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Liebesbegehren – Veronika Schmidt

October 9, 2015

Viele Motive, um Sex zu haben.

by Veronika Schmidt in Ehe, Ehesex, Lust, Kinderwunsch, 2015


Photo by yaruta/iStock / Getty Images
Photo by yaruta/iStock / Getty Images
Photo by yaruta/iStock / Getty Images
Photo by yaruta/iStock / Getty Images

Liebe Veronika

Seit ich die Kinder habe, ist bei mir die Motivation für Sex ziemlich verschwunden. Womit kann das zusammenhängen?

Barbara, 34 Jahre


Liebe Barbara

Unserem Wunsch, Sex zu haben, können unterschiedlichste Motive zu Grunde liegen. Einmal, um rein körperliche sexuelle Bedürfnisse zu stillen. Diese Motivation wird oft den Männern zugeschrieben. Dann möchten wir im Sex ein emotionales Bedürfnis nach Lieben und Geliebtwerden befriedigen. Dieses gestehen wir mehr den Frauen zu.  Wir können auch beide Bedürfnisse gleichzeitig gestillt bekommen. Aber auch durch einen starken Schwangerschafts- und Kinderwunsch kann sexuelles Begehren ausgelöst werden. Wenn Schwangerschafts- und Kinderwunsch die einzige Motivation für Sex waren, besteht die Gefahr, dass das sexuelle Begehren verschwindet, wenn der Wunsch erfüllt worden ist. Ich möchte Dir jetzt nicht unterstellen, dass der Kinderwunsch deine einzige Motivation für Sex war. Aber ein paar grundsätzliche Gedanken zum sexuellen Begehren gäbe es schon zu bedenken.

Der Alltag mit Kindern kann ganz schön stressig sein. Nicht nur Zeitmangel, Müdigkeit und Erschöpfung hindern den Sex. Allein die dauernde körperliche Präsenz von kleinen Kindern kann bewirken, dass der Bedarf an Nähe vollkommen gestillt ist und Frauen nur noch den Wunsch haben, in Ruhe gelassen zu werden. Doch nicht alle Frauen empfinden das so. Genauso oft können es Frauen nicht erwarten, nach der Geburt endlich wieder Sex zu haben. Sie möchten mit dem Partner Zweisamkeit und erwachsene Formen von Zärtlichkeit und körperlicher Liebe erleben. Also nicht nur Mutterliebe ausdrücken, sondern auch Geliebte sein.

Sexuelles Begehren ist uns nicht einfach angeboren. Das ist eine Fähigkeit, die sich entwickelt und je nach moralischer Prägung unserer Umgebung wurde sie vielleicht sogar verhindert. Doch wenn dem so war, können wir das als Erwachsene immer noch entfalten. Unserem Hirn und unseren sensorischen Möglichkeiten sei Dank! Sexuelles Begehren bedeutet, in Gedanken und Fantasie den Wunsch nach einer sexuellen Begegnung positiv vorwegzunehmen. Zu dieser Vorstellung gehört, sich selber Lust zu machen auf sexuelle Erregung und sexuelle Aktivität. Indem wir schon gemachte positive Erfahrungen in der Erinnerung abrufen. Haben wir zu wenig positive Erfahrungen, sollten wir uns einen Vorrat an solchen zulegen. Mein Buch LIEBESLUST hilft dabei.

Körperliche Bedürfnisse sind ein wichtiger Faktor, weswegen wir gerne Sex haben. Das Testosteron hilft den Männern dabei. Frauen sollten sich einen wichtigen Aspekt der körperlichen Liebe vor Augen führen. Der Hauptmotor, sich im Sex hinzugeben, kann die Erfahrung sein, dass darin meine seelischen Grundbedürfnisse gestillt werden. Das heisst, wir können im Sex unsere Emotionen befriedigen, Sicherheit erleben, Verschmelzung mit dem Partner und Bestätigung der Beziehung erleben. Es tut der Seele gut, im Sex zu erleben, dass ich beim anderen in Sicherheit bin, in mir die Gewissheit sich festigt, dass er mich nicht verlassen wird und zu erleben, dass wir eins sind. Sex bedeutet auch, „nach Hause zu kommen“. Der Sex erfüllt mein Bedürfnis nach Wertschätzung. Ich kann darin spüren, dass ich begehrenswert oder liebenswert bin. Im Sex kann ich auch grundsätzlich die Bestätigung meiner Person finden, dass ich ein sexy Mann oder eine sexy Frau bin, dass ich sexuell kompetent bin. Das alles sind wichtige Zutaten, um Sex zu mögen.

Die Emotionen der Verliebtheit oder die romantischen Gefühle allein wecken die Leidenschaft nicht unbedingt. Auch eine gute Qualität der Beziehung oder Gefühle von tiefer Verbundenheit garantieren keine Lust auf Sex. So wie ich sexuelles Begehren ohne Liebesgefühle empfinden kann, kann das Liebesgefühl auch ohne sexuelles Begehren existieren. Um die Partnerschaft allerdings auf Dauer lebendig und leidenschaftlich zu erhalten, ist es wichtig, wenn die Lust auf Sex ihren Platz hat. Beides, das emotionale Liebesgefühl sowie der körperliche Drang nach Sex haben gleiche Berechtigung.

Frauen und Männer haben häufig einen entgegengesetzten Zugang zu ihren emotionalen bzw. körperlichen Gefühlen. Frauen finden einfacher über die Emotionen und das Liebesgefühl einen Zugang zu sexueller Erregung, zur Wahrnehmung ihres Geschlechts und zur Lust auf Sex, haben also einen Zugang von oben nach unten. Männer finden umgekehrt besser über die Erregung ihres Geschlechts und die Lust auf Sex zum Liebesgefühl und den Emotionen, also von unten nach oben. Diese beiden Wege sind gleichwertig. Es ist nicht der eine besser als der andere. In unserer Gesellschaft werden wir allerdings viel mehr zu emotionalem Lernen angeleitet als zu genitalem Lernen. Dabei wäre das körperliche Begehren ein wichtiger Faktor, um unsere Beziehungen am Leben zu erhalten.

Wenn wir körperliches Begehren in uns wecken können, ist es uns möglich, den Körper wie einen Schalter zu benutzen, um aus dem Inneren heraus Lust auf Sex „anzuknipsen“. Damit sind Sex und letztlich auch das Liebesgefühl viel weniger störungsanfällig und weniger gefährdet durch momentanen emotionalen Stress wie Alltagsbelastung, vorangegangene Unstimmigkeiten, enttäuschte Vorstellungen usw. Wir können die Motivation für sexuelle Betätigung aus dem Körper selbst holen. Wenn wir genitale Erregung lernen, steigern wir damit die Intensität des emotionalen Erlebens, ob es nun um Liebe, Sicherheitsbedürfnisse oder Selbstbestätigung geht.

Liebe Barbara, ich möchte Dir Mut machen, eine neue Lust auf Sex durch genitales Lernen mit körperlichen Mitteln zu entdecken und auf diese Weise nach sinnlichem, lustvollem Sex zu suchen.

Herzlich - Veronika

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October 2, 2015

Ist leidenschaftlicher erotischer Sex wirklich planbar?

by Veronika Schmidt in Beckenschaukel, Buch, Ehe, Ehesex, Lust, männliche Sexualität, Sexualität allgemein, sexuelle Komponenten, weibliche Sexualität, 2015


foto: jacqueline diem

foto: jacqueline diem

foto: jacqueline diem

foto: jacqueline diem

Liebe Veronika

Ist leidenschaftlicher erotischer Sex wirklich planbar?

Christian, 45 Jahre


Lieber Christian

Kurze Frage – grosse Skepsis! Und damit bist Du bei weitem nicht allein. Diese Zweifel erstaunen mich immer wieder. Häufig kommen Paare zu mir in die Beratung, weil sie keinen oder sehr wenig Sex haben. Wenn ich ihnen sage, sie sollen den Sex planen, schauen sie mich ganz entgeistert an.

Deine Betonung liegt ja nun zusätzlich noch auf leidenschaftlich und erotisch. Das scheint in unseren Köpfen mit planen nicht kompatibel. Doch die Grundlage für spontanen, leidenschaftlichen und erotischen Sex ist geplanter Sex!

Wir geben uns der Illusion hin, wer spontanen Sex habe, habe mehr und leidenschaftlicheren Sex. Doch genau das Gegenteil ist der Fall. Wer Sex plant, hat regelmässiger und damit meist befriedigenderen und häufigeren Sex. Aus dem einfachen Grund, weil diese Paare geübter sind, weshalb sie mehr Spass daran und somit auch eher spontanen Sex haben . Es ist zwar ein blödes Beispiel, aber der in unserer Vorstellung spontane leidenschaftliche Affären-Sex muss ja in aller Regel auch geplant werden. Und was geplant ist, weckt auch Vorfreude und Erregung. Funktioniert mit Ferien und freudigen Anlässen doch auch!

Auf all die anderen schönen Ereignisse bereite ich mich problemlos praktisch und innerlich vor. Warum nicht auf Sex? Man kann sehr wohl Lust empfinden, wenn man sich dazu verabredet hat. Weil Lust im Kopf beginnt und danach im Körper geweckt werden kann. Das bedeutet im Falle von Sex, dass ich mir über den Tag hinweg die Lust auf den erotischen Augenblick hin wecke oder erhalte. Indem ich beispielsweise gute Gedanken dazu denke, mich entscheide, nicht wütend zu werden, wenn mein Liebesleben vielleicht zu spät kommt oder etwas Ungeschicktes sagt oder sonst Ärger ins Haus steht. Wer Gedanken und Gefühle gut steuert, kann innerlich vorbereitet auf erotische Momente zugehen. Und manchmal ist es, wie bei einer Mahlzeit auch, der Appetit kommt beim Essen.

Ein weiterer Mythos ist, spontaner Sex mache mehr Spass. Doch Spass macht vor allem, was wir gut können. In diesem Fall die entwickelten sexuellen Fähigkeiten. Einige sind darin natürlich schon Naturtalente, andere brauchen Informationen und Anleitung. Wenn wir diese erotischen Fähigkeiten zusammen üben und anwenden, um Sex lustvoll zu gestalten, dann geschieht es viel weniger, dass wir beim verabredeten Sex dann doch nicht so richtig in Schwung kommen. Bei den erotischen Fähigkeiten geht es darum, wie wir zusammen am besten in Erregung kommen. Wie ist der Geschlechtsverkehr für mich lustvoll? Wie für den anderen?  Schon beim Küssen und streicheln kann man vielleicht noch einiges dazulernen. Es gibt Männer, die wissen genau, wie sie ihre Frau anfassen müssen, aber es gibt auch solche, die darin sehr ungeschickt sind.

In einem Workshop machten wir eine Umfrage, was eine gute Liebhaberin oder einen guten Liebhaber ausmacht. Frauen stehen darauf, wenn er anzufassen weiss. Wenn er weiss, was er tut. Sich etwas getraut. Sicher berührt und küsst. Männer finden mehrheitlich eine Liebhaberin toll, die ihn wertschätzt und gerne „Zeit zu zweit“ mit ihm verbringt. Ist das nicht erstaunlich?

Geplanten Sex zu haben ist ganz einfach. Wir legen uns nackt zusammen ins Bett oder sonst wohin, berühren uns und daraus wird ganz schnell mehr werden. Wenn wir keine Lust auf Experimente haben, machen wir einfach das, was wir gut können. Der ganz banale „Blümchensex“ feiert grad wieder ein grosses Comeback, nachdem wir die letzten Jahre einen sexuellen Overkill erlebten. Und das, was wir gut können, reichern wir nun mit „mehr spüren“ und „mehr ausdrücken“ an. Viele Männer finden es schön, wenn die Frau ihre Lust zeigt. Das ist das, was Frauen lernen können – ihre Lust zu empfinden, zu steigern und zu zeigen.

Dazu gibt es bestimmte Körperübungen, wie zum Beispiel die „Beckenschaukel“, die durch an- und entspannen des Beckenbodens entsteht. Der Beckenboden hilft, vom Körperinneren her die Erregung zu empfinden und zu steigern. Das ist übrigens nicht nur ein Frauending. Viele Männer haben einen Orgasmus, der einfach im Unterleib bleibt. Mit der Aktivität des Beckenbodens werden Orgasmen für den Mann viel ganzheitlicher, der Sex vielfältiger. Die bewusste Bewegung des Beckenbodens und die dadurch verbesserte Körperwahrnehmung ist für beide Geschlechter der Schlüssel zu befriedigender Sexualität.

Die Beckenschaukel ist eine Bewegungsübung, mit der wir unser Becken mobilisieren, unsere Empfindsamkeit stärken und unsere Vorstellung von Sex beeinflussen. Sie ist eine uns angeborene reflexartige Bewegung, wie wir sie beim Husten, Lachen oder Schluchzen machen. Diese Bewegung nutzen wir nun für das Einüben von An- und Entspannung des Beckenbodens und für die Erregungssteigerung. 

Dazu ein Auszug aus meinem Buch LIEBESLUST: Im Stehen üben wir die Beckenschaukel folgendermaßen: Leicht in den Knien stehend, lässt sich das Becken locker bewegen. Das Becken wird in einer Schaukelbewegung so gekippt, dass sich das Geschlecht beim bewussten Ausatmen nach vorne, beim Einatmen nach hinten bewegt. Bei der Schaukel nach vorn spannen wir gleichzeitig die Beckenbodenmuskeln an, beim Schaukeln nach hinten ins Hohlkreuz entspannen wir sie wieder. Dieses Spiel des Beckens und der Muskeln während dem Sex sorgen für eine gute Erektion und dafür, dass wir sexuelle Erregung gut und intensiv spüren. Das dazu bewusste geräuschvolle Ausatmen steigert die Lust zusätzlich.

Letzthin wollte jemand wissen, ob ich den Sex mit meinem Mann in den Terminkalender schreibe. Mache ich nicht, aber ich hab’s im Kopf. Es hilft, wenn Paare miteinander besprechen, wie oft und wann Sex stattfinden soll. Bleiben wir mal beim guten Durchschnitt, der ist vielleicht ein- oder zweimal die Woche. Dann kann man sich fragen: Wo könnte das in unseren Wochenablauf passen? Wenn wir dann nicht miteinander schlafen, aus welchen Gründen auch immer, suchen wir nach einem Alternativtermin.

In diesem Sinne wünsche ich Dir, Christian, viele schöne erotische Rendezvous!
Herzlich - Veronika


September 25, 2015

Mein Mann will keinen Sex!

by Veronika Schmidt in Beckenschaukel, Buch, Ehe, Lust, männliche Sexualität, Ehesex, 2015


illustration: zéa schaad

illustration: zéa schaad

illustration: zéa schaad

illustration: zéa schaad

Liebe Veronika

Ich habe mit über 30 Jahren geheiratet und schon seit Beginn unserer Ehe ist das Thema Sexualität ein rotes Tuch in unserer Beziehung. Erst habe ich das auf die jahrelange starke berufliche Belastung meines Mannes zurückgeführt. Doch nun hat er mehr Zeit, aber nichts ändert sich. Mein Mann geht dem Sex total aus dem Weg. Wir können zwar über diese Tatsache reden, doch kann er mir nicht sagen, weshalb er kein Verlangen nach mir hat. Obwohl ich in ihm einen guten Freund habe, wünsche ich mir sehr einen leidenschaftlichen Liebhaber. Immer wieder fühle ich mich verletzt, abgewiesen und minderwertig. Mein Mann sagt, dass er nie gross Frauen nachgeschaut hat, kein Problem mit Pornografie hatte und auch keinen starken sexuellen Drang verspürte. Was sollen wir tun?

Theresa, 38 Jahre


Liebe Theresa

Das Männer keine Lust auf Sex haben, passt so gar nicht in unsere Köpfe. Doch in meiner Beratungspraxis begegnet mir das gar nicht so selten. Einiges habe ich schon im Blog „Lust - wo bist du?“ dazu gesagt. Ganz generell sind die sexuellen Bedürfnisse von Männern genauso unterschiedlich wie die der Frauen. Und die sexuelle Lerngeschichte ist von Mensch zu Mensch total verschieden. Auch wenn vielen jungen Männern in der Pubertät der sexuelle Drang regelrecht „nachgeschmissen“ wird, ist das eben nicht bei jedermann so. Offenbar auch nicht bei Deinem Mann.

Dazu kommt, dass ihr heiratetet, nachdem bei ihm die „dranghafte“ Zeit schon vorbei war. Diese ist so zwischen 15 und 25 Jahren. Dass er beruflich stark gefordert war, tut wohl auch einiges zur Sache. Letzthin hörte ich dazu eine eher sarkastische Redewendung, die ging so: „Welche Bevölkerungsschicht hat welche Art von Sex? – Antwort: „Arbeiter haben ganz normalen Sex, reiche Leute haben exzentrischen Sex, der Mittelstand hat keinen Sex – die müssen arbeiten….“ Daran ist wohl viel Wahres.

Ja, und was nun? Was für die Lustlosigkeit vieler Frauen gilt, gilt auch für Deinen Mann und Euch als Paar. Ihr solltet Sex lernen. Lust lernen. Sex und Lust üben. Sicherheit, Technik und Routine gewinnen. Üben bedingt, dass ihr Euch entsprechende Zeiten in Eurem Alltag einplant, in der Ihr Euch ohne Druck auf Nähe, Zärtlichkeiten, Schmusen und Experimente einlasst. Am besten, wenn ihr nicht schon todmüde seid. Zum Beispiel am frühen Abend, an einem Mittag, an einem Morgen nach dem Morgenessen. Hoch lebe das Schäferstündchen! Sex ist eine Form von Freizeitbeschäftigung.

Lasst Euch Zeit und setzt Euch nicht unter Erfolgsdruck. Wenn Ihr eine neue Sportart oder Sprache lernt, geht das auch nicht von heute auf morgen. Die vergangenen zwei Jahre habe ich Crawl-Schwimmen gelernt. Nach den ersten 10 Lektionen dachte ich, das lerne ich nie. Nicht die Technik, sondern dabei genügend Atem zu haben. Dann beschloss ich, mir ein Jahr Zeit zu geben und dreimal die Woche zu üben. Erst war ich nur schon glücklich, wenn ich die 50m schaffte, ohne danach nicht minutenlang nach Luft zu schnappen. Das alles wohlverstanden mit Flossen. Nun bin ich am vierten Kurs, habe total Freude und zieh auch mal die Flossen aus, ohne gleich halb zu ertrinken.

Sex ist wie Schwimmen lernen, oder so… Eine gute Technik hilft. Ganz entscheidend sind dabei der Kopf, der Beckenboden, die Bewegung des Körpers und der Atem, der das alles in Lust verbindet. Damit der Kopf mitmacht, würde ich Euch empfehlen, darüber zu sprechen, was Ihr in Euren Familien und Gemeinden zum Thema Sex für gesprochene und unausgesprochene Botschaften und Haltungen mitbekommen habt, die es zu entmachten gilt.

Mein neues Buch LIEBESLUST ist genau dafür geschrieben. Um Sex, Lust und Liebe zu lernen. Ich wünsche Euch von Herzen eine lustvolle Entdeckungsreise.

Grüsse - Veronika

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June 12, 2015

Lust - wo bist du?

by Veronika Schmidt in Ehe, Ehesex, Midlife-Crisis, Selbstbefriedigung, Solosex, Lust, weibliche Sexualität, männliche Sexualität, 2015


illustration: zéa schaad

illustration: zéa schaad

illustration: zéa schaad

illustration: zéa schaad

Hoi Veronika

In letzter Zeit hatte ich auffallend oft Gespräche mit Freundinnen über ihr Sexualleben. Dabei stellte ich fest, dass viele Paare um die 40 Jahre (wie mein Mann und ich), sich öfters selber befriedigen, aber zusammen gar keinen Sex mehr haben. Meine Freundinnen sagen, sie hätten keine Lust mehr auf Sex. Aber weshalb haben sie zwar Lust auf Selbstbefriedigung, aber keine Lust auf Sex mit ihrem Partner? Ist das die Folge davon, dass Selbstbefriedigung kein Tabu mehr ist?

Bin gespannt auf eine Antwort und grüsse Dich!

Natalie, 41 Jahre


Liebe Natalie

Ja, Lustlosigkeit ist ein grosses Thema. Aber nicht nur für Frauen. Es ist zwar nach wie vor so, dass mehr Frauen darunter leiden, als Männer. Einfach deshalb, weil die weibliche Lust mehr hormonellen Schwankungen unterworfen und träger ist. Sie braucht also in der Regel mehr Zeit, Stimulation und oft auch mehr Information, wie sie funktioniert. Die Pille oder andere Medikamente können die Lust zusätzlich hemmen. Grundsätzlich ist Lust störungsanfällig bei beiden Geschlechtern. Es gibt auch Männer, die keine haben, worunter dann ihre Frauen leiden. Das ist meine Erfahrung in der Beratung. Wenn „Mann“ weniger Lust hat, dann aus denselben Gründen wie die Frau. Einerseits, weil vielleicht der sexuelle Trieb, beziehungsweise das Bedürfnis nach Sex grundsätzlich nicht so stark ist. Dann gibt es Männer, die wie Frauen Lust lernen müssen, weil sie sich diese nicht zugestehen. Oder sie sind in ihrem Alltag so gefordert, dass ihnen die Lust förmlich vergangen ist. Männer können auch unter der Erwartung leiden, dauernd können zu müssen. Verbunden mit der Erwartung, nicht nur für die eigene Lust sorgen zu müssen, sondern auch für die Lust der Frau, ist Sex für sie mit Leistungsdruck verbunden. Sie spüren den Druck, perfekter Liebhaber sein zu müssen.

Dass die Lustlosigkeit ein ernsthaftes Problem darstellen soll, ist vor allem für die Pharmafirmen lukrative Zukunfsmusik. Die Lust-Pille dagegen, das „Viagra für Frauen“, soll nun tatsächlich nach dem x-ten Anlauf auf den Markt kommen. Ein Anti-Depressiva notabene. Laut gewissen (!) medizinischen Studien sollen 40% der Frauen über Lustlosigkeit klagen. Da eröffnet sich also ein gigantischer Markt.

Ich glaube nicht, dass Selbstbefriedigung der Grund für die Lustlosigkeit ist, sondern die Folge davon. Meine Erklärung dafür lautet, dass sich die Partner selber befriedigen, aber keinen Sex zusammen haben, weil es einfacher ist. Einfacher, weil sich auf den anderen einlassen Anstrengung bedeutet. Beziehungen leben ist ein Kraftakt. Manchmal ein schöner und herausfordernder, manchmal ein zermürbender und entmutigender. Wenn es zu mühsam wird, schlägt man irgendwann den Weg des geringsten Widerstands ein. An diesem Punkt der Beziehung wird es gefährlich. Ohne Sex geht meist die Nähe zum Partner verloren. Oder die emotionale Nähe zum Partner ist schon weg, weshalb man auch keinen Sex mehr mit ihm will. Die verlorene Nähe wieder herstellen gelingt, indem wir unser Innerstes dem anderen öffnen und ihn wieder in unser Leben einbeziehen. Denn Beziehung ist Austausch, teilen, teilhaben lassen, sich begegnen, aktiv sein, Wagnisse eingehen. Dafür müssen wir miteinander reden. Wenn wir das nicht (mehr) können, sollten wir uns aufmachen, es zu lernen. Denn Paare, die nicht miteinander reden, haben oft keinen Sex mehr. Wer miteinander redet, hat meistens auch Sex.

Mangelndes sexuelles Verlangen ist eine völlig alltägliche Erscheinung in einer langjährigen Beziehung. Manche Paare in der Beratung sagen, wenn Sex endlich mal stattfinde, sei er schon befriedigend. Sie wüssten eigentlich gar nicht, weshalb sie „es“ nicht öfter täten. Wer abends lange fernsieht, Pflichten erfüllt bis kurz vor dem Zubettgehen, bis zur letzten Minute im Bett online ist, wer an freien Tagen, wenn alle Kinder außer Haus sind, nicht zusammen ins Bett geht, wer nie zusammen einen Abend mit Nichtstun auf dem Sofa verbringt, nie Händchen haltend einen Abendspaziergang ums Wohnquartier macht, wer nie, wenn die Kinder früh im Bett sind, einfach die Hüllen fallen lässt, wird vielleicht nur in den Ferien Sex haben. Oder dann erst recht nicht. Doch so verliert man die Übung im Sexhaben, was ihn meist auch nicht besonders aufregend sein lässt.

Wir sollten Sex im Alltag einplanen. Feierabend machen. Dafür Zeit reservieren. Musse haben. Ihn stattfinden lassen, den Sex. Einfach zusammen nackt irgendwo hinliegen und „es“ tun. Je öfter wir das tun, desto einfacher wird es. Und wenn es trotzdem nicht einfach ist, weil die Übung und die Erfahrung fehlt, wie man zu Lust aus seinem eigenen Körper kommt? Dann finden sich einige Hinweise und Links auf SEX WISSEN und dem Blog-Beitrag „Hilfe, unser Sex ist langweilig!“.

Mit luststeigernden Wünschen grüsst herzlich - Veronika

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© by Veronika Schmidt. Publikation, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung.