu weiteren Wortschöpfungen führen wie evangelical feminist killjoy...
Geprägt wurde der Begriff von der Wissenschaftlerin Sara Ahmed, die sich mit Feminismus und postkolonialer Theorie beschäftigt. Sie sagt, das, was wir heute als harmonischen Status quo bezeichnen, ist zu einem grossen Teil nur möglich, weil viele, die unglücklich sind, darüber schweigen. Deshalb brauche es Leute, die an dieser Alles-läuft-doch-top-Illusion kratzen. Eben unter anderem die feminist killjoys. So, wie die deutschen “Störenfriedas”, ein Blog für Feminismus.
Doch wer will gerne freiwillig eine Spassbremse und ein Störenfried, eine Störenfrieda, eine EVAlutionärin sein? Indem er oder sie andere in Erklärungsnot bringt, statt einfach mitlacht, lächelt oder schweigt oder jede Unstimmigkeit sofort zu schlichten und zu glätten versucht? Wer will freiwillig Worte wie Sexismus oder Rassismus in den Mund nehmen oder an der eigenen christlichen Lebenswelt Kritik üben, obwohl damit die Stimmung ungemütlich wird? Sara Ahmed selbst erklärt in ihrem Buch “Das Glücksversprechen” (2010), dass sie selbst nicht immer eine feminist killjoy war. Sie habe jahrelang über jedes Unrecht hinweggelächelt - aus Angst, sie könnte andere vor den Kopf stossen. Doch dann habe sie angefangen, zu ihren Ansichten zu stehen, und habe gemerkt, das sei keine dankbare Rolle.
Oh nein, dankbar ist diese Rolle nicht. Aber vielleicht notwendig. Oh ja, es ist nicht angenehm, die zu sein, die dafür sorgt, dass die Stimmung im Eimer ist. Die zu sein, die zu hören bekommt: “Ach, die schon wieder! “ So, wie feminist killjoys, müssen auch evangelical killjoys damit rechnen, dass man ihnen vorwirft: “Es war doch alles gut, bis du mit deinem Gstürm anfingst!” “Jetzt rede doch nicht die ganze Zeit über Gleichberechtigung oder Sexualität, das macht doch alles nur noch schlimmer!” “Du bist eine Unruhestifterin und verführst die Leute!” “Du verunsicherst und verwirrst die Leute!” So, als würde das Darüberreden das Problem mit der Sexualität und der Ungleichheit in der christlichen Lebenswelt erst heraufbeschwören - oder am Leben erhalten.
Dabei ist es genau andersherum. Feminist killjoys oder evangelical killjoys sprechen über entsprechende Benachteiligungen, Unstimmigkeiten und Problemfelder, weil es sie gibt und weil wir Wege finden sollten, sie zu überwinden. Nicht weil sie recht haben wollen, sondern weil die Kritik berechtigt ist und im Bewusstsein gehalten werden soll. Oftmals wenn Unrecht benannt wird, stört das vor allem jene, die gar nicht unmittelbar davonbetroffen sind. Oftmals geht es ihnen auch nicht darum, das genannte Problem wirklich anzuschauen, sondern die Kirche im Dorf zu behalten.
Der einfachste Weg vom Problem abzulenken ist, den Überbringer oder die Überbringerin der schlechten Botschaft anzugreifen und zu diskreditieren. Man spielt auf den Mann, auf die Frau. Nach dem Motto - benennst du ein Problem, wirst du zum Problem. Das Problem selbst zu besprechen wird möglichst umgangen. Als Frau wirst du ganz schnell als emotional instabil deklariert. Die Emotionalität wird das Problem. Der Begriff dafür ist “tone policing “ - Tonpolizei. Tone policing kritisiert eine Person (vorzugsweise Frauen) dafür, dass sie Emotionen zeigt oder ausdrückt. Die “Tonüberwachung” stellt die Gültigkeit einer Aussage infrage, indem sie den Ton angreift, in welchem die Nachricht präsentiert wurde, und nicht die Nachricht selbst. Vor allem natürlich auch dann, wenn die Aussage, die aufregt, nicht schlüssig entkräftet werden kann.
Vor allem Frauen wird ihre Emotionalität zur Waffe gemacht, die sich gegen sie selbst richtet. Besonders die Wut. Im Gegensatz zu Frauen wird Männern Wut zugestanden, sie wird situativ sogar erwartet. Frauen wird immer eingetrichtert, dass ihre Wut nicht berechtigt sei, dass ihre Wut eine Übertreibung ist, dass sie unweiblich ist und ihnen schlussendlich zum Nachteil gereicht. Wut ist etwas, das Frauen und Mädchen nicht ausdrücken sollen, weil es sie hässlich und unsympathisch macht. Oder die Pointiertheit. Was einem Mann zur Ehre gereicht, macht eine Frau ungeniessbar.
Letzthin meinte ein Mann, man würde mir vermutlich eher zuhören, wenn ich mich weniger pointiert ausdrücken würde. Abgesehen davon, dass mir sehr viele Leute zuhören, die Frage ist nur welche, attestiert man pointierten Männern per Definition eher eine deutliche, genaue, gezielte und treffende Ausdrucksweise, während man Aussagen pointierter Frauen als scharf, überspitzt und zugespitzt bezeichnet. Fleissig wird perfide über mich herumgereicht, dass ich verletzt sei. Veronika Schmidt sei eine verletzte Persönlichkeit, die sich nun in der Öffentlichkeit Geltung verschaffen wolle. Angewandtes tone policing, mit dem man alle angesprochenen Themen versucht unter den Tisch zu wischen.
Kann ich das aushalten? Ja, ich kann! Weil ich weiss, dass Gott mein Herz ansieht. Weil ich ein total stabiles Umfeld von Paarbeziehung, Familie und Freunden habe. Weil ich von mir selbst weiss, dass ich mich in meinem sechzig Jahre dauernden Leben mit viel Herzblut und unbemerkt von der Öffentlichkeit kompetent und nachhaltig für viele Menschen und Projekte eingesetzt habe. Brauche ich die Öffentlichkeit? Um Himmelswillen nein! Ich habe sie nie gesucht. Ich würde sie meiden, wenn mir nicht die Sache am Herzen liegen würde. Das Unbehagen und die Not vieler Menschen in der christlichen Lebenswelt haben mich dazu gebracht, über Sex, sexuelle Gerechtigkeit und Geschlechterungerechtigkeit zu schreiben und zu reden, was mich vor gerade mal sechs (!) Jahren an die Öffentlichkeit spülte. Braucht die evangelikale Öffentlichkeit mich als evangelical killjoy? Offensichtlich schon. Solange Gott will, werde ich bleiben.
GENDER-STUDIES – SARGNÄGEL DES FEMINISMUS
Veronika Schmidt
Geschlechterfrei oder genderneutral ist keine realistische gangbare Option hin zu Gerechtigkeit und Geschlechterversöhnung. Deshalb wird eine rein genderneutrale Erziehung niemals funktionieren. Falsch verstandener Gender-Mainstream und die angestrebte Nivellierung der Geschlechter wird zu einer neuen Geschlechter-Ungerechtigkeit führen, zu neuer sexueller Ungerechtigkeit, im Kleid von Frauenfeindlichkeit.
Einzig bedingungslose Gleichberechtigung und sexuelle Gerechtigkeit ohne Wenn und Aber, mit der damit einhergehenden nötigen Geschlechter-Sensibilität und dem Zugeständnis von Selbstverantwortung und individuellen Wahlmöglichkeiten, sind eine wirkliche Option für alle. Dafür aber braucht es nach wie vor Gesetze und eine sensible Rechtsprechung, die die Rechte von allen sicherstellen und schützen.
TRANS-IDEOLOGIE KANN ZU NEUER DISKRIMINIERUNG FÜHREN
Vor einiger Zeit rief mich eine Trans-Frau an, die mit mir „von Frau zu Frau“ über den weiblichen Zyklus, die Menstruation, das Leben als Frau usw. sprechen wollte. Sie erklärte, sie sei nicht operiert, aber sie wolle mit mir über das Leben als Frau austauschen. Je länger wir sprachen, desto bewusster wurde mir, dass ich das weder konnte noch wollte. Hätte sie gesagt, sie sei eine Trans-Frau und wolle sich mit mir über ihr Transsein und dessen Konsequenzen für ihren Lebensalltag unterhalten, hätte ich selbstverständlich mit ihr gesprochen. Aber ich wollte nicht über biologische körperliche Vorgänge reden, als wären sie vorhanden, obwohl sie gar nicht stattfinden.
Der Anspruch, “so zu tun, als ob”, entspricht einem Rollenspiel, welches nur in gegenseitigem Einverständnis seine Berechtigung hat. Auch sollten intime Dienstleistungen nicht erzwungen werden können. Es wird in Problem, wo Dienstleistende keine Freiheit und Wahl zur Ausübung ihrer Dienstleistung haben, weil sie sonst riskieren, sich wegen Diskriminierung verantworten zu müssen. Dies betrifft Kosmetikstudios und Haarentfernungsinstitute, Therapeutinnen, Sexologinnen, Gynäkologinnen, medizinisches Personal, nur um ein paar Lebensbereiche zu nennen.
Es geht dabei um Handlungs-Entscheidungs-Freiheit, es geht um Rechte nicht nur von Minderheiten, sondern auch um Rechte von Mehrheiten. Besonders um Frauenrechte aber auch Kinderrechte, die durch eine Minderheit massiv eingeschränkt werden könnten. Es bedarf daher einer Sichtweise und Rechtsprechung, welche nicht naiverweise einfach eine Sympathiebekundung für Homosexuelle oder für diverse sexuelle Identitäten im Auge hat, die selbstverständlich gerechtfertigt wäre, sondern einer, welche die darauffolgenden realen Konsequenzen bedenkt. Zum Beispiel in Bezug auf Anti-Rassismus-Strafnormen und andere Diskriminierungs-Vorlagen, in Bezug auf Gender-Ideologie, in Bezug auf Aufklärung und Erziehung unserer Kinder. Wir sollten durch Erziehung und Aufklärung unsere Kinder in ihrem biologischen Geschlecht übereinstimmend mit der Geschlechtsidentität bestärken dürfen.
Leider zeigen sich gerade in Amerika hinter der Gender-Bewegung Interessengruppen, die offen Frauenfeindlichkeit ausleben. Gehabte Frauenfeindlichkeit, in einem weiteren Gewand.
DISKRIMINIERUNG DURCH TRANS-IDEOLOGIE
In Kanada verklagte eine transsexuelle Frau mehrere Kosmetikstudios, die sich geweigert hatten, ihr Geschlechtsteil mit Wachs zu enthaaren. Sie fühlte sich deswegen diskriminiert. Das Gericht schmetterte die Klage in diesem Fall zwar ab. Doch die britische Forscherin Maya Forstater verlor ihren Job, weil sie in ihren Veröffentlichungen darauf bestand, dass Menschen ihr biologisches Geschlecht nicht ändern können. Auch Beispiele in der Sportwelt zeigen die Schwierigkeiten von sexueller Identität und Diskriminierung auf. So wehren sich aktive Sportlerinnen dagegen, transsexuelle Frauen als Konkurrentinnen zu akzeptieren.
Niemand sollte eine Strafanzeige riskieren, weil er ein Anliegen aufgrund des biologischen Geschlechts des Gegenübers verweigert. Eine Gynäkologin sollte einer Transfrau, selbst mit rekonstruierter Vagina, den Wunsch abschlagen können, bei ihr einen Vaginal-Abstrich vorzunehmen, weil ein Abstrich absolut keinen Sinn macht, da sie keinen Muttermund, keine Gebärmutter, keinen Gebärmutterhals, keine Eierstöcke besitzt. Denn solche “Rollenspiele” machen unsere Wahrnehmung und unser Denken konfus.
Für Rechtsprofessor Marcel Niggli ist die Vorstellung ein Graus, dass plötzlich Richter über solche Fälle entscheiden müssen. «Die Gesellschaft soll darüber diskutieren. Man kann anderen auch moralische Verfehlungen vorwerfen, aber Moral und Recht sind zwei unterschiedliche Kategorien», sagt Niggli. «Es gibt Sachverhalte, die sich klaren Unterscheidungen entziehen und sich daher schlecht eignen für eine rechtliche Beurteilung.»
FRAUENFEINDLICHE TRANSGENDER
Frauen, die sich dem aktivistischen Transdiktat nicht fügen wollen, werden von frauenfeindlichen Transgruppen TERF’s genannt. Eine Zuschreibung, die für „Trans-Exclusionary Radical Feminism“ steht, „trans-ausschliessenden radikalen Feminismus“. Zum ersten Mal benutzt wurde der Begriff 2008 - damals noch überwiegend im englischsprachigen Raum. Das Thema Transgender spaltet die Frauenbewegung.
In einem Online-Beitrag von “Die Störenfriedas” schreibt eine Frau, sie habe, wie viele TERFs, einmal ganz klein als Transunterstützer*in angefangen. Mehr Frauen, mehr Feministinnen, mehr Unterstützung für die gute Sache, wie sie damals dachte. Bis sie gewahr wurde, was feministischen Bedenkenträger*innen und deren Organisationen an schierem Hass entgegen schwappt. Das blosse darüber sprechen, darüber diskutieren sei eine derartige Bedrohung, dass keine Mittel gescheut würden – bis hin zu Bombendrohungen, um entsprechende Treffen zu verhindern. „Diese TERFs möchten wie in einem Holocaust alle Trans*menschen vernichten!“, wurde ihr wortwörtlich in einem persönlichen Gespräch versichert. Einen interessanten Artikel dazu schrieb ein anonym bleibender Mann unter dem Pseudonym Michael Müller: „Transfeminismus: Das Patriarchat, das durch die Hintertür in den Feminismus eindrang“
GENDER-STUDIES – SARGNÄGEL DES FEMINISMUS
Auch Vertreter*innen der ersten Stunde der Gender-Studies zeigen sich besorgt bis aufgebracht über die antifeministischen Tendenzen in der LGBTQ+ Szene. Vojin Saša Vukadinović, promovierter Historiker, gehörte zu den ersten Gender-Studies-Studierenden in Deutschland. Er kritisiert in der EMMA scharf die Queer-Szene und die unguten Entwicklungen. Für ihn sind heute Gender-Studies "Sargnägel des Feminismus". Nach Vukadinović sind Gender-Studies, einst Hoffnung für mehr Geschlechtergerechtigkeit, zwei Jahrzehnte später nicht mehr interessiert an feministischen Fragestellungen – und auch nicht mehr an der Frauenemanzipation als solcher.
Auch Rechtstendenzen an Hochschulen bedrohen den Feminismus. So lautet der Hinweis auf ein kritisches Essay zum Thema: „Während antifeministische Strukturen und Diskurse schon immer Bestandteil der deutschen Hochschullandschaft waren, haben sie im Zuge des gesellschaftlichen Rechtsrucks zuletzt wieder an Stärke und Ausbreitung gewonnen.“ Essay: Feindbild Emanzipation – Antifeminismus an der Hochschule
GESCHLECHTSKRITISCHE FEMINISTINNEN ZAHLEN EINEN PREIS - ABER DER PREIS FÜR DAS SCHWEIGEN IST HÖHER
Dieser Titel steht über einem Artikel der freien Autorin Libby Emmons. Die Schriftstellerin und Mutter lebt in Brooklyn, New York und schreibt für The Federalist, ein konservatives Online-Magazin. Libby Emmons beschreibt in diesem Artikel das, was sich vor allem feministische Frauen und Männer ernsthaft überlegen sollten.
Wir können nicht Feminismus, Homosexualität und weitere Genderfragen kritiklos vermischen, denn das wird in einer Geschlechterverwirrung der nächsten Generationen enden, die wir auf keinen Fall zulassen oder sogar unterstützen sollten.
Wo Transideologie impliziert, Körpertransformation sei der (einzige) Weg, zu sein, wer man wirklich ist, wird sie unlauter. Es geht nicht darum, Personen einer diversen sexuellen Identität an den Pranger zu stellen, sie zu diskriminieren oder ihre Lebensweise zu verurteilen oder zu unterbinden. Es geht auch nicht um die Genderdebatte im Allgemeinen, wie Alan Posener schreibt, wenn sie zum Ziel hat, „Männern und Frauen, Mädchen und Jungen nicht von vornherein jene Rolle zuzuweisen, die nur in der Statistik als „typisch männlich“ und „typisch weiblich“ existiert. Eine Rolle, in der sich jeder, der von der statistischen Norm abweicht, und das sind fast alle Männer, jede, die nicht den statistischen Erwartungen und Idealen entspricht, und das sind fast alle Frauen, sich unwohl fühlen: Gefangen, nicht im falschen Körper, sondern in der falschen Erwartungshaltung, auch der eigenen.“
Meinungsverschiedenheiten über “das Geschlecht” haben die feministische Gemeinschaft gespalten in jene, die von der Unveränderlichkeit des biologischen Geschlechts ausgehen und jenen, die glauben, man könne das Geschlecht ändern, um damit Körper und gefühlte Identität in Einklang zu bringen. Diese vertreten dabei nicht nur die Möglichkeit, sondern sehen das gefühlte Geschlecht auch als rechtlich bindender Identitätsnachweis. Gerichte, soziale Dienste, staatliche Institutionen und Schulen wurden vor allem im englischsprachigen Raum dazu gedrängt, die doktrinärsten Vorschriften für die Befürwortung von Trans-Rechten zu übernehmen. Was in einem Fall zur Folge hatte, dass eine Trans-Frau im Gefängnis andere Frauen missbrauchte und ausserhalb des Gefängnisses vergewaltigte.
Libby Emmons schreibt: “Seit Jahren hören Frauen die Botschaft, für sich selbst einzustehen und sich gegen Bedrohungen der weiblichen Persönlichkeit zu wehren, von sexueller Belästigung bis hin zu Lohnunterschieden. Die Gesellschaft wird angewiesen, an #BelieveAllWomen zu glauben. Dennoch sollen geschlechtskritische Feministinnen schweigen, sich fügen und denen nachgeben, die sie Bigots, Transphobes und „TERFs“ nennen. Wir sollen glauben, dass wir die Bösen sind, und Ärzten applaudieren, die invasive und sterilisierende Operationen an den gesunden Körpern unserer Töchter und Schwestern vornehmen.”
ERKLÄRTE FRAUENFEINDE IM NETZ - INCELS
Angefeindet wird die Frau aber auch von den Incels, Involuntary Celibates (unfreiwillig Zölibatäre), die keine Frau abkriegen und deshalb auf die gesamte weibliche Weltbevölkerung wütend sind. Unfassbar wütend. Im Mai 2014 bringt der 22-jährige Amerikaner Elliot Rodger, gutaussehender Sohn eines Hollywood-Filmregisseurs, zwei junge Frauen um und ermordet vier junge Männer, die er als attraktiver als sich selber einstuft. Angekündigt in die Kamera. Es ist der erste Amoklauf, der im Internet explizit aus Frauenhass und sexueller Frustration angekündigt und umgesetzt wird. Es bleibt nicht der letzte. Für Incels sind Frauen schuld – und zwar an allem. Sie zelebrieren sich und ihre Sache vor allem im Internet. In ihrem Buch „Incels“ beschäftigt sich die Soziologin, Journalistin und deutsche Publizistin Veronika Kracher mit dem Internetphänomen der sich ständig in der Opferrolle suhlenden Incels. Sie zeigt auf, warum diese so gefährlich sind und warum es mehr von ihnen gibt, als bisher gedacht.
Auch Incels suchen ihr Heil, wie andere Identitätssuchende, in der optischen (operativen) Veränderung (siehe vorangehender Blog). Sie glauben, wären sie männlicher, bekämen sie problemlos schöne Frauen ab. Nur die Schönen sind ihnen gut genug. Deshalb unternehmen sie alles, um den männlichen Stereotype zu entsprechen, um ein markantes männliches Gesicht zu bekommen und einen männlichen Körper. «Incels lamentieren ständig über die Oberflächlichkeit von Frauen», sagt Kracher, «gleichzeitig sind sie selbst obsessiv mit ihrem vermeintlich ungenügenden Aussehen beschäftigt. Das ist natürlich einfacher, als sich zu fragen, ob man an seiner Persönlichkeit etwas ändern müsste, um für das andere Geschlecht attraktiv zu sein.»
An den Incels kann man zudem so gut wie anderswo beobachten, wie Frauenfeindlichkeit, Homophobie, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus Hand in Hand gehen. Siehe Artikel WATSON.
WEITERE FEINDBILDER VON WEIBLICHKEIT, KINDERRECHTEN UND MENSCHENGERECHTIGKEIT
Weitere Feinde von Weiblichkeit, Kinderrechten und Menschengerechtigkeit sind Politiker und Interessengruppen im Fahrwasser der Gender-Forschung. Sie äussern sich mit absurden Forderungen und beängstigenden Kommentaren im Netz. Sie wollen Altersschranken in der Sexualität aufheben, Inzest-Gesetze abschaffen, Sex mit Toten und Tieren legalisieren, so die Forderungen einer schwedischen Jungpartei. Was wiederum einer weiteren frauenfeindlichen Spezies Auftrieb verleihen würde, Pädophilen. Einen entsprechenden Kommentar hat die Theologin Jacqueline Straub erhalten und auf ihrem Facebook-Profil öffentlich gemacht. „Der Brauch der Knabenliebe ist eben die Grundlage unserer Kultur. – Knaben vor sexuellem Missbrauch zu schützen ist Schwachsinn des Weibes!“. „Eine Homosexuelle Orientierung gibt es überhaupt nicht. Vielmehr ist es so, dass sich alle Männer sowohl für schöne Frauen als auch für schöne Knaben interessieren. Mit der These Machtmissbrauch zeigt diese Frau, dass sie eine Feindin der Kirche ist.“
Doch ebenso omnipräsent im Netz ist die furchterregende Frauenfeindlichkeit „normaler“ patriarchaler Männer. Auch für dieses Phänomen finden sich schnell die Schuldigen. „Linke Feministinnen“ werden für alles haftbar gemacht, selbst für die Gewalt an allen Frauen, nach dem Motto: „Die Geister die sie riefen.“ #UNHATEWOMEN macht diese Gewalt im Netz an Frauen sichtbar. Ebenso NetzCourage. „Bitte vergewaltigt sie alle“ ist ein von NetzCourage veröffentlichter Kommentar aus der öffentlichen Facebookgruppe "Eidgenossen" an die Adresse der Schweizer Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga.
ES GIBT KEINE GESCHLECHTSNEUTRALE ERZIEHUNG
Die emeritierte Professorin für Pädagogische Psychologie und Erziehungswissenschaften, Margrit Stamm, äussert sich in einem Interview des MigrosMagazin ausführlich zu Erziehungsforschung und Gender. Sie sagt: „Ein Kind ist nie geschlechtsneutral. Ich plädiere für eine geschlechtersensible Erziehung. Das heisst, dass die Eltern sensibel auf die Affinitäten ihrer Kinder reagieren.“ Was bedeutet, dass Eltern gewisse untypischen Verhaltensweisen zu verstärken versuchen sollen, auch ganz speziell bei weiblichen Jungs und männlichen Mädchen. Stamm empfiehlt Eltern: „Sie sollten dem Mädchen nicht abtrainieren, risikobereit zu sein, sich durchzusetzen, reinzureden, unangenehm zu sein und sich zu wehren. Und genauso sollten sie den Buben zwar wild und schlagfertig sein lassen, ihn aber auch ein fürsorgliches Verhalten lehren. Geschlechtersensible Erziehung heisst: die Unterschiede der Geschlechter akzeptieren, aber Tendenzen in eine andere, positive Richtung unterstützen.“ Und - möchte ich ergänzen - den fürsorglichen und verletzlichen Jungs diese ihre Seite nicht abtrainieren. Nach Stamm ist es keine Frage von angeboren, anerzogen, von Eltern, dem Umfeld oder der Werbung, viel mehr komme es darauf an, wie wir mit diesen Unterschieden umgehen. Als Eltern und als Gesellschaft.
Interessant dazu ist die Filmdokumentation “Das Gleichstellungsparadox”. Sie zeigt überraschende Ergebnisse zu Untersuchungen in Norwegen. Je freier und geschlechtersensibel Kinder sich entwickeln können, desto mehr verstärken sich die weiblichen und männlichen Stereotype in Bezug auf die Berufswahl. Je starrer hingegen die Stereotype gehandhabt werden, desto mehr bilden sich bezüglich der Berufswahl bei starken Mädchen entgegengesetzte Interessen aus. Denn offenbar sehen und nützen Mädchen diese Chance, den engen weiblichen Konventionen zu entkommen, indem sie “männliche” Berufe wählen. Gut, wenn es passt. Gut, wenn Jugendliche wählen können und hineingefördert werden in das, was zu ihnen passt. Wenn wir sie lassen, werden sie es herausfinden, wenn wir sie sensibel fördern, wird es gelingen.
SCHLUSS MIT SCHWESTERNSTREIT!
Die Transideologie ist eine neue Form des Sexismus, die sich als Befreiung tarnt. Sie fordert einmal mehr Frauen dazu auf, auf ihre eigenen Kosten mitfühlend zu sein, diesmal mit einer sehr kleinen Minderheit und ihren lauten Unterstützer*innen. Es ist egal, ob die Aufrufe, Frauen an ihrem Platz zu halten, traditionellerweise von rechts oder neuerdings von links kommen. Jetzt ist ein weiblicher Schulterschluss vonnöten. Frauen jeder Couleur, politischen Richtung und Religion sollten gemeinsame Sache machen und laut dagegen aufstehen.
Feministinnen sollten sich für alle Frauen einsetzen. Sie sollten aufhören, konservative Frauen wegen ihrer Ansichten zu Familie, Mutterschaft und Religion zu belächeln. Sie sollten mit ideologischen Grabenkämpfen innerhalb des Feminismus aufhören. Traditionelle, konservative Frauen hingegen sollten aufhören, gegen Feministinnen zu geifern und diese für alle gesellschaftlichen Missstände verantwortlich zu machen. Sie sollten ihr zuweilen vehementes Misstrauen überwinden und besorgten Feministinnen die Hand reichen. Denn letztlich haben alle Frauen den Alt-Feministinnen zu verdanken, dass sie überhaupt dazu in der Lage sind, sich öffentlich dezidiert zu Wort zu melden oder ein für sie passendes Frauenleben zu wählen.
EINE SCHRÄGE WELT, DIE VORGELEBTE ECHTE GERECHTIGKEIT UND VORGELEBTE GESCHLECHTER-VERSÖHNUNG BRAUCHT
Auch Frauen sind im Netz keine Unschuldslämmer. Vor allem in Bezug auf Homosexualität sparen sie weder mit homophoben Kommentaren noch mit Kotzsmileys und Emojis. Forschungen zeigen, je gleicher eine Gesellschaft ist, je weniger Diskriminierung von Herkunft, Religion, Geschlecht und sexueller Orientierung, je emanzipierter, je gleicher sie Mädchen und Knaben behandelt, desto gerechter ist sie.
Liebe christliche Lebens-, Frauen- und Männerwelt. Wenn ihr etwas für die Rettung der Weiblichkeit tun wollt, zum Besten aller, dann stellt endlich die unbedingte Gleichberechtigung in den eigenen Reihen her, als Selbstverständlichkeit ohne Wenn und Aber. Lasst euch vom Weiblichen umarmen (Jeremia 31.22). Umarmt selbst das Weibliche. Kämpft dafür, lebt dafür, lebt dafür gemeinsam. Für eure Kinder, vor allem eure Töchter, und für eine Zukunft gesunder, bunter Geschlechtergerechtigkeit.
Dieser Blog ist die Fortsetzung der zwei vorangehenden BLOGs
DAS BUCH ZUR GESCHLECHTERVERSÖHNUNG - ENDLICH GLEICH!: