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Liebesbegehren – Veronika Schmidt

May 23, 2019

GIBT ES ASEXUALITÄT?

by Veronika Schmidt in Ehesex, Ehe, Grenzen setzen, Lust, Selbsterfahrung, Selbstverantwortung, Sexuelles Begehren, Asexualität, 2019


foto: kai pilger

foto: kai pilger

foto: kai pilger

foto: kai pilger

Liebe Veronika

Bei der Suche nach dem Ursprung und Verstehen meiner sehr geringen Lust an sexueller Begegnung und körperlichen Reizen bin ich auf den Begriff Asexualität und Grey-Asexualität gestossen. Sind für Dich diese Definitionen gegebene sexuelle Orientierungen oder bist Du der Auffassung, dass alles gelernt werden kann und muss, egal welche Ausgangslage man hat?

Ich erkenne mich wieder in den Schilderungen der Grey-Asexualität, wo Romantik und Beziehungsfähigkeit ihre Wichtigkeit haben, jedoch wenig Verlangen nach körperlicher Nähe besteht. Sexualität ist in diesem Fall nicht wichtig für das persönliche Wohlbefinden und es ist keine spontane Lust für sexuelle Begegnung vorhanden.

Wohl stimulieren mich Bilder und Geschichten, jedoch produziert das kein Verlangen bei mir, das Anregende selbst auszuleben oder aktiv zu werden. Ich habe keine Abneigung gegen Sex, meinen eigenen Körper oder den meines Mannes, auch keine negativen Erlebnisse in der Kindheit oder Jugend. Es ist mir einfach kein Bedürfnis, auch wenn wir viel Sex haben (viermal die Woche) und ich diesen nicht grundsätzlich negativ erlebe. Ich kann dabei auch Spass haben, fühle mich meinem Mann nahe und verbunden und komme auch zum Orgasmus. Trotzdem - es gäbe für mich anderes, dass mit weniger Anstrengung mehr Spass macht, ich lieber Zeit darin investiere.

Ich weiss, dass mein Mann eine hypersexuelle Tendenz hat. Es würde mich entlasten, mich nicht mehr falsch fühlen zu müssen. Ich möchte keine Zeit und Energie mehr darauf verwenden, etwas zu produzieren, das nun mal nicht da ist und ich nicht vermisse. Nicht, dass ich keinen Sex mit meinem Mann mehr stattfinden lassen wollte. Aber ich möchte dazu stehen dürfen, wenn ich nichts fühle oder nicht mehrmals die Woche mit viel Aufwand Erregung und einen Orgasmus produzieren will.

Zufrieden ist mein Mann damit natürlich eh nicht, da er sich eine Frau wünscht, die viel Spass an Sex und körperlicher Nähe hat. Er hadert damit, dass wir mein mangelndes Bedürfnis nicht vor der Ehe bemerkten und er nun immer seine Bedürfnisse zurückstellen muss. Auch ist er sehr verunsichert, was denn nun als Ergänzung zum Paarsex für ihn möglich und richtig ist… Wie siehst Du das Ganze?

Liebe Grüsse, Lenia, 42 Jahre


Liebe Lenia

Es gibt aus Sicht des von mir gelernten Sexualkonzepts keine Asexualität oder Grey-Asexualität. Diese Begriffe sind Erklärungsversuche für das mangelnde Bedürfnis von Menschen nach sexuellem Erleben aus ganz verschiedenen Gründen. Wobei es Unterschiede gibt. Die einen möchten überhaupt keinen Sex, auch nicht mit sich selbst, die anderen möchten keinen Sex mit einem Partner, haben aber sehr wohl sexuelle Bedürfnisse und erleben auch Erregung mit sich selbst und praktizieren Solosex. Das wären dann sozusagen sexuelle «Autisten».

Da wir in der Sexualtherapie davon ausgehen, dass Sexualität, wie alle anderen Fähigkeiten des Menschen, im Laufe des Lebens erlernt werden muss und kann, ist damit das sexuelle Lusterleben bei asexuellen Menschen sozusagen nicht erlernt. Lust, Lust auf Sex, sexuelle Bedürfnisse sind nicht automatisch gegeben. Das einzige, was wir bei der Geburt bezüglich Sex mit auf den Weg bekommen, ist der genitale Erregungsreflex. Sexuelles Lernen beruht u.a. auf der Wahrnehmung des eigenen Körpers und des genitalen Erregungsreflexes. Auf diesem Reflex, genau wie bei allen anderen Reflexen (Atemreflex, Schluckreflex, Bewegungsreflexen etc.), baut sich das Lernen auf. In der Sexualität sind das die sexuellen und erotischen Fähigkeiten. Wir unterscheiden dabei körperliche Fähigkeiten und emotionale Fähigkeiten.

Mit den Bedürfnissen und Nicht-Bedürfnissen ist das so eine Sache. Wir müssen unter Umständen lernen, Bedürfnisse zu befrieden, wenn sie uns, unseren Zielen oder jemand anderem schaden. Oder wir müssen sie wecken, wenn sie uns, unseren Zielen oder dem Zusammenleben dienen sollen. Einige von uns sind vielleicht mit einem ganz natürlichen Bedürfnis nach körperlicher Bewegung und gesundem Essen ausgestattet, ein entsprechender Lebensstil kostet sie wenig Überwindung. Andere müssen sich erst dazu zwingen, bis der gesunde Lebensstil zu einer liebgewordenen Gewohnheit werden kann. Dasselbe gilt auch für unser Sexleben.

Sex ist zwar kein Muss, aber der Konsens ist doch weit verbreitet, dass Sexualität zu einer Beziehung dazugehört und ein Paar auf verschiedenen Ebenen verbindet. Der Psychoanalytiker Peter Schneider nennt es ein «Akt der Freundlichkeit». Andere Sexualtherapeut*innen sagen, wer in der Beziehung keinen Sex wolle, drücke sich um die Verantwortung in der Beziehung.

Nun treffen sich bei Euch ein Nicht-Bedürfnis mit einem Hyper-Bedürfnis, was ein bestimmtes Beziehungsmuster in Gang setzt. Die Erklärung «asexuell» wäre so gesehen ein verlockendes «Attest», welches dazu berechtigt, Sexabstinenz einzufordern, als Gegenpool zu den Über-Forderungen nach Sex. Doch ich möchte Dich eher ermutigen, zwei andere Schienen zu befahren. Einerseits Dich selbst auf einen sexuellen Lern- und Genussweg zu begeben, um sexuelle Bedürfnisse bei Dir zu etablieren, andererseits zu lernen, in Deiner Beziehung zu Dir selbst zu stehen und Dich abzugrenzen. Denn für einen «asexuellen» Menschen lässt Du Dich auf ganz schön viel Sex ein.

Sex und Liebe brauchen sowohl Nähe als auch Distanz. Von Distanz habt ihr vermutlich zu wenig. Wenn ihr so viel Sex habt, kann bei Dir weder eine eigenständige Sehnsucht nach körperlicher Nähe entstehen, noch hast Du genügend Freiraum für eine eigene sexuelle Entwicklung. Erst dann kann eine gewisse Einsicht entstehen, dass der Aspekt Sexualität für eine Paarbeziehung grundsätzlich wichtig ist und es gilt, Verantwortung für seinen Part in der Ehesexualität zu übernehmen. Auch den Part, ein Bedürfnis zu entwickeln, wenn keines da ist.

Offenbar war es Dir in Eurer Ehe nie möglich, eigene sexuelle Bedürfnisse und Empfindungen zu entwickeln, weil diejenigen Deines Mannes alles zugeflutet haben. Wobei ich der Gerechtigkeit halber sagen müsste: «…Du Dich von den Bedürfnissen Deines Mannes hast zufluten lassen.» Sexualität wird weniger zum Krampf, wenn Du Dir erlaubst, darüber anders zu denken, aber auch, indem Du gezielt an Deinen Körperwahrnehmungen arbeitest, ins Spüren und in die Bewegung kommst, wie ich es im Buch ALLTAGSLUST beschreibe. Auch einige ungute Beziehungsmuster sind Thema in diesem Buch. Macht Euch als Paar unabhängiger voneinander! Bestehe auf deiner Unabhängigkeit. Bestehe darauf, dass Dein Mann sein Repertoire an Entspannungstechniken über den Sex hinaus erweitert, für sich selbst. Selbstverständlich kann er sexuelle Bedürfnisse auch mit sich selbst ausleben - und dabei grad auch in den sexuellen Fähigkeiten für sich und als Liebhaber dazu lernen (ALLTAGSLUST). Lass nicht zu, dass Dein Mann dauernd das Thermometer in Euren Sex hält: zu lau, zu wenig heiss, nicht das richtige, zu wenig Leidenschaft, nichts wert. Widerstehe seinem Druck, damit sich bei Dir, bei ihm und in Eurem Sexleben etwas Neues entwickeln kann.

Herzlich - Veronika

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December 13, 2018

Ich habe einen unersättlichen Mann

by Veronika Schmidt in Ehe, Ehesex, Grenzen setzen, Konflikte, Liebe, Lust, männliche Sexualität, Rollenbilder, Selbstverantwortung, Zusammenleben, 2018


foto: romi yusardi

foto: romi yusardi

foto: romi yusardi

foto: romi yusardi

Liebe Veronika

Ich weiss nicht weiter. Mann Mann, 42 und ich, 41 stecken fest. Wir sind 15 Jahre verheiratet, christlich erzogen und aufgewachsen. Seit 2.5 Jahren weiss ich, dass er sich seit der Kindheit mit Selbstbefriedigung und später mit Pornografie beschäftigt. Woher das kommt, wissen wir nicht. Wir sind Umständen wie Isolation und Rückzug in der Kindheit, mangelndem Selbstwert und moralischer Lehre in der Jugend auf der Spur. Er denkt aber, dass diese Dinge nicht seine Sexualität direkt beeinflussen. Er kämpft mit einem guten Umgang seiner Sexualität und ist sehr bemüht, es richtig zu machen. Deine Bücher haben wir gemeinsam gelesen.

Unser Knackpunkt: Am liebsten möchte er täglich Sex – gerne auch mehr. Dabei will er sich begehrt fühlen und ich soll Lust empfinden – nur so kann er den Sex richtig geniessen. Wir verabreden uns fix viermal die Woche (in den Ferien steigt der Anspruch). Ich kann mich darauf einstellen, halte mich bis auf wenige Ausnahmen daran, habe teilweise Orgasmen, kann unsern Sex öfter auch geniessen, doch meistens ist es für mich anstrengend, in Stimmung zu kommen. Danach habe ich nicht das Bedürfnis, "es möglichst bald wieder zu wollen". Der nächste Termin steht zudem ja auch schon fest...

Initiative ergreife ich, weil es so abgemacht ist, nicht aus meinem Bedürfnis heraus. Kuscheln ohne sexuelle Berührung mag ich manchmal, doch weckt es bei ihm sofort das Bedürfnis nach mehr. Uns beschäftigt immer wieder die Frage: Wer ist näher an der Norm, wer muss sich ändern? Wie finden wir einen Konsens, wenn sich sein «Zuwenig» auswirkt auf sein Wohlbefinden, seine allgemeine Motivation und Lebensfreude? Was mache ich mit der Aussicht, dass er eventuell sexsüchtig ist? Er will seine Idealvorstellung nicht loslassen oder reduzieren.

Ich möchte auch meinen Anteil sehen und mich weiter entwickeln. Lustlosigkeit ist sicher ein Thema, ich komme nicht dazu, körperliche Nähe und Sex zu vermissen. Zudem bin ich stark ausgefüllt mit anderen Kontakten, Aufgaben und Beschäftigungen, die mir Freude machen. Ich spüre eine gewisse Co-Abhängigkeit und fühle mich mitverantwortlich dafür, ob er seine Lust mit mir ausleben kann oder zu anderen Lustquellen gezogen wird. Doch je länger wie weniger kann und will ich die Verantwortung tragen. Ich will ein gesundes Mass für unsere Ehe, für unsere schon grösseren Kinder, die fast keine Zeit mit uns am Abend verbringen können. Ich wünsche mir, dass mein Mann seine Bedürfnisse nach Annahme, Entspannung, Sicherheit, Bestätigung auch auf andere Weise (als Sex mit mir) abdeckt. Mit dieser hohen Frequenz und dem hohen Stellenwert möchte ich die Sexualität nicht mehr in unserer Beziehung leben.

Unsere Ressourcen sind, dass wir immer wieder darüber sprechen, zudem allgemein recht viel Zeit miteinander verbringen, erotische Abende planen, auch schon Wochenende zum Thema besuchten, an Ehekursen teilnahmen, um verbunden zu bleiben auf allen Ebenen. Wir wollen wirklich miteinander vorwärts gehen und Gottes Sicht gewinnen, im Gebet danach fragen, doch bisher fehlt uns die Antwort. Wie siehst Du unsere Situation? Was kann uns noch helfen?

Liebe Grüsse - Magda


Liebe Magda

Wenn Euch beiden der Sex an sich und diese wöchentliche Frequenz Spass machen, wäre dagegen überhaupt nichts einzuwenden. Dann wärt Ihr eines der Paare, die den erwiesenen Durchschnitt von ein- bis zweimal die Woche garantieren, denn es gibt auch sehr viele Paare, die diesen Schnitt deutlich unterschreiten oder sogar überhaupt keinen Sex haben.

Es gibt eine kanadische Studie zum Thema „sexuelle Häufigkeit in Bezug zu sexueller Zufriedenheit“, die besagt, dass einmal die Woche Sex ein Paar zufrieden macht. Weniger macht deutlich unzufrieden. Mehr macht nicht in dem Masse zufriedener, wie sich das derjenige vorstellt, der unbedingt mehr Sex möchte. Im Gegenteil. Nach einem befriedigenden Koitus stellt sich wohlige Eintracht ein. Dieses sexuelle Zufriedenheitsgefühl oder “sexual afterglow” (dt.: sexuelles Nachglühen) hält etwa 48 Stunden an und wirkt auch positiv auf das romantisches Miteinander grundsätzlich. Dieselbe “Afterglow”-Studie kommt handkehrum zu Schluss, dass täglicher Sex sogar unzufrieden mache, weil biologisch gesehen eine Energieverschwendung. Sex ist gut. Viel Sex ist nicht gut. Zu wenig auch nicht.

Es scheint, Du bist die Wellness-Oase Deines Mannes, die ihm hilft, seinen Stress abzubauen. Dass Dir diese Rolle nicht mehr gefällt, solltest Du Deinem Mann in einem konstruktiven Gespräch nochmals ausführen. Ebenso solltest Du zukünftig aushalten können, ihn zeitweilig zu frustrieren und zu enttäuschen. Das gelingt dann, wenn jedes von Euch für seine Sexualität ganz allein die Verantwortung übernimmt. Das könnte zum Beispiel heissen, dass Dein Mann für seine sexuelle Entspannung zwischendurch selbst besorgt ist und Dich (mindestens 48 Stunden) nicht mit einspannt. Findet neue Abmachungen für Eure gemeinsame Paarsexualität.

Euer Konflikt dreht sich wohl weniger um lustvolle Sexualität, als um Pflichterfüllung und vielleicht sogar um Übergriffigkeit. Denn eine aufgezwungene Sexualität ist ein Lustkiller. Wichtig in der Sexualität ist der Satz: „Nur wer NEIN sagen kann, kann auch JA sagen.“ Ich denke, das bedingt auch einen Weg des Umdenkens auf Deiner Seite. Hör auf damit, weiter die ganze Welt, inklusive Deinem Mann, glücklich machen zu wollen/müssen. Das ist wohl der Teil Deiner Kindheit und Vergangenheit. Ich beschreibe in ALLTAGSLUST Themen der Frau, wie “sich selbst ernst nehmen”, “für sich selbst einstehen”.

Sicher ist Eure Analyse in Bezug auf die Kindheit und den sexuellen Lernweg Deines Mann nicht falsch. Männer mit einem starken Bedürfnis nach Sex sollten sich Gedanken darüber machen, welche Funktion Sexualität in ihrem Leben innehat. Sex ist nicht immer gleich einem sexuellen Bedürfnis, sondern kann beinhalten, irgendwelche Sehnsüchte zu stillen, sich selbst zu spüren, seine Männlichkeit zu spüren, den Selbstwert zu bestätigen, die Nähe zum Partner ausschliesslich auf diese Weise erleben zu können oder aber auch einfache Grundbedürfnisse zu stillen, wie Stress abzubauen und zu entspannen. Eine Auseinandersetzung mit diesen Themen könnte Deinem Mann helfen, sich diese Bedürfnisse auch anderweitig und selbst zu stillen. Menschen mit viel Lust sind meist davon überzeugt, ihr Verlangen lasse sich nur durch häufigen Sex stillen. Lust und Erfüllung geschieht aber eher, indem man aufhört, einem «Mehr» hinterherzujagen und stattdessen in ein «Anders» investiert. Es ist ein Problem, wenn Dein Mann denkt, er könne nur glücklich werden, wenn er Sex möglichst häufig ausleben kann. Damit ist er ein Gefangener seiner Wünsche und Bedürfnisse. Es gibt weder ein Recht auf Sex in der Ehe noch darauf, Sex auf eine bestimmte Weise ausleben zu können.

Es wäre schön, Dein Mann liesse sich gewinnen für einen neuen Weg, seine sexuellen Wünsche in die Wahrnehmung seines eigenen Körpers zu investieren und zu sich selbst zu finden. Das neue Männerbuch MÄNNER - Körper. Sex. Gesundheit von Ann-Marlene Henning kann ich Euch als gemeinsame Lektüre sehr empfehlen. Eine weitere Lektüre, sich mit dem eigenen Männerbild auseinanderzusetzen ist das Buch MÄNNLICHKEIT LEBEN - die Stärkung des Maskulinen von Bjørn Thorsten Leimbach.

Dir persönlich wünsche ich, dass Du in eine entspanntere lustvollere Sexualität kommst, zu der Du Dich nicht nur Deinem Mann zuliebe einlässt, sondern Dir darin eigene Wünsche und Bedürfnisse stillst. Wie das geht, findest Du ja in meinen Büchern (Stichworte: Beckenboden, Loslassen, Beckenschaukel, Lust wecken, Lust erleben etc.).

Herzliche Grüsse - Veronika


Ähnlicher Blog: Dreimal Sex die Woche und immer noch unzufrieden

Und hier ein weiterer Link zu Sexsucht von Peter Gehrig


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November 15, 2018

ICH BIN AUF SEXTING-SEITEN

by Veronika Schmidt in Erregung, Lust, männliche Sexualität, Selbstgefühl & Selbstwert, Selbstverantwortung, Sexualethik, Singles, Sexting, 2018


foto: rodion-kutsaev

foto: rodion-kutsaev

foto: rodion-kutsaev

foto: rodion-kutsaev

Hallo Veronika

Ich habe eine Frage bezüglich Sexting. Ich bin momentan Single und date auch niemanden. Ab und zu bin ich auf anonymen Sexting Seiten, denn ich finde dies aufregend. Dabei ist mir die Anonymität wichtig (kein Gesicht zeigen) und auch die Volljährigkeit vom Gegenüber (leider habe ich es nicht immer ganz eingehalten). Ich Frage mich aber immer wieder, ob das okay von mir ist, oder ob ich das lieber lassen sollte.

Danke für Deine Antwort. Marvin, 28 Jahre


Lieber Marvin

Allein aufgrund dessen, dass Du mir diese Frage stellst, vermute ich, dass Dir nicht wohl bei der ganzen Sache ist. Weil sie vielleicht nicht Deinem sonstigen Wertekatalog entspricht? Ich würde Dir deshalb als allgemeine Faustregel raten: Tue nichts im Netz, was Du ausserhalb auch nicht tun würdest. Vor allem aber tue nichts Illegales. Schritte in diese Richtung hast Du ja bereits unternommen. Es liegt in der Natur der Sache, dass die Versuchung, es wieder zu tun, damit grösser wird. Sexting (Bilder und Texte mit sexuellem Inhalt austauschen) mit Minderjährigen (unter 18 Jahren), kann (verbotene) Kinderpornographie sein. Doch grundsätzlich ist Sexting keine Straftat, wenn die Inhalte in gegenseitigem Einvernehmen ausgetauscht werden. Für viele Jugendliche ist Sexting eine Form der erotischen und sexuellen Selbstinszenierung, des neugierigen Ausprobierens und des Flirtens. Informationen dazu findest Du auf lilli.ch: Wann ist Sexting strafbar?

Die Anonymität des Internets lässt einen manchmal denken, was man da tue, sei doch nur Spielerei und Fantasie. Aber Cyber-Interaktionen sind reales menschliches Tummelfeld, manchmal mit ganz realen zwischenmenschlichen Konsequenzen. Selbstverständlich trägst Du die Verantwortung für Dein Handeln ganz allein. Das heisst, ob Dein Verhalten von Dir ok. ist, musst du a) selbst entscheiden und b) nach den Kriterien beurteilen, ob Du keine andere Person dadurch schädigst, ob es Dir und Deiner Seele gut tut und Dich nachhaltig ausfüllt. Weiter möchte ich Dir zu bedenken geben, dass es schwierig werden kann, ein angewöhntes Verhalten irgendwann wieder ohne Probleme sein zu lassen.

Auf geistlicher Ebene stellt sich die Frage, womit Du Deine Seele füttern möchtest. Du wirst letztlich sein, was Du denkst, und was Du tust. Wenn ich Dir einen Rat geben darf, dann investiere vor allem in die Sexualität mit Deinem eigenen Körper. In Deine sexuelle Entwicklung, Deine sexuelle Selbstsicherheit und in Deine Identität als Mann. Geil Dich weniger mit Sexting auf, sondern lerne Deinen Körper kennen und Deine Empfindungen wahrnehmen. Lerne beispielsweise eine ganzheitlich erlebte Selbstbefriedigung. Damit tust Du nicht nur Dir etwas Gutes, sondern investierst auch in eine allfällige zukünftige Beziehung. Lebe zudem mehr in der realen, wahren Welt und zieh Dich weniger in die Traumwelt im Netz zurück.

Für Deinen Prozess hin zu einer selbstsicheren Sexualität und Männlichkeit empfehle ich Dir zwei Bücher:

Das neue Männerbuch von Ann-Marlene Henning, MÄNNER - Körper. Sex. Gesundheit

Buch von Björn Thorsten Leimbach, MÄNNLICHKEIT LEBEN: die Stärkung des Maskulinen

Viel Freude auf der Entdeckungsreise Deiner selbst! Herzlich - Veronika


Das könnten ethische Richtlinien sein für Deine Sexualität grundsätzlich und auch im Netz:

Verantwortungsvolle Sexualethik beruht

  • Auf dem Gebot der LIEBE, nicht Gesetzlichkeit.

  • Beruht auf SELBSTVERANTWORTUNG und Verantwortung für den anderen in LIEBE.

  • Grundlage ist RESPEKT, sowohl für die Autonomie, als auch die Beziehungsperson.

Normen für sexuelle Gerechtigkeit sind:

  1. Unversehrtheit (füge keinen Schaden zu)

  2. Einvernehmlichkeit (Selbstbestimmung)

  3. Gegenseitigkeit (Geben-Nehmen, Aktiv-Passiv)

  4. Gleichheit (Macht)

  5. Verbindlichkeit (Beständigkeit u. Freundschaft)

  6. Fruchtbarkeit (früher „Muss“, heute Verantwortungsvolle Sorge, wenn Sex zur Zeugung führt)

  7. Soziale Gerechtigkeit (Respekt gegenüber jedem Mitglied der Gesellschaft)

nach Margaret A. Farley „Verdammter Sex“

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September 20, 2018

Nasse Orgasmen - weibliche "Ejakulation"

by Veronika Schmidt in Beckenschaukel, Erregung, Lust, Orgasmus, Selbstbefriedigung, Selbsterfahrung, Singles, Solosex, weibliche Sexualität, zu früh Kommen, weibliche Ejakulation, 2018


foto: adrien-olichon

foto: adrien-olichon

foto: adrien-olichon

foto: adrien-olichon

Hallo Veronika!

Es ist eine Bereicherung, sexuelle Themen von einer überzeugten Christin ausgeführt zu bekommen. Danke für Dein Engagement!

Ich bin Single. Vor 3 Jahren habe ich mich bewusst dafür entschieden, herauszufinden, ob ich sexuell normal funktioniere. Darauf habe ich damit begonnen, meinen Körper zu entdecken. Es war ein Entscheid aus "Gwunder", weil ich auch Sexualkunde unterrichte, weniger aus einer ungestillten Sehnsucht heraus. Da ich mit den altbekannten "Dogmen" aufgewachsen bin, liess ich diese Entdeckung davor gar nie zu. Für mich war klar, ich spare meine Sexualität für eine spätere Ehe auf. Inzwischen finde ich meine Solosexualität einfach spannend und will es zur Freude geniessen, aber auf keinen Fall davon abhängig werden. Mich nimmt wunder, wie ich funktioniere und was alles “möglich” ist. Noch immer ist es mein tiefster Wunsch, Sexualität mit meinem zukünftigen Ehepartner auszuleben. Wie bei so vielen Singlefrauen in meinem Alter sind die “guten Männer” rar :-)...

Nun meine Frage. Wenn ich meine Scheide entdecke, kommt es ab und zu vor, dass ich bei der Entspannung plötzlich schwallartig Flüssigkeit verliere oder ausstosse. Ich habe bereits ein bisschen gegoogelt und gelesen, dass das eigentlich eher selten ist. Bin ich da irgendwie eine Ausnahme? Weil ich das inzwischen weiss, verkrampfe ich mich zusehends, weil ich es nicht mehr zulassen möchte. Es ist mir unangenehm, auch weil danach alles nass ist. Irgendwie konzentriert sich jetzt alles darauf: "Passiert das dieses Mal wieder oder nicht?" Und natürlich frage ich mich, ob das in einer Partnerschaft nicht zu einem Problem werden könnte? Weisst Du mehr darüber? Wie geht wohl ein Partner mit so was um? Hast Du schon davon gehört oder so etwas erlebt?

Vielen Dank für Deine Antwort!
Jekatharina, 35 Jahre


Liebe Jekatharina

Den weiblichen feuchten Orgasmus – die weibliche Ejakulation – gibt es! Mindestens in meinem Beratungsalltag ist das gar nicht mal so selten, was mich anfänglich tatsächlich überraschte, genauso wie die häufigen multiplen Orgasmen, die mir begegneten. Gläubige Frauen sind demnach „sexualtechnisch“ und in ihren Lustmöglichkeiten überhaupt nicht benachteiligt, im Gegenteil. Es gibt Frauen, die unbedingt ejakulieren können möchten und viele Männer, die das aufregend und geil finden. Den unangenehmen Begleiterscheinungen kannst Du mit einem Tuch entgegenwirken und mit Deinem zukünftigen Liebhaber darüber sprechen, was euch erwarten könnte. Deswegen brauchst Du dir vermutlich keine Sorgen bezüglich einer Partnerschaft zu machen. Hingegen ist Dich in der Sexualität kontrollieren zu wollen und zu verkrampfen keine gute Idee, denn dadurch beschneidest Du das Loslassen und damit das Erleben der Lust.

Doch was geschieht eigentlich in Deinem Körper, was Du da beschreibst? Etwa eine Fingerlänge innerhalb der Scheide liegt an der vorderen Scheidenwand (Bauchseite) die G-Zone. Die G-Zone meint einerseits das hinter der Scheidenwand liegende Schwellgewebe der Klitoris rund um die Harnröhre und das um die Harnröhre liegende Prostata-Drüsengewebe. Beides kann von der Scheide her massiert und stiumuliert werden. Die Drüsen heissen Skene-Drüsen oder auch weibliche Prostata und besitzen Öffnungen in die Harnröhre hinein. Bei sexueller Erregung und bei Stimulation der G-Zone produzieren diese Drüsen Flüssigkeit, welche aus der Harnröhre ausfliesst, was weibliche Ejakulation genannt wird (Menge etwa einen Teelöffel). Diese Flüssigkeit ähnelt stark verdünnter Milch und ist leicht süsslich, da sie Fructose und Glucose enthält.

illustration: liebesbegehren

illustration: liebesbegehren

Reibende und massierende Berührungen der G-Zone lösen bei vielen Frauen zunächst einmal das Gefühl aus, pinkeln zu müssen. Das hängt damit zusammen, dass die G-Zone sehr nahe an der Harnröhre ist. Durch Üben kann Frau lernen, die Harnröhre und den Harndrang zu unterscheiden von der sexuell erregenden Wahrnehmung der G-Zone. Manchen Frauen gelingt es, sich allein durch Druck der G-Fläche bis zum Orgasmus zu erregen. Gleichzeitig das Becken zu bewegen, verstärkt die Erregung.

Manche Frauen ejakulieren für sie unbemerkt, weil die Menge nicht gross ist. Möglicherweise fliesst bei einigen Frauen die Flüssigkeit über die Harnröhre in die Blase zurück und wird erst beim nächsten Toilettengang mit dem Urin ausgeschwemmt. Die von Dir beschriebene klare Flüssigkeit überschreitet diese Menge und hat auch eine klare Farbe. Dies ist so, weil sich bei manchen Frauen die Drüsenflüssigkeit mit Flüssigkeit aus der Harnblase vermischt. Dies geschieht bei sehr hoher Erregung und einer Art der Stimulation mit sehr starker Reibung an der G-Zone. Wenn Du dabei gleichzeitig die Beckenbodenmuskeln stark anspannst und hoch erregt bist, kann es kurzzeitig im Orgasmus zu einem Kontrollverlust über die Schliessmuskeln (vor allem dem Harnröhrenverschlussmuskel) kommen. Dadurch kann es bei Pressen und hoher Anspannung in den Beckenbodenmuskeln ganz eindrücklich herausspritzen (auch ohne Orgasmus möglich).

Die Berührung der G-Zone allein führt nicht zwingend zum Orgasmus. Auf diese Weise zum Orgasmus zu gelangen muss geübt werden. Die Zone „aus dem Dornröschenschlaf“ zu wecken macht aber sowieso Sinn, um im Geschlechtsverkehr in der Vagina drin viel mehr wahrnehmen zu können und die Berührungen durch den Penis zusätzlich zu allen anderen Stimulationen lustvoll zu erleben. Sprich, Stimulation der G-Zone ist eine Erweiterung des erotischen Potenzials.

Man nennt diesen Vorgang Squirting oder squirten, was übersetzt „spritzen“ heisst. Je mehr die Frau dabei gleichzeitig die Beckenbodenmuskeln anspannt oder nach unten presst, desto mehr Flüssigkeit wird, meist schwallartig, herausgespritzt. Dieser Vorgang ist nicht zu vergleichen mit der männlichen Ejakulation. Frauen können in diesem Sinne nicht ejakulieren. Möchtest Du lieber nicht spritzen, kannst Du versuchen, mit weniger Anspannung zum Orgasmus zu kommen. Im Buch ALLTAGSLUST sind entsprechende Übungen mit dem Beckenboden und Stimulationstechniken beschrieben.

Weiterhin viel Freude am Entdecken Deiner Sexualität, herzlich - Veronika

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May 31, 2018

WIR LIEBEN DIE GEMISCHTE SAUNA

by Veronika Schmidt in Ehe, Ehesex, falsche Scham, Liebe, Lust, männliche Sexualität, Porno, Selbstgefühl & Selbstwert, weibliche Sexualität, Zusammenleben, Sauna, 2018


foto: audrey-fretz

foto: audrey-fretz

foto: audrey-fretz

foto: audrey-fretz

Hallo Veronika

Vielen Dank für Deinen Blog, den ich regelmässig lese, und auch für Deine beiden Bücher. Sie spiegeln viele Entwicklungen wieder, die wir als Paar in den letzten fünfzehn Jahren in unserer Ehe zum Thema Sexualität machten und die uns zu einem sehr erfüllten Eheleben geführt haben. Ausgerechnet das Thema Sauna war bei uns dafür Auslöser. Aus dieser Erfahrung heraus möchte ich zum BLOG-Beitrag ÄRGERNIS GEMISCHTE SAUNA gerne als Mann Stellung nehmen. Vielleicht kann das ja für andere eine Hilfe sein.

Liebe Grüsse Herbert, 57 Jahre, 30 Jahre verheiratet


Gerne veröffentliche ich hiermit Herberts Beitrag zum Saunathema:

Da das Thema gemischte Sauna für die Ratsuchende im Blog ein grosses Problem darstellt, möchte ich als leidenschaftlicher Saunagänger gerne Stellung dazu nehmen. Nachdem ich die Frage las, kam mir spontan der Gedanke: "Geh doch mit Deinem Mann in die Sauna, Du würdest Deinem Mann eine große Freude machen! Es könnte doch sogar sein, dass Du die Leidenschaft Deines Mannes für Dich wieder stärken kannst. Sein Motiv ist vermutlich gar nicht, Kontakt zu anderen Frauen herzustellen." 

Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen, es ist das Schönste, mit der eigenen Frau die Sauna zu besuchen. Schöner als mit einem Freund, mit dem ich auch ab und zu hingehe. Ich kenne mehrere Männer in meiner Gemeinde, die mich darum beneiden, dass meine Frau mit mir die Sauna aufsucht. Dass es dazu kam, war ein längerer Prozess, der viel in unserem Eheleben bewirkte. Der Auftakt ist fünzehn Jahre her, als meine Frau im Zusammenhang mit einem Schwimmbadbesuch zu einem Saunagang mit Aufguss einwilligte. Ich habe es sehr genossen. Und meine Frau hat sich nach und nach auch an die Nacktheit gewöhnt und zudem festgestellt, dass sich unsere Saunabesuche positiv auf unser Miteinander auswirkten.

Gemeinsame Gespräche brachten unsere versteckten Schamvorstellungen aus unserer Erziehung und Kindheit zu Tage, welche uns hemmten. Endlich konnte ich in der Folge den Anblick meiner nackten Frau beim ganz normalen morgendlichen Anziehen oder beim Duschen ohne Schuldgefühle geniessen. Und je mehr ich meine Frau anschaute, desto begehrenswerter und schöner wurde sie für mich. Für meine Frau war das auch etwas Schönes, denn es verstärkte die Selbstannahme ihres Körpers und dadurch bekam sie einen viel selbstbewussteren Umgang mit sich und ebenfalls in der Sauna. Das "öffentliche" Nacktsein machte uns auch offener in der Beziehung. Wir zeigten uns nicht nur körperlich einfacher voreinander, sondern auch seelisch. Das führte bei uns nach fünfzehn Jahren Ehe zu einer ganz neuen Vertrautheit und Verliebtheit.

Nach und nach wurde der Saunagang am Freitag zu unserem Eheabend, an dem wir uns über die vergangene Woche austauschten, das kommende Wochenende besprachen und unsere Zweisamkeit genossen. Für mich ist der Anblick der anderen nackten Frauen ebenfalls ein schöner Anblick, das weiss meine Frau, aber eher im Sinne einer schönen Landschaft, die einen erfreut. Der Anblick meiner Frau dagegen hat durchaus erotische Auswirkungen, was auch nach dem Saunieren zu einem lustvollen weiteren Abend führen kann.

Unsere gemeinsamen Saunagänge und auch generell unser freierer Umgang mit Sexualität haben mich nebenbei auch von meiner heimlichen Pornoanfälligkeit befreit. Ich denke, da wurde ein bei mir bestehendes Bedürfnis nun auf andere Weise gestillt und bezieht sich nun auf meine Frau. Deshalb also - nur Mut zur Nacktheit und zur Sauna!

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© by Veronika Schmidt. Publikation, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung.