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Liebesbegehren – Veronika Schmidt

April 1, 2016

Die verlorene Kunst des Küssens

by Veronika Schmidt in Ehe, Ehesex, Liebe, Lust, Partnerwahl, Schmerzen beim Sex, Zusammenleben, Küssen, 2016


küssen.ipg
küssen.ipg
"ACH, DASS ER MICH KÜSSE MIT DEN KÜSSEN SEINES MUNDES, DENN DEINE LIEBE IST KÖSTLICHER ALS WEIN." Hohelied 1,2

Küssen ist kein sehr häufiges Wort in der Bibel. Erwähnt sind vor allem Begrüssungsküsse und Küsse des Verrats. Dann küssen sich noch Gerechtigkeit und Frieden (Ps 85,11). Zwei Stellen sind's, die das Sehnen nach einem Kuss ausdrücken, natürlich im Hohelied. Nehmen wir die Worte Zunge und Lippen dazu, werden es ein paar mehr. In unserer heutigen Zeit ist die Sehnsucht nach Küssen irgendwie auf der Strecke geblieben. So erscheint es mir wenigstens. Nicht nur das Küssen ist verschwunden, sondern auch das Schmusen. Diese beiden bedingen sich irgendwie.

Ich kann das mit keiner Studie belegen. Aber ich wundere mich, wo all die schmusenden und küssenden Paare in der Öffentlichkeit geblieben sind, die es in meiner Jugendzeit zu Hauf gab. Und wo sind die Händchen haltenden Paare? Sogar beim Sex wird offenbar nicht mehr geküsst. Das habe ich in der Beratung herausgefunden. Was ist denn da passiert?


Ist das Küssen als Kunst verloren gegangen, weil wir heute gleich sofort Sex haben? Und es so die "erlaubte" Vorstufe des Sex - Küssen und Schmusen - gar nicht mehr braucht? Haben wir es schlicht und einfach vergessen - das Küssen? 

Es ist ein Paradox unserer Zeit. Die einen Menschen haben ohne Vorstufen gleich Sex, andere wollen nicht nur mit dem Sex bis zur Ehe warten, nein, sie verbieten sich auch gleich noch das Küssen davor. Doch alle bringen sie sich damit um eine entscheidende Lernstufe der Sexualität und um Finessen der Erotik. Ausserdem ist Küssen ein guter Test dafür, ob man als Paar zusammenpasst oder nicht. Wer das Zungenküssen und Schmusen aufregend und erregend findet, kann davon ausgehen, dass es mit einem Lernweg auch im Bett gut klappen wird.

Der Verlust des Küssens ist sehr bedauerlich. Laut dem niederländische Mikrobiologen Remco Kort stärkt intimes Küssen nicht nur die Bindung zwischen den Liebenden, es führt außerdem zu einer erwünschten, möglichst vielfältigen Bakteriengemeinschaft. Dafür kann es sinnvoll sein, viel zu küssen. Zumindest solche Partner, die eine gesunde Mundflora haben. Denn längst nicht alle Bakterien machen krank - im Gegenteil. Auf der Haut und den Schleimhäuten schützt uns die Gemeinschaft sogar vor Krankheiten. Kort sagt: „Küssen ist eine effektive Methode, innerhalb kürzester Zeit 80 Millionen Bakterien zu übertragen. Das stärkt die Bindung und führt auch dazu, dass enge Partner eine sehr ähnliche Mundflora haben." Doch längst nicht alle Gemeinschaften der Welt pflegen die Kultur des innigen Küssens. Global gesehen nur gerade mal die Hälfte. Je nördlicher gelegen, desto häufiger wird der Kuss praktiziert, eher in komplexeren sozialen Systemen und stärker industrialisierten Gegenden der Welt.

Küssen, Schmusen und zärtliche Berührungen sind nicht einfach der Auftakt oder ein Teil des Vorspiels zum Sexualakt. Küsse und Berührungen sind eine eigene Form der Erotik und eröffnen die unterschiedlichsten, reichsten sensorischen Erlebniswelten von Sexualität. Wenn wir tiefe Gefühle füreinander empfinden, werden Berühren und Küssen zu einem intensiven sinnlichen Erlebnis. Oder umgekehrt – das sinnliche Erleben von intensivem Berühren und Küssen lässt uns tiefe Gefühle füreinander empfinden. Doch was tun, wenn wir unsere Küsserei nicht schön, angenehm und erregend finden? Kann man das lernen? Im Buch INTIM von Iris Muhl sagt der Paar- und Sexualtherapeut Arthur Domig: „Es ist schwieriger, jemandem den Zungenkuss beizubringen als den Geschlechtsverkehr.“ (… ! ...) Er empfiehlt, mit Orangenschnitzen im Mund zu üben. Es gälte, die Orange zu geniessen, die Zunge zu verwenden und die Flüssigkeit und Konsistenz zu erforschen.

Vom Küssen des Mundes ausgehend finden wir viele Körperstellen, die sich küssend berühren und erforschen lassen. Es ist etwas sehr Erotisches, den ganzen Körper des Partners zu entdecken, Zentimeter für Zentimeter. Im Sex landen wir mit den Gedanken und Händen viel zu schnell bei den Genitalien. Beim „Südpol“, wie es der Sexologe Jean-Yves Déjardins nennt. Doch er plädiert dafür, erst den „Nordpol“ zu entdecken. Im Nordpol die Lust auf den Südpol zu wecken. Nord- und Südpol sind so vernetzt miteinander, dass Küssen und Berühren oben die Erregung unten wecken und die Genitalregion intensiv darauf reagiert mit mehr Blutfluss, Wärme und Kribbeln. Eine der wichtigsten Voraussetzungen - vor allem für Frauen - um genügend erregt zu sein. Um Berührungen am Geschlecht und den Geschlechtsverkehr lustvoll und erregend zu finden und nicht unangenehm oder schmerzhaft.

Das Küssen ist die wohl sinnlichste Berührung, die es gibt. Beim Küssen drücken wir unmittelbar und ohne Worte unsere Empfindungen aus, sanft oder heftig, fordernd oder hingebungsvoll. Für viele ist Küssen intimer als Sex, sind dabei die Gefühle viel intensiver. Doch manchmal können sich Paare kaum erinnern, wann sie sich das letzte Mal richtig lange und heiss, intensiv und verführerisch geküsst haben. Die zwei Liebenden im Hohelied der Bibel hingegen können nicht aufhören damit, die Vorzüge des Mundes, der Lippen und der Zunge des anderen zu preisen.

„Deine Lippen, meine Braut, sind wie träufelnder Honig. Ja, Honig und Milch sind unter deiner Zunge.“ (Hoheslied 4,11; NLB)
„Seine Wangen sind wie Balsambeete voll duftender Kräuter, seine Lippen wie Lilien, triefend von flüssiger Myrrhe.“ (Hoheslied 5,13; NLB)
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March 11, 2016

Wenn man Sex lernen kann - kann man dann auch lernen, einen Menschen zu lieben?

by Veronika Schmidt in Ehe, Partnerwahl, Selbstgefühl & Selbstwert, Selbstverantwortung, Zusammenleben, Liebe, Gott, Konflikte, 2016


foto: liebesbegehren

foto: liebesbegehren

foto: liebesbegehren

foto: liebesbegehren

Liebe Veronika

Danke, dass Du das Buch "Liebeslust" geschrieben hast. Du beschreibst darin sehr gut, dass befriedigender Sex „erlernbar“ ist. Eine Frage hätte ich noch. Kann man auch lernen, einen Menschen zu lieben? Wenn ja, wie stelle ich das an? Ganz lieben Dank Dir!

Richie, 42 Jahre


Lieber Richie

Ja, ich bin überzeugt, dass man lernen kann, einen Menschen zu lieben. Dass man lernen kann, diesen Menschen immer wieder neu zu lieben. Weil Liebe etwas ist, das man nicht einfach „hat“. Man kann die Liebe verlieren, man kann sie auch wieder gewinnen.

Aber auch wahr – viele Paare haben aufgehört, sich zu lieben. Sie glauben nicht mehr an die Geschichte ihrer Liebe. Dazu sagt Eva Illouz,  Professorin für Soziologie und Anthropologie in Jerusalem: „Liebe ist religiösem Glauben ähnlich: Jemanden zu lieben heisst, an etwas zu glauben, was er repräsentiert. Ich liebe, solange ich daran glaube, dass diese Person etwas darstellt, was mir wichtig ist: ihre Güte, ihre Integrität oder ihre Liebe. Irgendwann hören die Menschen auf, an diese spezifische Liebesgeschichte zu glauben, und denken: Ich glaub nicht mehr daran, dass du dieser großartige Mensch bist, besser als all die anderen; ich glaub nicht mehr, dass unsere Geschichte einzigartig ist; ich seh überall Leute mit besseren Geschichten. Sich zu entlieben heißt, aufzuhören, an den zu glauben, der Geliebter sein wollte.“ 

In der Beratung bin ich immer wieder konfrontiert damit, dass Menschen sagen, ich finde meinen Partner, meine Partnerin nicht mehr attraktiv. Eigentlich fand ich sie/ihn noch nie richtig schön. Eigentlich habe ich ein anderes Beuteschema. Unser Sex ist nicht so, wie ich mir das vorgestellt habe. Der andere erfüllt meine Erwartungen nicht. Der andere ekelt mich an. Wir haben gar keinen Sex mehr. Ich habe einen Fehler gemacht, ich hätte diese Person nicht heiraten sollen. Es waren nicht die richtigen Motive.

Wahr ist – es gibt Paare, die haben geheiratet, ohne sich wirklich zu lieben. Man kann aus vielerlei Gründen heiraten. Zum Beispiel, um nicht allein zu sein. Um eine gewisse Sicherheit zu bekommen. Um gebraucht zu werden. Um jemanden zu retten. Um gerettet zu werden. Weil man sich verpflichtet fühlt. Weil man schon Sex hatte. Weil man ein Kind erwartet. Weil man schon zu lange zusammen ist. Weil man keinen Grund hat, es nicht zu tun. Mangels besserer Alternative. Gründe über Gründe, vielleicht gepaart auch mal mit Verliebtheit, vielleicht auch nicht.

Und schliesslich gibt es Paare, die einander erst richtig kennenlernen, wenn sie schon verheiratet sind, und dann aus allen Wolken fallen. Vielleicht weil sie ungute Signale nicht wahrhaben wollten. Oder aber im Laufe einer Ehe passieren Dinge, welche die Liebe grundlegend erschüttern und in Frage stellen. Natürlich – es gibt Grenzen des Erträglichen. Grenzen des sich Verleugnen. Feindesliebe ist die anspruchsvollste Liebe und manchmal gibt es Situationen, wo der andere tatsächlich der Feind in meinem Bett wird. Ich spreche nicht von erlebten Enttäuschungen, sondern von wirklich schwierigen Menschen. Manche Menschen zerstören durch ihr Verhalten jede nahe Beziehung. Darüber hat der Psychotherapeut Jörg Berger ein Buch geschrieben: „Stachelige Persönlichkeiten“.

Was immer Dich zu dieser Frage veranlasst – wenn Du es willst, kannst Du es versuchen, das Liebenlernen. Erst seit ungefähr drei Generationen ist Liebe der Hauptgrund, um zu heiraten. Das aber hat die Ehe nicht unbedingt stabiler gemacht. Weil Liebe sich ständig erneuern muss, weil sie lebendig ist und nicht statisch.

Wie wir das anstellen sollen, das Lieben, fragst Du. Der wichtigste Schritt dahin ist: LIEBE DICH SELBST. Es gibt das Buch von Eva-Maria Zurhorst mit dem Titel: „Liebe dich selbst und es ist egal, wen du heiratest“. Wer sich selbst liebt, macht das Geliebtwerden nicht mehr vom anderen abhängig. Verpflichtet den anderen nicht mehr, für mein Wohlbefinden zuständig zu sein. Kann die (überhöhten) Erwartungen an den anderen loslassen. Das tut der Liebe sehr gut. Das lässt Liebe gedeihen. Wir lieben nicht mehr, um geliebt zu werden, sondern um der Liebe willen. Weil wir Liebe leben wollen. Weil wir entspannt sind. Weil wir so aus der Opferhaltung herauskommen und aus dem Schmollen, Grollen und Beleidigtsein. Herauskommen aus den enttäuschten Erwartungen, die krank machen. Die meisten von uns erwarten, dass der andere uns gibt, was wir brauchen. Doch wir sollten unseren Mangel bei Gott stillen lassen und selbst gut für uns schauen. Uns selbst lieben. Dann wird es plötzlich möglich, das Liebenswerte im anderen zu sehen und uns gegenseitig gesund zu lieben.

Nicht nur erfülle Sexualität sondern auch die Liebe hat sehr viel mit unserer Vorstellungskraft zu tun. Wir können uns vorstellen, den anderen zu lieben. Wir können uns fröhliche Liebe vorstellen. Liebe ist wie ein Echo. Wer als Gestillter liebt, bekommt Liebe zurück. Wer fröhlich ist, bekommt Leichtigkeit. Wer zärtlich ist, bekommt Zärtlichkeit. Wer das Gespräch sucht, bekommt einen Gesprächspartner. Wer eine Unternehmung plant, bekommt Gesellschaft und Erlebnisse. Wer Gutes tut, tut sich damit selbst etwas Gutes. Wer verzeiht, befreit sich selbst. Wer einen Schritt auf den anderen zugeht, bekommt Frieden.

Lieber Richie, das wünsche ich Dir. Frieden in der Liebe. Herzlich - Veronika

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© by Veronika Schmidt. Publikation, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung.