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Liebesbegehren – Veronika Schmidt

April 20, 2020

SCHÖNHEIT WÄCHST AUS DER SEXUELLEN SELBSTSICHERHEIT - NICHT NUR EIN FRAUENTHEMA

by Veronika Schmidt in Attraktivität, Aufklärung, Identität, männliche Sexualität, Sehnsucht, Selbstbefriedigung, Selbsterfahrung, Selbstgefühl & Selbstwert, Selbstverantwortung, Sexualität allgemein, sexuelle Komponenten, weiblich-männlich, weibliche Sexualität, 2020


foto: darius ramazani

foto: darius ramazani

foto: darius ramazani

foto: darius ramazani

Die Sexualität ist das energetische Zentrum unserer Seins, unseres Selbstgefühls und unserer Selbstsicherheit. Sexuelle Selbstsicherheit bedeutet, stolz zu sein auf den eigenen weiblichen oder männlichen Körper, und diesen gut zu “bewohnen”. Erst mit einem gesunden, alles umfassenden Sicherheitsgefühl auf uns selbst erlangen wir Selbstwirksamkeit im Leben und damit Lebenstüchtigkeit. Selbstwirksamkeit bedeutet, davon überzeugt zu sein, auch schwierige Situationen und Herausforderungen aus eigener Kraft erfolgreich bewältigen zu können. Eine gesunde Beziehung zum eigenen Körper und zur Sexualität machen dies möglich. Ob Porno-Abhängigkeit, Körperhass oder andere Identitätskrisen - sie sind Ausdruck davon, dass der Kopf (Seele, Geist) nicht mit dem Körper (Sexualität) in Einklang ist.

Die folgenden Überlegungen dazu sind mein Beitrag im neuen Buch SCHÖN OHNE ABER von Eva-Maria Admiral, Annette Friese aus dem SCM Verlag.


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November 21, 2019

"JOY OF SEX" - PODCAST LADIES LOUNGE ICF KARLSRUHE

by Veronika Schmidt in Aufklärung, Christliche Lebenswelt, Ehesex, Liebe, Lust, Orgasmus, Podcast, Selbsterfahrung, Selbstgefühl & Selbstwert, Sex Tipp, Sexualität allgemein, Sexuelles Begehren, Singlesex, Solosex, Vortrag, weibliche Sexualität, 2019


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SO GEHT GUTER SEX - AUCH FÜR MÄNNER GUT ZU HÖREN

Seminar vom 08.11.2019

Eine echte, ehrliche Auseinandersetzung mit Fragestellung zur Sexualität, denen die Sexologin und Autorin Veronika Schmidt beispielhaft "unverschämt" und mit wohltuender Offenheit begegnet.

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November 14, 2019

Sexualtherapeutische Beratungswüste christliche Lebenswelt

by Veronika Schmidt in Aufklärung, Aufreger, Christliche Lebenswelt, Gott, männliche Sexualität, Selbstbefriedigung, Selbsterfahrung, Selbstgefühl & Selbstwert, Sexualität allgemein, Sexuelles Begehren, weibliche Sexualität, Therapie & Beratung, 2019


foto: jens johnsson

foto: jens johnsson

foto: jens johnsson

foto: jens johnsson

Liebe Veronika

Ich habe schon zahlreiche Deiner Artikel im Blog gelesen - auch Teile in "Liebeslust". Ich schätze Deine Weite und Ehrlichkeit. Beides tut den Nöten, in denen Menschen in diesem Bereich stecken, gut! Auch ich persönlich habe durch Dich viel über mich entdecken und lernen können. Vielen herzlichen Dank dafür!!

Meine Frage zielt in mein Arbeitsfeld als Pastor. Hast Du mir eine christliche Sexualtherapeutinnen-Liste? Ich begleite jemanden als Pastor, den ich gern an eine gute Adresse verweisen möchte. Hast Du Kollegen oder Kolleginnen (sollte sich eigentlich ein Mann eher an einen Therapeuten und eine Frau an eine Therapeutin wenden?) in Deutschland, die eine Person begleiten könnten, die in ihrer sexuellen Orientierung unsicher ist? Es könnten auch säkulare Therapeutinnen sein, denen der Glaube an Gott nicht suspekt ist - wenn es denn solche gibt in einer Weite, wie ich sie auf Deinen Seiten und Büchern lese. ;o)

Über eine Antwort würde mich freuen. Herzlich Jochen.


Lieber Jochen

Machst Du Witze? Es gibt keine Liste christlicher Sexualtherapeuten und Sexualtherapeutinnen nach SEXOCORPOREL. In Deutschland kenne ich (noch) keine persönlich, aber in der Schweiz eine handvoll. Wo sollen denn plötzlich all die christlichen Sexualtherapeuten herkommen? Seit fünf Jahren schreibe ich praktisch im Alleingang auf diese besondere Weise gegen das Elend in den christlichen Ehebetten an, und zwar für den gesamten deutschsprachigen Raum. Die christliche Lebenswelt futiert sich seit 50 Jahren mehrheitlich um einen positiven Zugang zum Thema. Dieses Blatt wendet sich leider nur langsam. Christliche Therapieansätze zu Sexualität, Homosexualität, Pornografie etc. sind eher Anti-Therapien, im Sinne von «etwas abgewöhnen».

Christliche Therapien zur lustvollen Entdeckung und damit zu einer sinnvollen Hinführung zur gewünschten sexuellen Veränderung existieren eigentlich keine. Noch immer sind wir in der christlichen Lebenswelt verhaftet in einer Problem- und Verbotskultur, was Therapieerfolge nicht fördert. Die negative Haltung zur sexuellen Körperlichkeit verhindert sinnvolle sexuelle Entwicklungen bei Kindern und Jugendlichen und notwendige Körpertherapien bei Erwachsenen. Stichworte: Selbstentdeckung, Selbstbefriedigung, sexuelle Selbstsicherheit, gutes Selbstgefühl, den Körper gut bewohnen, Stolzsein auf den (sexuellen) Körper, lustvolle Sexualität. Deshalb – wo immer ich kann, ermutige ich interessierte Menschen, und somit auch Dich, sich eine entsprechende Sexualtherapie anzueignen. Es braucht mehr davon, viel mehr!

15'000 Menschen besuchen monatlich meinen Blog, fast 70 Prozent davon sind Besucher aus Deutschland. Die meisten an mich gerichteten Fragen kommen inzwischen ebenfalls aus Deutschland. Vor lauter Fragen beantworten komme ich neben meinen Beratungssitzungen und Vorträgen kaum noch dazu, Blog-Beiträge zu schreiben. Sowohl in Deutschland als auch in der Schweiz wird sich an der sexualtherapeutischen Beratungswüste der christlichen Lebenswelt nicht so bald etwas ändern, solange sich nicht viel mehr Berater und Beraterinnen sexualtherapeutisch ausbilden lassen.

Es wird sich aber auch in Bezug auf die Haltung zur Sexualität nichts ändern, solange theologische und seelsorgerliche Ausbildungsstätten das Thema Sexualität und Sexualtherapie nicht (prominent) auf ihren Lehrplan hieven. Immer wieder habe ich junge Pastoren und Absolventen von theologischen Ausbildungen in der Beratung. Voller moralischer Komplexe, mit riesige Problemen in ihrer eigenen Sexualität, an der sie auf vielfältige Weise scheitern. Mit diesen ungünstigen Voraussetzungen werden sie in der Gemeinde mit Fragen zu Sexualität konfrontiert, auf die sie nicht vorbereitet sind. Denn sie haben in der ganzen Ausbildungszeit wenig Hilfreiches und kein fundiertes Wissen zu Sexualität vermittelt bekommen.

Den Luxus, Therapeuten nach Geschlecht aussuchen zu können, gibt es aus obgenannten Gründen deshalb leider nicht. Ist aber auch nicht notwendig. Professionell ausgebildete Therapeutinnen arbeiten mit allen Menschen. Auch ich berate neben Frauen und Paaren ganz viele Männer. Meine beiden Bücher LIEBESLUST und ALLTAGSLUST beinhalten und beschreiben ein ganzes Therapiekonzept. Deshalb rate ich Dir, Dich für die Beratung Deiner Klientel erst selbst in Deiner Sexualität kompetent zu machen und Dir den Inhalt der Bücher anzueignen. Was ich Dir und der betroffenen Person anbieten könnte, ist eine Intensiv-Beratung bei mir. Das machen öfters Personen/Paare, die von weit herkommen. Sie buchen eine oder zwei Übernachtung in Schaffhausen, und wir machen am ersten Tag am Nachmittag und am zweiten und/oder dritten Tag am Morgen je eine zweistündige Beratungssitzung.

Es gibt inzwischen zum Therapie-Modell Sexocorporel neben allen Ausbildungsangeboten in Deutschland und der Schweiz auch einen Videokurs von LIFE LESSONS "Klinische Sexologie & Sexocorporel" von Dr. med. Karoline Bischof. LIFE LESSONS sind Online Weiterbildungen für Personen in therapeutischen und beratenden Berufen. In ihren über 20 Stunden umfassenden LIFE LESSONS vermittelt Dr. med. Karoline Bischof detailliert und praxisorientiert die wichtigsten Grundlagen des Sexocorporel Ansatzes und stellt fünf spannende Fälle von Einzel- und Paartherapeutischen Sitzungen vor, deren Problemstellungen in ihrer Praxis am häufigsten vorkommen.

Dr. med. Karoline Bischof ist eine der bedeutendsten Vertreterinnen des Sexocorporel im deutschsprachigen Raum. Die Gynäkologin und klinische Sexologin ist Mitgründerin des Zentrums für interdisziplinäre Sexologie und Medizin in Zürich ZISS und leitet neben ihrer eigenen therapeutischen Tätigkeit SEXOCORPOREL Ausbildungen in Berlin, Kisslegg und Zürich. Während Sexocorporel in Frankreich bereits weit etabliert ist, ist der Ansatz im deutschsprachigen Raum gerade erst auf dem Weg zur breiten Öffentlichkeit. Diese therapeutische Konzept nähert sich der Thematik nicht nur auf kognitiv-sprachlicher Ebene, sondern auch ganz praktisch auf der körperlichen.

Wenn die Lust, die Erektion, der Orgasmus, die körperliche Anziehung oder das sexuelle Begehren fehlen, sind wir oft unweigerlich der Überzeugung: Mit mir stimmt etwas grundlegend nicht. Hier eröffnet Sexocorperel eine ebenso beruhigende wie aufregende Perspektive: Die Art, wie wir Menschen Sexualität erleben, was uns erregt und wie wir uns erregen ist das Ergebnis persönlicher und sozialer Lernprozesse. Diese Prozesse haben zum Erwerb verschiedener Fähigkeiten und Grenzen geführt. Und diese sind - wie alle Lernprozesse - beeinflussbar und erweiterbar. Für Therapeut*innen bietet dieses Konzept eine fundierte Theorie und sorgfältige Evaluationsmethoden, verbunden mit konkretem sexologischem Handwerkszeuge.

Lieber Jochen, ich hoffe, dass Dir meine Ausführungen neue Ideen für die Beratung und den Umgang mit Sexualität in Deiner Funktion als Pastor geben. Unten findest Du Hinweise zur Therapeut*innen Suche.

Herzlich - Veronika


Einblick in den Videokurs von LIFE LESSONS "Klinische Sexologie & Sexocorporel" von Dr. med. Karoline Bischof


SEXOCORPOREL Therapeut*innen Deutschland (diese Liste gibt es für die Schweiz nicht)

SUCHOPTIONEN im Internet (Deutschland/Schweiz): Systemische Sexualtherapie, Sexocorporel

Zu LIFE LESSONS:

In 15-stündigen Videokursen vermitteln Koryphäen ihres Fachs einen so noch nie dagewesenen Einblick in ihr therapeutisches Vorgehen. Eine spannende Mischung aus persönlicher Haltung, theoretischen Inputs, methodischen best practices und umfassenden Fallbeispielen macht dieses Wissen greifbar und direkt für die eigene Praxis anwendbar.

Momentan sind folgende Kurse verfügbar:

Prof. Dr. Ulrich Clement // Systemische Sexual- und Paartherapie

Dr. Karol Bischof // Klinische Sexologie und Sexocorporel

Dr. Maja Storch // Zürcher Ressourcenmodell und Embodiment


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October 10, 2019

IST SELBSTBEFRIEDIGUNG WIRKLICH OK?

by Veronika Schmidt in Aufklärung, Aufreger, Porno, Sehnsucht, Selbstbefriedigung, Selbsterfahrung, Selbstverantwortung, Sexualethik, Solosex, Singlesex, Singles, Sünde, Unzucht, zölibatär leben, 2019


foto: leandro lopes

foto: leandro lopes

foto: leandro lopes

foto: leandro lopes

Hallo Veronika

Vielen Dank für deinen Blog! Ich lese ihn mit sehr viel Interesse und habe dadurch schon viele Anregungen bekommen, die ich sehr hilfreich fand. Ich komme aus einem pietistischen Hintergrund, in dem jeglicher Sex ausserhalb der Ehe verteufelt wurde. Mit diesem schlechten Gewissen habe ich leider bis heute zu kämpfen.

Nun habe ich ein paar Fragen an Dich: Ich bin fast dreissig und Single und arbeite im Ausland “in der Mission". Da sich der Sexualtrieb ja nicht so einfach abschalten lässt, bin ich sehr lange sehr unbarmherzig mit dem Thema Sexualität umgegangen. Ich befriedigte mich oft selbst (meistens ohne Pornos, aber gelegentlich mit Bilder von Bekannten auf Facebook). Mein Ziel war, Hauptsache schnell heiraten, um dieses Thema zu "lösen" (war keine gute Idee und hat auch nicht geklappt). Dann kam mein Ruf “in die Mission".

Irgendwann hörte ich zu Selbstbefriedigung vom Begriff “Selbsterfahrung" und merke, dass es mir damit nun besser geht. Allerdings bleibt das schlechte Gewissen. Bei der Selbsterfahrung kommen immer wieder ganz kurz Bilder von Bekannten und anderen nackten Frauen. Dafür fühle ich mich dann hinterher schuldig. Auch sonst frage ich mich, ob das tatsächlich alles so richtig ist, weil man ja in der Bibel nichts darüber findet.

Ich frage mich, ob Selbstbefriedigung nicht doch Unzucht ist und ob ich damit vor Gott in Ungnade falle. In 1. Korinther 7.9 steht: “Wenn sie (Verwitwete und Singles) sich aber nicht enthalten können, sollen sie heiraten; denn es ist besser, zu heiraten, als in Begierde zu brennen.” Kann man daraus schließen, dass Selbstbefriedigung dieses "Brennen" ist? Und ist dieser Vers nicht auch ein klarer Hinweis darauf, dass man mit Sex bis zur Ehe warten sollte?

Liebe Grüße, Felix, 30 Jahre


Lieber Felix

Generationenlang hat man wohl genau das gedacht und behauptet. Dass mit dem Brennen oder Glühen in 1. Kor. 7.9 die Selbstbefriedigung gemeint ist, und natürlich nicht nur diese, sondern jegliches sexuelle Verlangen. Deshalb standen selbstverständlich sämtliche sexuellen Bedürfnisse unter Generalverdacht, wenn man nicht verheiratet war. Doch wie du bestimmt an verschiedenen Stellen in meinem Blog gelesen hast, gehören sexuelle Bedürfnisse zu uns Menschen dazu, sind ein Teil unseres Selbst. Die Frage ist nur, wie wir damit umgehen.

Ein wirklich schönes Büchlein zu diesem Thema ist «Mystik und Eros» von Anselm Grün und Gerhard Riedl. In der Beschreibung zum Buch steht: «Religion und Sexualität stehen für viele Menschen im Widerspruch. Die Autoren, ein Familienvater und ein Benediktinermönch wollen Mystik und Eros wieder miteinander versöhnen. Sie treten für eine Spiritualität ein, die die Lust am Leben fördert, und geben Antworten auf die Frage nach einer menschlich gelebten Sexualität.»

Mit den Worten Begierde oder Verlangen ist nicht ein gesundes Bedürfnis gemeint, sondern ein (über)starkes Sehnen - begieriges Sehnen und Verlangen, welches «alles Übrige erstickt». Das heisst, man wird vom Verlangen beherrscht und getrieben und lenkt das Bedürfnis nicht selbst. Da wir in der Bibel grundsätzlich nichts zu Selbstbefriedigung finden, ist es meiner Meinung nach nicht statthaft, aus dieser oder auch ähnlicher Bibelstellen (z.B. alle Unzucht-Stellen) eine Ächtung der Selbstbefriedigung abzuleiten. Aber wie alles im Leben können wir auch Selbstbefriedigung in guter oder schädlicher Weise ausleben. Wir finden verschiedene Stellen in der Bibel, die uns ermahnen, uns nicht von etwas beherrschen zu lassen, weder von Angst noch von sonst was. Eine Stelle in Sirach 6.2 (Apokryphen) drückt gut aus, was das Problem sein kann: «Lass dich nicht von deinen Wünschen beherrschen; sie könnten deine ganze Kraft aufzehren.» Doch andererseits ruft Paulus zu Gelassenheit und Entkrampfung auf: «Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles ist nützlich. Alles ist mir erlaubt, aber ich will mich von nichts beherrschen lassen.» 1. Kor. 6.12

Manchmal schmunzle ich über Paulus Rat, doch zu heiraten, wenn das Verlangen übermächtig ist. Offenbar war damals weder eine Frage, ob jemand Heiratswilliges zu finden sei, noch, dass Paare, wenn verheiratet, regelmässig Sex haben. Beides ist heute leider nicht zwingend gegeben. Seltsamerweise haben Menschen auch in Beziehungen oftmals keinen Sex oder sehr selten. Ein Mann in der Beratung meinte mal frustriert, nun hätte er mit dem Sex gewartet bis zur Ehe, in der Annahme, wenn er verheiratet sei, dürfe er dann Sex haben. Doch nun dürfe er immer noch nicht. Vor allem die christliche Sprachlosigkeit zum Thema Sex verhindert einen guten sexuellen Lernweg, der nötig wäre, damit sowohl Frauen wie Männer einen guten Zugang zu ihrem Körper und ihrer Sexualität entwickeln können und somit auch die Freude am Sex. Denn diese ist die Voraussetzung dafür, dass man Sex immer wieder und regelmässig haben möchte.

Also möchte ich Dich ermutigen, Deinen Körper zu geniessen und auch zu Deiner Sexualität und Deinen Sexualorganen eine gute, freudvolle Beziehung aufzubauen, ohne von der Begierde getrieben zu sein. Doch nein - ich finde es keine gute Idee, wenn Du Bekannte oder Facebook-Freundinnen als Wichsvorlage benützt. Ich rate Dir, erstmal überhaupt keine Bilder zu verwenden und auch nicht mechanisch mit der Hand drauflos zu rubbeln. Sondern konzentriere Dich auf die (feinen) Wahrnehmungen Deines Körpers. Darauf, was Du spürst - am ganzen Körper, was der Penis spürt, was der Penis tun möchte. Bewege Deinen Beckenboden, bewege den Penis mit dem Beckenboden, bewege den Penis in die stillhaltende Hand hinein, konzentriere Dich auf die Berührungen, Erfahrungen, Wahrnehmungen, auf die Erregung, die Bewegungen, den Atem, das Mitgehen mit dem ganzen Körper, die Erregungssteigerung, auf das Zurückhalten der Erregung, das erneute Ansteigen, das Entladen und das Nachspüren in der Entspannung. Alles ganz bewusst. Falls Du Fantasien miteinbeziehst, fokussiere auf Dich selbst und Deinen Körper, darauf, dich als sexuell begehrenden Mann zu sehen. Mehr findest Du in meinem Erwachsenen-Aufklärungsbuch LIEBESLUST, welches auch für Singles gut geeignet ist.

Das ist übrigens der hilfreichste Weg, um Abhängigkeit von Pornografie zu überwinden. Indem man in die Wahrnehmung des Körpers geht und die unerwünschten Bilder sein lässt. Denn Gedanken und Fantasien können gesteuert werden, man ist ihnen nicht einfach ausgeliefert. Je weniger die entsprechenden Gedankengänge und Synapsen im Hirn bedient werden, desto eher verschwinden sie von ganz allein, weil sie (im Hirn) nicht mehr benützt, diese Pfade nicht mehr begangen und ersetzt werden. Indem die Bilder durch Körpererfahrungen ausgetauscht werden und dadurch neue (gesündere) Bilder entstehen können.

Zur «Sex-vor-der-Ehe-Frage» findest Du ganz viel auf dem Blog. Hier der wichtigste Beitrag: Sexualethik und die Aufwertung der Verlobung

Herzliche Grüsse - Veronika

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June 13, 2019

SEIN PORNOKONSUM TREIBT MICH IN DIE ESSSTÖRUNG

by Veronika Schmidt in Konflikte, Porno, Selbstbefriedigung, Selbsterfahrung, Selbstgefühl & Selbstwert, Selbstverantwortung, Zusammenleben, weibliche Sexualität, Essstörung, 2019


foto: jonathan sharp

foto: jonathan sharp

foto: jonathan sharp

foto: jonathan sharp

Liebe Veronika

Wir sind schon mehrere Jahre verheiratet und haben Kinder. Eigentlich haben wir es schön zusammen, aber der Pornokonsum meines Mannes treibt mich zur Verzweiflung. Weshalb genüge ich ihm nicht? Was ist mit mir nicht in Ordnung? Weshalb tut er mir das immer wieder an? Sein Verhalten bringt in mir meine überwunden geglaubte Essstörung immer wieder hervor. Ich bin so wütend auf ihn! Doch er sagt nur, die Pornografie sei sein Problem, ich solle ihn damit in Ruhe lassen. Hast Du mir einen Rat?

Ich würde mich freuen, von Dir zu hören. Kathleen, 44 Jahre


Liebe Veronika - ich nochmals…

Gestern Abend habe ich Dir in meiner Verzweiflung geschrieben. Hinterher las ich nochmals das Kapitel über Pornographie in Deinem Buch LIEBESLUST (siehe Seite 194-198). Es hat mich sehr herausgefordert, aktiv dieses Thema anzugehen und nicht in meinem eigenen Fehlverhalten zu verharren (da sind auch noch Entwicklungsprozesse vonnöten… :-(). So habe ich das Gespräch mit meinem Mann gesucht, um erneut gemeinsam über dieses schwierige Thema zu reden.

Wir müssen dran bleiben, Worte finden für Dinge, die wir nicht verstehen, verborgene Wünsche und Verletzungen ansprechen, beispielsweise was gewisse Handlungen beim anderen auslösen. Heute morgen haben wir nun beschlossen, dass wir wieder in die Beratung gehen, die uns schon mal sehr weitergeholfen hat.

Manchmal ist das Gefühl einfach frustrierend, man trete auf der Stelle und beobachte statt Fortschritte nur Rückschritte. Das Schöne ist, in einem Punkt sind wir uns einig: Wir haben uns gern und wollen weiterkommen. Hoffentlich gelingt uns dies mit guter, professioneller Hilfe. Danke für Deine Bücher und den Blog. Es hat mir geholfen, gestern Abend alles zu formulieren und nun wieder klarer denken zu können.

Herzlich Kathleen


Liebe Kathleen

Deine Frage wollte ich eigentlich in den nächsten Tagen beantworten. Nun hast Du Dir eine Antwort selbst formuliert, was meist am Wertvollsten ist. In der von Dir erwähnten Beratung seid ihr in guten Händen, weshalb ich Dir lediglich stichwortartig ein paar Gedanken schreibe.

Pornografie ist tatsächlich, wie es Dein Mann betrachtet, sein Problem. Dieses hat vor allem mit seiner eigenen Sexualität zu tun, mit seinen (eingeschränkten) Erregungsquellen, die ihm die Erregung garantieren. Er sollte lernen, Lust vor allem aus der Wahrnehmung seines eigenen Körpers zu wecken. Er sollte seine Erregungsmöglichkeiten erweitern, vor allem in Bezug auf die Erotisierung von sich selbst und in Bezug auf die Realität. Das sollte er üben im Solosex. Pornografie und Selbstbefriedigung sind nicht ein und dasselbe. Selbstbefriedigung ist legitim und die Lernanlage, um in die Wahrnehmung des eigenen Körpers und damit zu mehr Genuss zu kommen. Auf die richtige Weise Selbstbefriedigung “angewendet”, bringt sie einen weg von der Pornografie. Erst wenn Selbstbefriedigung die Paarsexualität ersetzt, wird sie zum Problem.

Es ist leider nicht legitim, die eigenen Lebensthemen nach dem Motto zu lösen: “Wenn du nicht wärst, wär ich ein besserer Mensch!” So, wie Pornografie das Problem Deines Mannes ist, haben Deine Essstörungen ganz allein mit Dir selbst zu tun. Beide Problemlösungsstrategien habt ihr vermutlich schon mit in die Ehe gebracht. Essstörung als Ausweg aus frustrierenden Situationen zu wählen und damit Druck abzubauen, ist genauso Deine eigene Entscheidung, wie Pornografie die Entscheidung Deines Mannes ist. Wenn Du für dich wählst, mit Deinem Frust über Deinen Mann auf diese Weise umzugehen, kann er nichts dafür. “Liebe dich selbst – und es ist egal wenn du heiratest.” - so lautet ein Buchtitel. Du solltest Dir vor allem selbst den Wert geben, der Dir zusteht von Dir selbst und von Gott.

Herzlich - Veronika

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© by Veronika Schmidt. Publikation, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung.