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Liebesbegehren – Veronika Schmidt

April 17, 2015

Der grösste "Aufreger" in der Kirche - Teil 1

by Veronika Schmidt in Aufklärung, falsche Scham, Sexualität allgemein, Solosex, Selbstbefriedigung, Aufreger, Singles, 2015


foto: liebesbegehren

foto: liebesbegehren

foto: liebesbegehren

foto: liebesbegehren

Liebe Veronika

Ich habe zufälligerweise oder unglücklicherweise, wie auch immer, herausgefunden, dass meine Tochter (12 Jahre) sich selber befriedigt. Wir haben auch schon miteinander darüber gesprochen. Ich möchte ihr kein schlechtes Gewissen machen, weiss aber auch nicht, wie ich damit umgehen sollte. Irgendwie befremdet es mich. Schon als kleines Mädchen war sie viel mehr an ihrem Geschlecht interessiert, als ihre Schwester und der Bruder. Was denkst du über Selbstbefriedigung bei Kindern? Wie sollte man damit umgehen? Kann das mit dem familiären Hintergrund zu tun haben? Mit Dämonen oder Flüchen? Danke für Deinen Rat.

Olivia, 45 Jahre


Liebe Olivia

Bei Deiner letzten Frage bin ich grad etwas zusammengezuckt. So im Sinn, das darf doch nicht wahr sein! Das ist nicht gegen Dich gerichtet, sondern gegen die mangelnde Aufklärung in unseren christlichen Kreisen. Ein bisschen (untertrieben!) macht es mich wütend, dass dieses Unwissen eine Dämonisierung ganz normaler und natürlicher Vorgänge zur Folge hat. Dieses Denken sollten wir eigentlich längst hinter uns gelassen haben. Selbstbefriedigung hat rein gar nichts mit Dämonen, Flüchen, familiären Belastungen oder sonst was „Schrecklichem“ zu tun. Dass Menschen eigentlich erst im 18. Jahrhundert anfingen, so über Selbstbefriedigung zu denken, hat mit einer "Antimasturbationskampagne" John Martens von 1712 zu tun. Er behauptete, exzessive Masturbation verursache Krankheiten wie Pocken oder Tuberkulose. Dieser Masturbationswahn dauerte die nächsten 150 Jahre an und brachte noch andere abenteuerliche Krankheitsmythen hervor, welche weit bis ins 20. Jahrhundert wucherten, vielfach religiös motiviert und bei Kindern oft übel sanktioniert.

Es gehört zur körperlichen und sexuellen Entwicklung dazu, dass wir unseren eigenen Körper entdecken. Dabei ist dieser Entwicklungsprozess ganz unterschiedlich von Kind zu Kind. Schon Babys können entdecken, dass z.B. Schaukeln auf dem Bauch und rhythmisches Muskelanspannen schöne Gefühle im Geschlecht auslösen kann. Können sich Kinder gezielt anfassen, finden sie bald heraus, dass Berührungen am Geschlecht angenehm sind. Es gibt Kinder, die das tun und solche, die es nicht tun. Wie wir darauf reagieren, wird entscheiden, welche Gefühle die Kinder damit verbinden. Auf dieses Weise suchen Kinder vor allem Hautkontakt und üben Zärtlichkeit. Dass diese Befriedigung später eine sexuelle Komponente bekommt, steuern die Hormone. Im Bedürfnis, sich selber zu stimulieren, bestehen, wie auch im Bedürfnis nach Sex, grosse Unterschiede zwischen den Menschen. Da gibt es grundsätzlich mal nichts, was falsch ist, sondern einfach anders. Die meisten Knaben beginnen zu masturbieren, wenn in ihrem Körper das Testosteron steigt. Mädchen beginnen irgendwann zu masturbieren, in ganz unterschiedlichen Entwicklungsphasen. Man hat herausgefunden, dass Kinder, die viel Zärtlichkeit und Nähe erfahren haben und einen guten Bezug zu ihrem Körper entwickelten, eher masturbieren als andere. Kinder mit Missbrauchserfahrung masturbieren früher. Mehr Männer masturbieren als Frauen. Frauen sprechen ungern darüber, Männer schon. Sie kennen auch entsprechende Wettspiele. Das sind einfach mal ein paar Facts.

Ich würde dir sehr empfehlen, deine Tochter zu ermutigen, ohne Schuldgefühle ihren Körper kennen zu lernen. Doch dabei solltest du ihre Privatsphäre achten und sie weder konfrontieren noch viel Aufhebens darum machen.  Mich fragen immer wieder Menschen, wie man den Kindern Wissen zu Sexualität vermittelt. Der allerwichtigste Schritt ist, dass Eltern sich erst mal selber mit sich und ihrem Körper auseinander setzen und sich irgendwoher Wissen dazu beschaffen. Erst das wird einen kompetent machen, die Kinder kompetent zu machen. Eltern müssen erst selber die Scheu vor der Sexualität verlieren, bevor sie ohne Scheu mit den Kindern und Jugendlichen darüber sprechen können. Ein tolles Buch für Frauen, um sich Wissen über ihren eigenen Körper anzueignen, das sie dann ihren Töchtern weitergeben können, ist: Weiblich, Sinnlich, Lustvoll von Elia Bragagna und Rainer Prohaska. Weitere empfehlenswerte Bücher sind: Körper und Sexualität von Esther Elisabeth Schütz und MAKE LOVE von Ann-Marlene Henning.

Liebe Olivia, soviel für heute. Ich habe noch andere Fragen zum grössten „Aufreger“  in der Kirche erhalten, die erwachsene Sexualität betreffend.  Nächste Woche mehr davon.

Herzlich - Veronika

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March 4, 2015

Schlechtes Gewissen

by Veronika Schmidt in Ehesex, falsche Scham, Solosex, 2015


illustration: sophia langner

illustration: sophia langner

illustration: sophia langner

illustration: sophia langner

Liebe Veronika

Ich bin knapp 1 Jahr verheiratet und habe beim Sex ständig ein schlechtes Gewissen. Ich wuchs in einem streng religiösen Elternhaus auf. Über Sex wurde nicht gesprochen, ich bin zu Hause auch nicht aufgeklärt worden. Mit meinem Mann bin ich sehr glücklich, aber der Sex macht mich nicht gerade happy. Was kann ich tun?

Jenny, 24


Liebe Jenny

Du kannst einiges dafür tun, damit Du und Dein Körper Sex geniessen können. Körper und Hirn sind eine untrennbare Einheit. Wie wir denken, hat unmittelbaren Einfluss auf den Körper. Ebenso beeinflussen schlechte (körperliche) Erfahrungen unser Denken. Alles, was dem Körper passiert, passiert auch im Kopf, alles was im Kopf geschieht, geschieht auch im Körper. Stell dir vor, Du geniesst ein kleines Stück Schokolade. Du riechst genüsslich daran, leckst es ab, steckst es in den Mund, lässt es auf der Zunge zergehen, bewegst es leicht im Mund hin und her. Nun beobachte dabei, wie Dein Körper reagiert und was Du dazu denkst. Auf diese Weise Schokolade zu essen, weckt in Dir Genuss und Du denkst gerne an Schokolade. Allein an Schokolade denken, kann Dir das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen.

Nun kaust Du ein weiteres Stück Schokolade und stellst Dir vor, du hättest eine Schnecke im Mund, schneidest Grimassen des Eckels, kaust die Schokolade heftig, reagierst entsprechen mit dem Körper, indem Du Dich schüttelst. Kannst Du die Schokolade geniessen? Eben! So ist es leider auch mit den negativen Botschaften oder eben auch "Nichtbotschaften", die wir zu Sexualität erhalten. Die einen entdecken ihren Körper durch Selbsterfahrung, erleben, dass diese sehr schöne Gefühle auslöst und können diese geniessen. Andere entdecken ihren Körper ebenfalls, doch weil ihnen gesagt wurde, dass Solosex Sünde ist, erlauben sie sich nicht, diese Erfahrung zu geniessen. Falls sie aber trotzdem die Enthaltsamkeit nicht schaffen, haben sie ständig Schuld- und Schamgefühle dabei. Wieder andere erlauben sich gar keine Erfahrungen mit ihrem Körper und gewinnen so auch keine positiven Gedanken gegenüber ihrem Geschlecht. So funktioniert das.

Du kannst Dein Denken ändern, um Sex ohne schlechtes Gewissen zu geniessen. Wie das geht? Indem Du Dir Wissen aneignest, neue Körpererfahrungen machst und übst, übst, übst... Wissen macht stark. In der Bibel steht: "Der Weisheit Anfang ist: Erwirb dir Weisheit! Und mit allem, was du erworben hast, erwirb dir Verstand! Ranke dich an der Weisheit hoch, so wird sie dich erheben! Sie verleiht deinem Haupt einen anmutigen Kranz, eine prächtige Krone reicht sie dir dar. Sprüche 4, 5-9

Im September erscheint mein Buch zum Thema Sex und Glauben. Bis dahin empfehle ich Euch als Paar wärmstens das Buch von Ann-Marlene Henning MAKE LOVE und ihren Video-Blog doch-noch.de.
Da werdet Ihr viele anregende Informationen finden. Ich wünsche Euch von Herzen freudige Entdeckungsreisen durch alle Kontinente Eurer Körper!

Herzlich - Veronika

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© by Veronika Schmidt. Publikation, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung.