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Liebesbegehren – Veronika Schmidt

June 12, 2015

Lust - wo bist du?

by Veronika Schmidt in Ehe, Ehesex, Midlife-Crisis, Selbstbefriedigung, Solosex, Lust, weibliche Sexualität, männliche Sexualität, 2015


illustration: zéa schaad

illustration: zéa schaad

illustration: zéa schaad

illustration: zéa schaad

Hoi Veronika

In letzter Zeit hatte ich auffallend oft Gespräche mit Freundinnen über ihr Sexualleben. Dabei stellte ich fest, dass viele Paare um die 40 Jahre (wie mein Mann und ich), sich öfters selber befriedigen, aber zusammen gar keinen Sex mehr haben. Meine Freundinnen sagen, sie hätten keine Lust mehr auf Sex. Aber weshalb haben sie zwar Lust auf Selbstbefriedigung, aber keine Lust auf Sex mit ihrem Partner? Ist das die Folge davon, dass Selbstbefriedigung kein Tabu mehr ist?

Bin gespannt auf eine Antwort und grüsse Dich!

Natalie, 41 Jahre


Liebe Natalie

Ja, Lustlosigkeit ist ein grosses Thema. Aber nicht nur für Frauen. Es ist zwar nach wie vor so, dass mehr Frauen darunter leiden, als Männer. Einfach deshalb, weil die weibliche Lust mehr hormonellen Schwankungen unterworfen und träger ist. Sie braucht also in der Regel mehr Zeit, Stimulation und oft auch mehr Information, wie sie funktioniert. Die Pille oder andere Medikamente können die Lust zusätzlich hemmen. Grundsätzlich ist Lust störungsanfällig bei beiden Geschlechtern. Es gibt auch Männer, die keine haben, worunter dann ihre Frauen leiden. Das ist meine Erfahrung in der Beratung. Wenn „Mann“ weniger Lust hat, dann aus denselben Gründen wie die Frau. Einerseits, weil vielleicht der sexuelle Trieb, beziehungsweise das Bedürfnis nach Sex grundsätzlich nicht so stark ist. Dann gibt es Männer, die wie Frauen Lust lernen müssen, weil sie sich diese nicht zugestehen. Oder sie sind in ihrem Alltag so gefordert, dass ihnen die Lust förmlich vergangen ist. Männer können auch unter der Erwartung leiden, dauernd können zu müssen. Verbunden mit der Erwartung, nicht nur für die eigene Lust sorgen zu müssen, sondern auch für die Lust der Frau, ist Sex für sie mit Leistungsdruck verbunden. Sie spüren den Druck, perfekter Liebhaber sein zu müssen.

Dass die Lustlosigkeit ein ernsthaftes Problem darstellen soll, ist vor allem für die Pharmafirmen lukrative Zukunfsmusik. Die Lust-Pille dagegen, das „Viagra für Frauen“, soll nun tatsächlich nach dem x-ten Anlauf auf den Markt kommen. Ein Anti-Depressiva notabene. Laut gewissen (!) medizinischen Studien sollen 40% der Frauen über Lustlosigkeit klagen. Da eröffnet sich also ein gigantischer Markt.

Ich glaube nicht, dass Selbstbefriedigung der Grund für die Lustlosigkeit ist, sondern die Folge davon. Meine Erklärung dafür lautet, dass sich die Partner selber befriedigen, aber keinen Sex zusammen haben, weil es einfacher ist. Einfacher, weil sich auf den anderen einlassen Anstrengung bedeutet. Beziehungen leben ist ein Kraftakt. Manchmal ein schöner und herausfordernder, manchmal ein zermürbender und entmutigender. Wenn es zu mühsam wird, schlägt man irgendwann den Weg des geringsten Widerstands ein. An diesem Punkt der Beziehung wird es gefährlich. Ohne Sex geht meist die Nähe zum Partner verloren. Oder die emotionale Nähe zum Partner ist schon weg, weshalb man auch keinen Sex mehr mit ihm will. Die verlorene Nähe wieder herstellen gelingt, indem wir unser Innerstes dem anderen öffnen und ihn wieder in unser Leben einbeziehen. Denn Beziehung ist Austausch, teilen, teilhaben lassen, sich begegnen, aktiv sein, Wagnisse eingehen. Dafür müssen wir miteinander reden. Wenn wir das nicht (mehr) können, sollten wir uns aufmachen, es zu lernen. Denn Paare, die nicht miteinander reden, haben oft keinen Sex mehr. Wer miteinander redet, hat meistens auch Sex.

Mangelndes sexuelles Verlangen ist eine völlig alltägliche Erscheinung in einer langjährigen Beziehung. Manche Paare in der Beratung sagen, wenn Sex endlich mal stattfinde, sei er schon befriedigend. Sie wüssten eigentlich gar nicht, weshalb sie „es“ nicht öfter täten. Wer abends lange fernsieht, Pflichten erfüllt bis kurz vor dem Zubettgehen, bis zur letzten Minute im Bett online ist, wer an freien Tagen, wenn alle Kinder außer Haus sind, nicht zusammen ins Bett geht, wer nie zusammen einen Abend mit Nichtstun auf dem Sofa verbringt, nie Händchen haltend einen Abendspaziergang ums Wohnquartier macht, wer nie, wenn die Kinder früh im Bett sind, einfach die Hüllen fallen lässt, wird vielleicht nur in den Ferien Sex haben. Oder dann erst recht nicht. Doch so verliert man die Übung im Sexhaben, was ihn meist auch nicht besonders aufregend sein lässt.

Wir sollten Sex im Alltag einplanen. Feierabend machen. Dafür Zeit reservieren. Musse haben. Ihn stattfinden lassen, den Sex. Einfach zusammen nackt irgendwo hinliegen und „es“ tun. Je öfter wir das tun, desto einfacher wird es. Und wenn es trotzdem nicht einfach ist, weil die Übung und die Erfahrung fehlt, wie man zu Lust aus seinem eigenen Körper kommt? Dann finden sich einige Hinweise und Links auf SEX WISSEN und dem Blog-Beitrag „Hilfe, unser Sex ist langweilig!“.

Mit luststeigernden Wünschen grüsst herzlich - Veronika

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June 5, 2015

Die Dritten im Bett – „Callgirl Porno“ und „Nebenbuhler Romantik“

by Veronika Schmidt in Ehe, männliche Sexualität, Porno, Selbstverantwortung, 2015


foto: liebesbegehren 

foto: liebesbegehren

 

foto: liebesbegehren 

foto: liebesbegehren

 

Liebe Veronika

Meine Kumpels und ich schauen immer wieder Pornos, obwohl wir merken, dass wir uns selbst, unseren Freundinnen oder Frauen damit schaden. Doch dann suchen wir trotzdem wieder nach diesem Kick. Weshalb tun wir es wider besseres Wissen doch? Was braucht es, damit wir davon loskommen können? Wir sind gespannt auf Deinen Rat.

Grüsse
Richi, 34 Jahre


Lieber Richi

Eigentlich ist die Erklärung, weshalb Ihr tut, was Ihr nicht tun möchtet, ganz einfach. Ihr habt Euer Hirn davon abhängig gemacht. Und zwar durch den immer wiederkehrenden Lustgewinn, der damit verbunden ist. Praktisch alle Menschen, die Pornos schauen, befriedigen sich dabei oder hinterher selbst. Das gibt dem Ganzen einen zusätzlichen Gewinn. Weshalb sollte man auf etwas verzichten, das einem soviel Lust verschafft? Dazu gesellt sich die Motivation, wozu Ihr diese Lust benötigt. Vielleicht um Stress, Frust und Langeweile loszuwerden?

Wie diese Abhängigkeit funktioniert? Sex ist gekoppelt mit dem Belohnungszentrum im Hirn. Sex, Pornografie, Drogen, Alkohol, Games beispielsweise schütten dieselben Botenstoffe und Glücks- und Bindungshormone aus wie etwa Verliebtheit, Essen, Kaffee, Schokolade, Sport, Shoppen und andere Glücksmomente. Bei entsprechendem Reiz wird mein Hirn das Belohnungssystem aktivieren und dieses Erlebnis in den dafür vorgesehen Hirnstrukturen abspeichern. Dann kann die Erinnerung an die zu erwartende Belohnung mich motivieren, dieses Erlebnis zu wiederholen. Die Erinnerung wird es mir leicht machen, Freude dabei zu empfinden. Und ja, exzessiv gesuchte Wiederholung kann zu Sucht führen, egal, um was für einen Belohnungsreiz es sich handelt.

Der Dauerkonsum von Pornografie bewirkt, dass daneben der Sex mit der Partnerin nicht mehr attraktiv genug ist. Wer sich in der Beziehung mehrheitlich selbst befriedigt, empfindet Geschlechtsverkehr aus denselben Gründen mühsam, anstrengend und ineffizient. Viele Paartherapeuten sind überzeugt, und offenbar spürt Ihr das selbst, dass regelmässiger Pornokonsum der Liebesbeziehung schaden kann. Durch die Pornografie entsteht zudem ein sehr mechanisches Bild von Sexualität, was per se ein Erotikkiller ist. Das sexuelle Selbstvertrauen sinkt und ebenso die Lust auf „normalen“ Sex. Zudem lösen Pornos einen gewaltigen Leistungsdruck aus. Deshalb konsumieren schon junge Männer Viagra, weil sie Angst haben, im entscheidenden Moment nicht oder nicht lange genug zu können.

Obwohl es schaden kann - tendenziell reagieren wir bei diesem Thema über, wie bei allem, was mit Sex zu tun hat. Sich sexuell anregende Bilder anzusehen, macht nicht gleich abhängig. Doch die unschuldigen Zeiten der nackten Bilder sind heute vermutlich definitiv vorbei. Wo die Grenze überschritten wird? – Ihr wisst es, wenn Ihr die entsprechenden Bilder seht. Mein feministisches Herz hat vor allem mit der dahinterstehenden menschenverachtenden Industrie  und Maffia ein grosses Problem. Die Pornoindustrie generiert gewaltige Milliardenumsätze. Aber ja, das tut übrigens die Sehnsuchtsindustrie mit nicht weniger grossem Gewinn. Tränen, Blut und Sperma verkaufen sich ausserordentlich gut. Romantische Sehnsüchte, Liebesgeschichten, Facebook und Instagram sind „das Porno“ der Frauen. Frauen schmelzen sehnsuchtsvoll auf Promiportalen, bei Klatsch und Tratsch, in Fernsehserien und Filmen dahin. Wer gerne Herzschmerzfilme schaut, kommuniziert im realen Leben weniger, in der Annahme, der Partner wisse – wie im Film –was man möchte. Liebesfilme schüren die Sehnsucht nach der perfekten Liebe, die es so nicht gibt und führen zu permanentem Frust in der real gelebten Beziehung.

Paulus sagt in 1. Korinther 6,12: “‘Es ist alles erlaubt‚ sagt ihr. Das mag stimmen, aber es ist nicht alles gut für euch. Mir ist alles erlaubt, aber ich will mich nicht von irgendetwas beherrschen lassen.“ Wir sollten nach dem Wort von Paulus Dinge grundsätzlich in Frage stellen, um zu sehen, ob sie uns wirklich guttun. Das heißt, es gibt in vielen Bereichen eine Gratwanderung: Alles kann schön und gut für uns sein, wenn es dem Genuss dient, aber es kann uns auch zur Last werden und uns in eine Abhängigkeit führen, wenn wir nicht verantwortungsvoll damit umgehen.

Wenn Ihr als Paar spürt, dass Ihr von pornografischen oder romantischen Erregungsquellen abhängig geworden seid, werdet ehrlich und gesteht Euch und dem anderen die Abhängigkeit ein! Oft hilft es schon, miteinander darüber zu reden. Zudem kann ein solches Gespräch auch die Chance sein, überhaupt miteinander über Eure Paarsexualität ins Gespräch zu kommen und sich verborgene Wünsche und Sehnsüchte zu offenbaren. Es wird für Dich und Deine Freunde darum gehen, Eure Quellen für Euren Lustgewinn zu ersetzen, Eure Bequemlichkeit zu überwinden und Euch auf Eure Frauen einzulassen, was mit Sicherheit anstrengender aber auch erfüllender sein wird. Werdet abhängig vom guten Sex mit Euren Frauen oder guten Erfahrungen mit Euch selbst. Das gelingt, indem ihr Euch selbst mit viel Lustgewinn in Eurer Erregung wahrnehmt und die Erregung Eurer Partnerin sucht und geniesst. Schafft Euch Erregungsquellen in der Fantasie mit Euch und Eurer Partnerin und ebenso mit offenen Augen in der Realität. Holt Eure Erregung aus der Bewegung mit Eurem Körper. Sollte das allein nicht gelingen, ist vielleicht auch Hilfe von außen notwendig.

Also, Richi und Kumpels – werft die Huren und Nebenbuhler aus Euren Betten!
Herzlich - Veronika

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May 29, 2015

Hilfe, unser Sex ist langweilig!

by Veronika Schmidt in Aufklärung, Ehe, Ehesex, falsche Scham, männliche Sexualität, Sünde, weibliche Sexualität, sexuelle Komponenten, 2015


illustration: zéa schaad

illustration: zéa schaad

illustration: zéa schaad

illustration: zéa schaad

Hoi Veronika

Ich weiss, das tönt voll blöd. Ich liebe meine Frau wirklich und sie ist attraktiv. Aber ich finde unseren Sex langweilig. Wir sind jetzt doch ein paar Jahre verheiratet und anfangs dachte ich, dass sie einfach ein wenig unsicher ist. Aber ich darf nichts ausprobieren, sie findet es sofort eklig und unnatürlich und denkt, das dürften wir nicht tun. Dabei wünsche ich mir nichts wahnsinnig Extremes. Ich würde sie einfach gerne auch mal oral verwöhnen, aber sie lässt es nicht zu. Auch mit verschiedenen Stellungen ausprobieren hat sie Mühe. Ist es wirklich so, dass man das alles „nicht darf"? Oder weshalb ist meine Frau so prüde? 
Hast du mir ein paar Tipps? 

Liebe Grüsse Thomas, 32 Jahre


Lieber Thomas

Zugegeben – ein bisschen gemein tönt Deine Frage schon. Vor allem, weil der Eindruck entstehen könnte, dass nur Deine Frau das Problem ist, dass Ihr keinen aufregenden Sex habt. Aber offenbar ist es Dir in den vergangenen Jahren auch nicht gelungen, Deine Frau dazu zu verführen. Das wiederum bringt mich zu der Vermutung, dass es Euch beiden ein wenig an Wissen und Lernerfahrungen diesbezüglich mangelt.

Du willst wissen, weshalb Deine Frau prüde ist? Ich frage zusätzlich: weshalb weisst Du nicht, wie Du sie aus der Prüderie befreien kannst? Sexualität ist von Kindsbeinen angelernt. Wenn es Euch zwei nun an Inspiration für Euer Liebesleben fehlt, gehe ich davon aus, dass ihr praktisch keine entsprechenden inspirierenden Vorbilder und Informationen während Eurer Jungendzeit hattet, um eine unverkrampfte Einstellung zum Sex zu entwickeln. Vermutlich bekommt Ihr auch heute keine Anregung, Euch mit Eurer Paarsexualität auseinander zu setzen. Deshalb finde ich es super, dass Du Dich aufgemacht hast, diese Situation zu ändern und mir schreibst. Ihr braucht Aufklärung und Wissen, viel Wissen.

Die Art, wie wir gelernt haben, über sexuelle Erlebnisse zu denken und ob wir fähig sind, ihnen eine positive Bedeutung zu geben, ist ein Schlüssel zu unserem Lusterleben. Wie wir über Sex denken, kann uns sowohl beflügeln als auch behindern. Darin sind wir geprägt von Aussagen und Verhaltensweisen der Eltern und später auch von anderen wichtigen Bezugspersonen.  Wie ein gutes Gericht setzt sich die menschliche Sexualität aus verschiedenen Komponenten zusammen. Aus der je eigenen Erotik der Frau und des Mannes und ihren erotischen Fähigkeiten, die sie sich allein und zusammen mit dem Liebespartner erwerben. Dann aus ihren Liebesgefühlen und ihrem sexuellen Begehren. Und zuletzt auch aus ihren Fähigkeiten der Verführung und der erotischen Kommunikation. Diese verschiedensten Zutaten zusammen werden zu einem erfüllenden Erlebnis.  Je besser es uns als Mann und Frau gelingt, unseren Körper und die Funktion unseres Geschlechts zu kennen und damit unsere ganz eigene Erotik zu entwickeln, desto genussvolleren Sex werden wir erleben.

Deine Frage, was Ihr dürft oder nicht, ist schnell beantwortet. Wenn Ihr zwei es wollt, schön findet, Euch nicht gegenseitig unter Druck setzt, dann ist alles erlaubt im Bett. Das Hohelied der Bibel kennt keine Prüderie. Diese Texte sind voller Worte, die unverkrampfte Leiblichkeit ausdrücken. Und zwar von Mann und Frau. Was wir im Sex tun, wie wir dabei empfinden, was wir uns dabei erlauben, wie wir darüber denken, all das ist erlernt und abgeschaut. Und all das kann daher auch umgelernt oder dazugelernt werden. Erst das wiederholte Erleben genussvoller sexueller Erregung stellt negative Botschaften außer Kraft. Dann erst können Seele, Geist und Körper zulassen und empfinden, dass gut ist, was sich gut anfühlt. Die Frage ist nun natürlich, wie Ihr dazu kommt, Euer Repertoire zu erweitern, das offenbar nicht viel Abwechslung bietet.

Wenn Deine Frau sich in der Sexualität unsicher fühlt, hat es direkten Einfluss darauf, wieviel körperliche Bewegung Sie zur Erregungssteigerung einsetzt und welche Berührungen Sie zulässt. Die Freiheit, uns im Geschlechtsakt bewegen zu können, ist ein entscheidender Faktor, Sex lustvoll zu erleben. Erregung braucht ein wechselseitiges An- und Entspannen bestimmter Muskelgruppen, einen bewegten Körper und emotionales und genitales Loslassen. Menschen, die ein gutes Selbstgefühl und sogar Stolz auf das eigene Geschlecht haben, bewegen sich viel unbefangener und spüren dementsprechend auch ihre Erregung besser. Vor allem aber ist es ihnen möglich, Kontrolle abzugeben und die Kontrolle zu verlieren, was sie zum Genuss und Orgasmus bringt.

Als ersten Schritt empfehle ich Dir, sprich mit Deiner Frau über Sex. Mehrmals, immer wieder, ausserhalb des Schlafzimmers. Besorgt Euch Informationen, lest oder schaut sie Euch gemeinsam an und redet darüber. Zum Beispiel den Video-Blog doch-noch.de von Ann-Marlene Henning oder ihre MAKE LOVE Bücher. Oder das Buch Licht an, Socken aus!. Am liebsten würde Ich Dir natürlich mein eigenes Buch LIEBESLUST empfehlen, aber das erscheint leider erst im September. Das Wichtigste ist, dass Ihr Euer Denken, Wissen und in der Folge Eure Praxis erweitert. Sprich - etwas Neues lernt. Guter Sex in der Ehe setzt voraus, seinen Körper zu kennen und zu lieben, seine Persönlichkeit zu kennen und zu lieben und den Liebespartner zu kennen und zu lieben. Das bedingt einen Entwicklungsprozess. Ob Deine Frau da mitmacht? Ich würde schwer davon ausgehen. Allein, dass Du Dir diese Zeit nimmst, auf sie eingehst, Dich auf ein Abenteuer mit ihr einlässt, initiativ wirst, wird sie vermutlich überzeugen. Sofern Du das mit ein bisschen Einfühlungsvermögen anstellst.

Seid Ihr noch zärtlich und küsst Ihr Euch noch ausgiebig ausserhalb des Betts, oder geht es immer gleich zur Sache? Sind die emotionalen Bedürfnisse Deiner Frau befriedigt? Frag Sie danach! Entwickelt eine Kultur, über Sex zu sprechen und Sex zu haben, regelmässig! Verabredet Euch dazu! Verführe Sie dazu!

Herzliche Grüsse und viel erotischen Spass! - Veronika

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May 8, 2015

Ist Sex vor der Ehe Sünde?

by Veronika Schmidt in Sex vor der Ehe, Sünde, Gott, Ehe, Aufreger, Meistgelesen!, 2015


illustration: zéa schaad

illustration: zéa schaad

illustration: zéa schaad

illustration: zéa schaad

Liebe Veronika

Ist Sex vor der Ehe Sünde?

Lukas, 22 Jahre


Lieber Lukas

Ich habe mir lange überlegt, ob ich mich dazu versteigen soll, Dir diese Frage zu beantworten. Nicht, weil ich keine Meinung dazu habe, sondern weil Deine Frage das heisse Eisen in christlichen Gemeinschaften schlechthin ist. Mit einer Antwort kann ich mich eigentlich nur in die Nesseln setzen. Trotzdem - hier ist sie: Sex vor der Ehe kann sowohl keine Sünde, als auch Sünde sein. Ich will Dir das begründen.

Je nachdem, wem Du diese Frage stellst,  wirst Du Menschen finden, die sagen „Ja“, das ist Sünde und solche, die genauso überzeugt sagen, „Nein“, ist es nicht. Und beide nehmen Dir mit ihrer Antwort die Verantwortung ab. Der eine mit einem Verbot, der andere mit einer Erlaubnis. Beides ist nicht richtig. Auf Deine ganz individuelle Lebenssituation geschaut, kann eine Erlaubnis genauso falsch sein wie ein Verbot.  Wenn was schief läuft, wirst Du sagen: „Der andere hat aber gesagt, dass ich das darf. Woher sollte ich wissen, dass diese Beziehung nicht hält und es dann sehr weh tut; dass man dabei so leicht schwanger werden kann; dass das doch nicht alle so easy sehen in der christlichen Gemeinde?“ Oder Du verzichtest erst mal auf Sex, weil man Dir das verboten hat. Aber wenn Dir dann grad nicht nach Gebote einhalten ist, übertrittst Du es halt. Du sagst: „Diese Gesetze sind viel zu streng, die kann man ja nicht einhalten.“ Sagen mir zum Beispiel Leute, wenn ich sage, das Petting zum Orgasmus auch Sex ist. Dann werden sie auf mich wütend, weil ich ihnen das Spiel verdorben habe, das heisst, „wir haben keinen Sex vor der Ehe, wir tun nur so.“

Es ist meine feste Überzeugung: Die Verantwortung in dieser Frage kann jeder nur für sich selber übernehmen. Sexuelle Sünden haben nach wie vor einen besonderen Stellenwert in der christlichen Gemeinde. Doch schauen wir mal, welches Jesus zum höchsten aller Gebote gemacht hat: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von allen Kräften und von ganzem Gemüt, und deinen Nächsten wie dich selbst“ (Lukas 10,27). 

Dieses Gebot als Grundlage zur Definition von Sünde gibt uns allen reichlich Gelegenheit, immer wieder schuldig zu werden. Deshalb sagt Paulus in Römer 3,23: „Alle sind Sünder und haben nichts aufzuweisen, was Gott gefallen könnte.“ Und in Römer 3,20 rückt er unser Gutmeinen und Rechtmachen ins rechte Licht und schreibt: „Denn kein Mensch wird jemals vor Gott bestehen, indem er die Gebote erfüllt. Das Gesetz zeigt uns vielmehr unsere Sünde auf.“ Gemäss Jesus umfassendem Liebesgebot könnte man sagen: „Wenn es weh tut, ist es keine Liebe. Dann ist es wohl Sünde.“ Und in der Folge werden wir dann traurig, sagt Paulus in 2. Korinther 7,10a: „Denn die von Gott bewirkte Traurigkeit führt zur Umkehr und bringt Rettung. Und wer sollte das jemals bereuen!“

Ich stelle Deiner Frage ein paar Überlegungen zu unserer heutigen Lebenswelt gegenüber. Die heutigen Zivilgesetze geben einen relativ klaren Rahmen bezüglich des Auslebens von Sexualität. Wir haben eine Trennung von geistlicher und weltlicher Gewalt in unserem Land. Gewisse Dinge „müssen“ wir gegenüber dem Staat, in anderen können wir uns allein Gott verpflichtet fühlen. Persönliche Wertmassstäbe können strenger als das Gesetz sein, aber nicht lockerer. Die heutige Lebenswelt erlaubt eheähnliche Formen von Paarbeziehungen, die eine Definition von Ehe und somit „vor der Ehe“ weit fassen lassen. Nach meinem Dafürhalten spricht Gott in Bezug auf Beziehung zwischen sich und dem Mensch sowie zwischen Mann und Frau von einer Einheit zweier Pole auf einer emotionalen Grundlage. Sich in dieser Einheit lieblos zu verhalten, zu betrügen, zu manipulieren, zu zwingen, Gewalt in psychischer und physischer Form anzuwenden, ist nach meinem Dafürhalten „Ehebruch“.

Manchmal verstehen Menschen meine Überlegungen als Kritik an der Ehe. Ich liebe die Ehe. Sie ist in unserer Lebenswelt die verbindlichste, vom Gesetz am besten geschützte Form der Beziehung und die sicherste Form des Zusammenlebens für Kinder. Gar nichts spricht gegen die Ehe. Aber dass die Eheschliessung mit der Aufnahme der sexuellen Beziehung gleichgesetzt wird, lässt ganz viele gläubige Menschen „in Sünde leben“. Was ich an dieser Stelle ausdrücklich betonen möchte: Ich rede von erwachsenen Menschen – Definition volljährig. Lange berufliche Werdegänge, wirtschaftliche Zwänge, verschiedenste Lebensumstände lassen das meiner Meinung nach „normative“ Sex-Verbot zu einem lieblosen Statement verkommen.

Lieber Lukas. Langer Rede kurzer Sinn. Aufgrund vieler Überlegungen komme ich zum Schluss, dass in den Augen von Gott Sex vor der Ehe Sünde ist, wenn aus lieblosen selbstsüchtigen Motiven gewollt, ohne die entsprechende Verantwortung für den anderen Menschen und die Beziehung zu übernehmen. Und es ist in meinen Augen vor Gott keine Sünde, wenn er in übereinstimmender liebender Einheit zweier Menschen aufgrund emotionaler Grundlage und Übernahme von Verantwortung geschieht. Wer entscheidet, was es nun ist? Das kann meiner Meinung nach nur das Paar selber entscheiden und die Verantwortung dafür nicht anderen abtreten. Genauso wie die Entscheidung, ob man mit Sex bis zu Standesamt und Kirche warten will oder nicht. Wenn Dich diese Frage persönlich betrifft, dann sage ich schlicht und einfach: Frag Gott, frag Dein Herz, frag Deine Liebste! Herzlich - Veronika

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May 1, 2015

Ist man vor Gott verheiratet, wenn man zusammen Sex hat?

by Veronika Schmidt in Ehesex, Sex vor der Ehe, keusch, Ehe, Gott, 2015


illustration: zéa schaad

illustration: zéa schaad

illustration: zéa schaad

illustration: zéa schaad

Liebe Veronika

Wie denkst Du darüber? Ist man vor Gott verheiratet, wenn man zusammen Sex hat?

Andrea, 19 Jahre


Liebe Andrea

Nein, das denke ich persönlich nicht. Einfach deshalb, weil Ehe viel mehr ist als Sex. Sex haben ist einfach Sex haben. Punkt. Für mich besteht eine Ehe aus einem Commitment, einer gegenseitigen inneren Verpflichtung zu dieser Verbindung. Zudem verstehe ich Ehe als eine ernsthafte, gleichberechtigte und auf Augenhöhe stattfindende Beziehung, in der wir das Beste für beide suchen und Verantwortung füreinander übernehmen (siehe auch „Wann bin ich bereit, eine feste Beziehung einzugehen“). Wenn wir diese innere Verbindung an dem messen, wie Gott sich uns gegenüber verpflichtet hat, dann muss sie zudem auch damit fertig werden, dass wir uns enttäuschen, aneinander schuldig werden und zornig übereinander sein können. Ich glaube, dass Gott eine solche bedingungslos liebende, verpflichtende und verzeihende Beziehung als Ehe gedacht hat.

Zu diesem inneren Commitment gehört dazu auch ein äusseres, um eine Beziehung als „verheiratet“ zu sehen. Die Bräuche und Sitten dafür finden wir in allen Zeiten und Kulturen. Ihre Merkmale sind vor allem anwesende Zeugen und die Sichtbarkeit in der Öffentlichkeit. In irgendeiner Form wird die Verbindung eines Paares öffentlich gemacht. Viele Menschen zelebrieren dies, indem sie sich von Gott und Menschen den Segen für ihren Eheschluss erbitten. Seit wenigen hundert Jahren ist zudem die Ehe eine Verbindung, die der Staat durch Ehegesetze reguliert und schützt, wenn man sie vor dem Staat schliesst. Aus dem Sex allein kann niemand einen gesetzlichen Anspruch in Bezug auf den anderen geltend machen. Nur ein Kind, das aus dieser sexuellen Beziehung entsteht. Wenn Du Dich dafür interessierst, findest Du hier eine spannende Abhandlung über die Geschichte der Ehe.

In der Bibel finden wir keine Stelle, die aussagt, dass man getraut werden oder einen Vertrag unterschreiben muss, um verheiratet zu sein. Oft war tatsächlich der Sex der Beginn der Ehe. Selbst Luther scheint das so gesehen zu haben. Er schreibt: „Wenn ein Bub zu seinem Mädel hinaufsteigt in die Kammer, und die beiden sind sich einig vor Gott, so beginnt in dem Augenblick die Ehe.“ Diese Sitte finden wir unter anderem in Bräuchen, die Kiltgang oder Fensterln hiessen. Sie waren eine Form der Brautwerbung und dem sich näher kommen und kennenlernen, manchmal eben auch Sex haben. Diese Bräuche, die übrigens die Kirche damals auch nicht gerne sah, erübrigen sich heute, weil man sich in der Öffentlichkeit als Liebespaar zeigen darf.

Du siehst, Ehe hat auch viel mit der jeweiligen Lebenswelt oder Kultur zu tun, in der wir leben. Fühlst Du Dich der Kultur der christlichen Gemeinde verpflichtet, wirst Du wenig Spielraum für eine Ehe finden, die nicht mit kirchlicher und standesamtlicher Trauung beginnt, selbst wenn sie in der Qualität diesem inneren Commitment der von Gott gedachten Ehe entspricht. Für mich wäre aber durchaus aufgrund unserer heutigen Lebenswelt zu prüfen, ob nicht auch andere Formen des Zusammenlebens von Gott den Segen erhalten.  Und zwar deshalb, weil unsere Kultur diese zusätzlichen Formen als legale, öffentlich bezeugte Formen des Zusammenlebens sieht, diese also eine Sitte unserer Zeit sind.

Liebe Andrea, ich hoffe, dass ich Dir Deine Frage so beantwortet habe, dass Du auch auf die vermutlich zwischen den Zeilen noch gestellten, selber eine Antwort finden kannst. Herzlich - Veronika 

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© by Veronika Schmidt. Publikation, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung.