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Liebesbegehren – Veronika Schmidt

October 21, 2025

VERBLÜFFENDES - SCHMERZLICHES - VERMUTETES: SEXUALITÄTSSTUDIE empirica 2025

by Veronika Schmidt in 2025, Aufklärung, Aufreger, Bibel, Buch, Christliche Erziehung, Christliche Lebenswelt, fromm & sexy, Kirche, Selbstverantwortung, Sex, Sex vor der Ehe, Sexpflicht, Sexualethik, sexualisierte Gewalt, Sexualität allgemein, Sexualpädagogik, Sexwissen, Sexualitätsstudie


THESEN ZU PURITY CULTURE
(WARTEN MIT DEM SEX BIS ZUR EHE)

VERONIKA SCHMIDT


Als Form der Auseinandersetzung mit den Ergebnissen der emprica Sexualitätsstudie konnte ich am Fachtag zur Studie in Kassel fünf Thesen zu Purity Culture formulieren. Die Reinheitskultur war eine Bewegung aus den USA innerhalb des Christentums der 1990er Jahre, die sexuelle Enthaltsamkeit vor der Ehe betonte und bis heute auch in Europa prägenden Einfluss auf die Kultur der Freikirchen im Umgang mit Sexualität hat.

Niemand muss Sex vor der Ehe haben, schon gar nicht sich sexuell austoben. Enthaltsamkeit hat sehr wohl einen persönlichen, geistlichen und kulturellen Wert. Problematisch ist aber die Doktrin der Reinheitskultur mit religiös und emotional hoch aufgeladenen Ritualen und Gelübden. Die Studie zeigt, wie Menschen in seelische Konflikte geraten, aber auch, wie die Realität längst eine andere ist und zu Doppelmoral und Aufrechterhalten von Scheinwelten führt. Vor allem aber bleibt die wichtige Aufklärung auf der Strecke, die Menschen zur Eigenverantwortung befähigt und den Weg zu lustvoller Sexualität aufzeigt.

Studien zeigen seit über 30 Jahren: Je mehr junge Menschen über Sex wissen, desto später haben sie den ersten Sex. Und umso verantwortungsvoller (Respekt, Verhütung) gehen sie mit sich selbst und dem Gegenüber um. Gleichzeitig vor Sex warnen und lustvollen Zugang zu Sexualität vermitteln ist ein Ding der Unmöglichkeit. Das verwirrt unser Hirn. Warnen vor Sex lässt das Alarmsystem im Kopf anspringen und speichert sexuelles Begehren und Lust im Bewachungssystem ab. Auch die Lust auf sich selbst (Solosex). Dadurch entstehen Scham und schlechtes Gewissen. Doch damit Genuss möglich ist und die Lust nicht negativ konnotiert wird, braucht es positive Informationen und lustvolle Erfahrungen (zuerst mal mit sich selbst), die im Belohnungssystem abgespeichert und wieder abgerufen werden können.

Alle wichtigen Informationen, die Jugendlichen vermittelt werden sollte, finden Sich in meinem Buch SEX. ALLES, WAS DICH INTERESSIERT (SCM-Verlag).

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Die Studie ist in zwei Büchern, spannend aufgearbeitet, nachzulesen. Sie zeigt Verblüffendes, Schmerzliches, Vermutetes zu allen Bereichen von Sexualität und Glauben. Sehr zu empfehlen!

  • SEXUALITÄT UND GLAUBE, Prägungen, Einstellungen und Lebensweisen, Quantitative Ergebnisse der empirica Sexualitätsstudie, R.Brockhaus Verlag

  • UNSERE GESCHICHTE MIT SEX, Einblicke in Laute Debatten und Leise Lebensgeschichten, Qualitative Ergebnisse der empirica Sexualitätsstudie, R.Brockhaus Verlag


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June 11, 2025

SINGLE SEIN + DATING - Sex als Single frei und schamlos

by Veronika Schmidt in 2025, Christliche Lebenswelt, fromm & sexy, Partnerwahl, Sex, Sex vor der Ehe, Singles, Singlesex, Solosex, Interview, Kirche, Podcast


SEX ALS SINGLE FREI UND SCHAMLOS

soeur+coeur PODCAST
MIT SARAH-MARIA GRABER
UND VERONIKA SCHMIDT


Wie lebe ich als Single meine Sexualität selbstbestimmt, frei und schamlos? Wie Singles mehr Freiheit in und mit ihrem Körper finden und in eine vollständige Persönlichkeit wachsen können, verrät uns Veronika Schmidt. Sie ist klinische Sexologin, systemische Beraterin und Autorin und setzt sich für eine gesunde Sexualität ein. Sie spricht mit uns über gesunde Erwartungen an einen Partner, lähmende Idealvorstellungen und Selbstbefriedigung.

Podcast mit Sarah-Maria Graber von SOEUR+COEUR. Der Podcast lässt Stimmen erklingen, die Frauen verbinden. Mit sich selbst, mit Gott und miteinander.

ZUM PODCAST SOEUR + COEUR

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December 17, 2020

WICHTIGES PETTING – DIE EROTISCHE SCHMUSEREI

by Veronika Schmidt in Ehesex, Erregung, Erektionsstörung, Geburt, Lust, Schmerzen beim Sex, Sex im Alter, Sex Tipp, Sex vor der Ehe, Petting, 2020


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Veronika Schmidt

Vergesst das Petting nicht! Petting ist für Paare eine super Sache. Denn es bringt einander näher. Und es hilft, (neue) erotische Fähigkeiten zu entdecken.

Was ist Petting? Laut Definition umfasst Petting Formen körperlicher Stimulation, ausgenommen des Geschlechtsverkehrs, die sexuelle Erregung hervorrufen. Führt es zum Geschlechtsverkehr, so wird es auch Vorspiel genannt. Die wichtigsten Praktiken sind Küssen und manuelle und orale Stimulation der erogenen Zonen einschließlich der primären und sekundären Geschlechtsmerkmale sowie das Aneinanderreiben derselben. Petting gilt als verbreitetste Form des Sexualverhaltens bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Doch alle Paare sollten es für sich (wieder)entdecken.


Viele Paare, die vielleicht eine eingefahrene Sex-Routine miteinander haben, wissen gar nicht, wie vielfältig die Lust des anderen oder auch die eigene sein kann. Also, was alles erregt und welche neuen Entdeckungsmöglichkeiten es gibt. Eine längere Beziehungsdauer lässt zudem vielleicht Neues, noch nicht Erprobtes zu, weil die Vertrautheit gewachsen ist. Oder ein Paar ist Ewigkeiten zusammen und hat ganz vergessen, wie lustvoll gegenseitiges Entdecken des Körpers noch sein kann.

Seltsamerweise denken Paare bei Sex vor allem an Penetration, sprich Geschlechtsverkehr. Doch Sex beinhaltet eine vielfältige Palette sexueller Spielvarianten ausserhalb von reinem Geschlechtsverkehr. Wenn diese Spielvarianten nicht (mehr) gelebt werden, kann es schnell dazu führen, dass Sex und erotische Begegnungen auf der Strecke bleiben, wenn man Penetration aus dem Weg geht. Aus verschiedensten Gründen. Weil Penetration (momentan) nicht möglich ist. Weil sich Penetration generell unangenehm anfühlt. Weil sie schmerzt. Oder weil die Erektion nicht hält und Penetration deshalb nicht mehr so gut geht. Oder weil man damit warten will bis zur Ehe.

Doch Sex ist auch Petting. Petting ist eine erotische Alternative zu Penetration. Mit Petting-Verzicht bringen wir uns um die erotischste Sache der Welt. Petting kann sowohl als Vorspiel zum Geschlechtsverkehr, als auch für sich allein gesehen, eine ekstatische Form des Sexlebens sein. Vor allem aber empfiehlt es sich, nach einer längeren Sexpause, zum Sex-Wiedereinstieg oder zum Sexeinstieg überhaupt, ausgiebig zu fummeln und sich gegenseitig in Fahrt zu bringen . Auch für erfahrene und langjährige Paare ist Petting Bestandteil eines ausgedehnten, empfindungsvollen Slow-Sex.

Viele Paare, die mit dem Geschlechtsverkehr bis zur Ehe warten und dabei auch auf ausgiebiges Petting verzichten, müssen sich erstmal erotisch kennenlernen. Oft setzen sie sich unter Druck, gleich das “fulminante Feuerwerk” beim Geschlechtsverkehr erleben zu wollen. Doch es ist ratsam, erst eine Phase des Pettings zu haben. Sich erst körperlich kennen zu lernen, sich gegenseitig bis zum Höhepunkt zu verwöhnen lernen und erst dann lustvoll mit dem Geschlechtsverkehr zu experimentieren.

Petting hilft, seinen eigenen Körper und den Körper des anderen zu entdecken und Lust, Erregung und sexuelle Möglichkeiten auszuprobieren. Und dabei auch mit Zeit, Langsamkeit und Intensität zu spielen. Denn je länger die Erregungsphase bei der Stimulation andauert, desto empfindungsvoller ist der Orgasmus.

Eine hohe Erregung erreichen und halten lernen

Eine hohe Erregung ist vor allem auch für die Frau entscheidend. Denn damit einher gehen eine lustvolle Wahrnehmung von Vulva und Vagina und genügend Feuchtigkeit für angenehmen Geschlechtsverkehr. Die Klitoris, das entscheidende Schwellkörperorgan für alle diese Vorgänge, braucht – anders als der Penis – eine Erregungsphase von gerne fünfzehn Minuten. Doch auch Männer können lernen, mit der Erregung zu spielen, sie länger zu halten und mehr dabei zu erleben.

Sich dem anderen überlassen

Petting ist auch Verführung. Dass aus einem zarten Kuss plötzlich mehr werden kann. Verwöhnende Finger… Dass der anderen einen anfasst und verführt. Und zwar so langsam, wie es eben beim Petting vor sich geht. Dass man den anderen bis zum Orgasmus bringt oder sich dem anderen bis zum Orgasmus überlässt, ohne dabei unbedingt Geschlechtsverkehr folgen lassen zu müssen. Das kann man durchaus zelebrieren und sollte nicht als Teenie-Sex abgetan werden.

Petting bringt das Küssen zurück

Wann habt Ihr das letzte Mal so richtig intensiv geküsst? Eben! Gerade langjährige Paare beschränken sich im Alltag auf kurze Küsschen zur Begrüßung oder vielleicht noch ein bisschen Knutscherei beim Sex. Doch richtig intensive Zungenspielereien mit leidenschaftlichem Lecken in allen Variationen, mal zärtlich mal fordernd, werden leider mit Dauer einer Beziehung immer seltener.

Langsamkeit ist das A und das O

Auch wenn das Küssen schon so erregt, dass Ihr meint, es kaum noch auszuhalten: Wartet ab! Nehmt zwischendurch das Tempo raus, streichelt nur sanft, lasst die Zunge oder die Finger kurz mal weg, atmet tief durch. Denn kurze Pausen erregen und Erregung wird noch intensiver, wenn es danach wieder weitergeht.

Gleiten und flutschen

Während Gleitgel beim Sex oft manchmal zu viel des Guten ist, kann es beim Petting nicht flutschig genug sein.

Massieren in der Peripherie

Massiert Euch. Einer gibt, einer nimmt. Zum Beispiel von den Oberschenkeln zu den Füssen (hier sitzen besonders viele Nerven, die auch sexuelle Erregungen erzeugen) und wieder auf der Rückseite hoch bis zum Po. Oder sich hocharbeiten vom Bauch über die Brust zu den Armen oder vom Po über den Rücken zum Kopf.

Bewegen - Nicht bewegen!

Bewegen – Räkeln – Spielen mit dem eigenen Beckenboden, während man verwöhnt wird, ist gut. Ebenso erregend kann es sein, einfach mal nichts zu machen. Haltet kurz mit dem Streicheln und Küssen inne, lasst dabei Eure Körper aber ruhig aneinandergepresst. Je größer die Fläche der Berührung, desto intensiver die Empfindung. Auch das kann erregend sein und danach das Sehnen wecken, wieder mit Stimulation fortzufahren. Tipp: Häufigere Pausen trainieren die sexuelle Ausdauer! Und lassen den Orgasmus intensiver sein.

Petting kann extrem “heiss” sein – entscheidend ist, was beide daraus machen. Viele Vorschläge fürs Befingern und Beschmusen gibt’s im Buch ALLTAGSLUST.

PS: Und zum Schluss noch dies: Ist Petting richtiger Sex oder nicht?
Tja, diese Frage entscheidet über Sein oder Nichtsein des „Mit-Sex-Warten-bis-zur-Ehe-Credos“. Wie definieren wir „Warten“? Ich habe es mal für eine Umfrage getan: Sex ist sich gegenseitig zum Orgasmus bringen. Es gab Proteste zu dieser Definition. Von (jungen) Gläubigen, die sich plötzlich damit konfrontiert sahen, allenfalls doch nicht mit dem Sex bis zu Ehe gewartet zu haben, sich gerne aber damit brüsteten. Von Pastoren, die es gar nicht so genau wissen wollen, weil sie genau spüren, dass es damit absurd wird. Es ist längst absurd geworden. Man darf alles und in jede Öffnung, ausser in die Vagina. Oder man darf rein gar nichts. Oder man darf sich einfach nicht dabei erwischen lassen. Oder man darf nicht zusammen Urlaub machen, alles andere ist egal, weil nicht kontrollierbar. Was man aber auf gar keinen Fall tun darf, ist selbst Verantwortung übernehmen. Ja, so sieht’s aus.

PPS: Eine Studie der Columbia University und der Yale University kam zu der Ansicht, dass ein Keuschheitsversprechen den ersten Geschlechtsverkehr etwa anderthalb Jahre verschieben. Dabei wurde True Love Waits in der Studie ausdrücklich genannt: „Von 12.000 Teenagern im Alter von 12 bis 18 Jahren, die das TLW-Programm durchliefen, hatten innerhalb von sechs Jahren nach Abschluss des Programms 88 % vorehelichen Geschlechtsverkehr.“ (Quelle: Wikipedia)

PPPS: Heisst das jetzt, dass Warten mit dem Sex bis zur Ehe für Paare kein erstrebenswertes Ziel ist? Doch, ist es. Aber es sollte allein in der Verantwortung des erwachsenen Paares liegen, ob sie warten und wie sie Warten gestalten – es geht schlicht und einfach niemanden etwas an. Falls Du selbst Verantwortung übernehmen willst – so könnte diese aussehen: BLOG - Eine neue Sexualmoral


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November 25, 2020

SELBSTBEFRIEDIGUNG ALS THERAPIE

by Veronika Schmidt in Aufreger, Identität, keine Lust, Konflikte, Krankheit, Lust, Orgasmus, Schmerzen beim Sex, Sehnsucht, Selbstbefriedigung, Selbsterfahrung, Selbstgefühl & Selbstwert, Selbstverantwortung, Sex im Alter, Sex vor der Ehe, Sexuelles Begehren, Singlesex, Solosex, Therapie & Beratung, Wechseljahre, weibliche Sexualität, männliche Sexualität, zu früh Kommen, Erektionsstörung, Erektion, 2020


illustration: priscilla bucher

illustration: priscilla bucher

illustration: priscilla bucher

illustration: priscilla bucher

Veronika Schmidt

Ich werde nicht nachlassen, unermüdlich zu postulieren, dass Selbstbefriedigung einen wichtigen Aspekt des Menschwerdens entwickelt! Nämlich seine Sexualität und deren Genussfähigkeit!

Selbstberührungen sind ein wichtiger Teil der sexuellen Entwicklung des Menschen. Denn sexuelles Lernen geschieht über Selbsterfahrung. Zudem werden sexuelle Bedürfnisse schon seit Menschengedenken auch durch Solosex befriedigt. Aber auch in der Therapie nimmt die Selbststimulation eine wichtige Schlüsselrolle ein für die Bewältigung vieler sexueller Probleme: “Lernen durch Selbstbefriedigung”. Selbstbefriedigung ist eine Ressource. Selbstbefriedigung kann helfen gegen Einsamkeit. Selbstbefriedigung ist gesund, weil Sex gesund ist. Orgasmen sind gesund. Selbstbefriedigung ist das Natürlichste der Welt. Aber leider ebenso das Verdammteste.


Generationenlang wurden uns vor allem sexuelle Sündenkataloge vermittelt, nicht aber sexuelle Freuden. Das kollektive gesellschaftliche Selbstbefriedigungstrauma sitzt tief, egal ob wir religiös sind oder nicht. Denn religiös geprägt sind wir alle. Vor nicht allzu langer Zeit waren Gesellschaft und Kirche eins und bestimmten über Sein und Nichtsein. Sexualfeindlichkeit ist kulturell bedingt.

Selbstbefriedigung ist ein wichtiger Aspekt des Menschwerdens und der Entwicklung der Sexualität. Doch noch wichtiger als die Frage ob sie geschieht, ist die Frage wie sie geschieht. Denn nicht jede zur Gewohnheit verfestigte Selbstbefriedigung ist hilfreich. Gerade, weil verboten, haben viele Menschen eine hastige, mechanische, druckvolle, Orgasmus fixierte Selbstbefriedigung entwickelt. Mit hoher Körperspannung, ohne wirklichen Genuss, oft nicht bei sich selbst mit der Wahrnehmung, sondern in irgendwelchen erregenden Bildern. Gerade dieses “Nicht-bei-sich-sein” kann zu übermässiger Selbststimulation führen, weil einen das Erlebte nicht genussvoll sättigt. Doch auch die “Unbefleckten” haben ein Problem. Denn die Moral hat sie nicht nur vor Selbstbefleckung (übrigens kein biblisches Wort - just saying) abgehalten, ganz vielen steht die Moral im Erwachsenenalter vor dem Erleben erfüllender Lust.

Durch Selbstberührungen lernen wir schon im Kindesalter mit und an uns selbst Zärtlichkeit. Wir lernen sowohl Zärtlichkeit zu geben, als auch Zärtlichkeit entgegen zu nehmen. Ebenso ermöglicht Selbstberührung die Entwicklung von Selbstliebe, Selbstakzeptanz, Selbstbewusstsein, Selbstgefühl, Selbstsicherheit und sexuelle Selbstsicherheit. Es geht im weitesten Sinn darum, den Penis oder die Vulva und Vagina mit sich selbst in Verbindung zu bringen. Und im Speziellen geht es im Laufe der sexuellen Entwicklung darum, die Verbindung zur eigenen Erektionsfähigkeit und zur eigenen Lust herzustellen.

Das sexuelle Lernen baut sich einzig und allein auf dem genitalen Erregungsreflex auf, der uns von Anfang an, wie alle anderen Reflexe für die menschlichen Lernprozesse, mitgegeben ist. Doch wird die Fähigkeit zur Erregung im Lauf der Entwicklung nicht mit mir selbst, meinen Geschlechtsorganen, meinem Körper und meinem erotischen Empfinden in Verbindung gebracht, verschwindet diese allmählich. Und muss allenfalls zu einem späteren Zeitpunkt mühselig reaktiviert werden.

Der meistgehörte Satz in meiner Beratungs- und Vortragstätigkeit ist: “Das hätten wir vor zwanzig, dreissig, vierzig, fünzig Jahren hören sollen. Dann wäre alles anders verlaufen.”

Der zweithäufigste Satz lautet: “Ausser mit Ihnen kann man ja mit niemandem darüber reden.” Ich hatte schon viele Gespräche mit älteren Menschen, die sehr traurig von ihrem verkorksten Sex- und Paarleben erzählten. Hauptsächlich aufgrund der fehlenden Ermutigung und Betonung der Wichtigkeit eines sexuellen Lernwegs und fehlender Vermittlung von Wertschätzung sexueller Lust und Selbstbefriedigung. Doch es ist nie zu spät. Ich habe schon einige über Siebzigjährige auf dem Weg ihrer Lustfindung ermutigt und beraten.

Die “Therapie Selbstbefriedigung” eignet sich für alle sexuellen “Störungen”. Erektionsstörungen, zu früh Kommen, keine Lust, dranghafte Lust, keinen Orgasmus, zu wenig spüren beim Geschlechtsverkehr, zu wenig erleben beim Geschlechtsverkehr, nicht penetrieren wollen, nicht aufnehmen können (Vaginismus), Schmerzen beim Sex, Ekel vor den Geschlechtsorganen, Ekel vor den Gerüchen, Ekel vor den Flüssigkeiten, kein sexuelles Begehren. Ebenso bei sexuellen Abhängigkeiten von Porno, Prostitution, Gelegenheitssex, Fetischen und und und… Immer geht es dabei darum, einen besseren Bezug zum eigenen Körper, zu seinen Empfindungen, zu seinen Gefühlen, zu differenzierten Wahrnehmungen seiner selbst zu bekommen. Und damit darum, die Angst und den Stress in Bezug auf Schmerz, Versagen und Einsamkeit zu überwinden und Sexualität neu zu entwickeln.

Frei werden von Abhängigkeiten - Porno etc.

Die Therapie Selbstbefriedigung ist ebenso hilfreich, um das eigene Sexleben immer wieder neu zu entdecken. Denn Sexualität verändert sich ein Leben lang. Der Körper verändert sich ein Leben lang. Die Paarbeziehung verändert sich ein Leben lang. Plötzlich muss oder will man etwas Neues lernen, weil das Alte vielleicht nicht mehr zufriedenstellend funktioniert. Und oft lernen wir am besten erst einmal nur mit uns allein, bis wir uns wieder sicher fühlen, um es wieder in die Paarsexualität einbringen zu können.

Deshalb - seid lieb und verständnisvoll zu Eurem Penis, Eurer Vulva und Vagina! Nehmt sie ernst. Lehrt sie Erotik. Erlernt gemeinsam mit ihnen erotische Fähigkeiten. Beginnt, Euer Sexleben genussvoll zu gestalten. Lasst Euch Zeit dabei. Seid weder auf die Penetration noch auf den Orgasmus fixiert. Sex ist noch viel, viel mehr als das. Lernt, den Weg zum Orgasmus ebenso zu geniessen, wie den Orgasmus selbst! Der Schlüssel ist - wie bei allen anderen Fähigkeiten - üben, üben, üben.

Und so geht’s!
Buchtipps zur Selbststimulation von Mann und Frau

ALLTAGSLUST von Veronika Schmidt (“Was Sex schön macht” S. 134-218)

SINNLICHE INTIMITÄT von Susanne-Sitari Rescio


Sex ist gesund - auch Solosex:

Menschen sind sexuelle Wesen. Die Sexualorgane erfüllen einen ureigenen Zweck, stellen etwa die gesunde Funktionalität der Körper-Hirn-Einheit sicher. Erlebte Lust, entweder in der Selbstliebe oder in einer Paarbeziehung, setzt einen Cocktail aus Hormonen und anderen Botenstoffen frei, der nicht nur für Lusterleben und Liebesbindung sorgt, sondern auch körperliches und emotionales Wohlbefinden und ein starkes Selbstbewusstsein bewirkt. Ein Orgasmus erhöht den Grundumsatz des normalen Hormoncocktails im Körper um den Faktor 1000. Die Wirkung hält bis 48 Stunden an.

  • Wenn der Sex mindestens zwanzig Minuten dauert, wird die Produktion des Botenstoffes Dopamin angeregt. Dopamin bewirkt einen intensiven und anhaltenden Stressabbau. Auch die Ausschüttung von Endorphinen nimmt mit der Sex-Dauer zu. Die opiumähnliche Substanz führt zu einem Glücksgefühl und lässt Schmerzen vergessen, besonders Kopf- und Gelenkschmerzen.

  • Sex verbessert die Prostata-Gesundheit. Samenflüssigkeit wird zu etwa dreißig Prozent in der Prostata erzeugt. Beim Orgasmus zieht sich die Wandmuskulatur der Prostata zusammen und die Samenflüssigkeit wird in die Harnröhre gepumpt. Leidet der Mann an einer Entzündung der Prostata, fördert jede Ejakulation das Ausschwemmen infektiöser Keime aus den unteren Harn- und Spermawegen.

  • Sex kann den Zyklus regulieren. Wer einen unregelmäßigen Zyklus hat, sollte mindestens einmal pro Woche Sex haben. Außerdem bemerken viele Frauen, dass sie weniger Krämpfe haben, wenn sie während ihrer Periode masturbieren.

  • Sex ist ein Jungbrunnen. Beim Sex wird Somatropin, ein Wachstumshormon aus der Hypophyse (einer Hormondrüse) ausgeschüttet. Das macht die Haut elastischer und lässt einen jünger aussehen.

  • Sex stärkt die Abwehrkräfte. Frauen, die mehr Sex haben, haben mehr Antikörper im Blut – und somit ein stärkeres Immunsystem.

  • Der Gesundheit zuliebe sollte man sich häufig küssen. Küssen regt die Speichelproduktion für längere Zeit an. Speichel ist reich an körpereigenen Antikörpern, welche viele Krankheitserreger bekämpfen. Speichelfluss führt außerdem zu schöneren Zähnen. Auch Samenflüssigkeit macht die Zähne schön, denn sie enthält Zink und Calcium. Beides beugt Karies vor.

  • Sex macht intelligent. Grund dafür ist, dass wir uns dabei entspannen und das Gehirn mehr Nervenzellen produzieren kann.

  • Sex ist ein Schlafmittel. Orgasmen senken das Stresshormon Cortisol und steigern die Östrogenwerte, was uns nach dem Sex in einen tiefen Schlaf fallen lässt.

aus ALLTAGSLUST Seite 132

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April 18, 2019

"STOPP SEX" - DIE ABSCHRECKUNGSBILDER

by Veronika Schmidt in Aufklärung, Christliche Lebenswelt, Liebe, Sex vor der Ehe, Sexualethik, Sünde, 2019


foto by keila hötzel on unsplush

foto by keila hötzel on unsplush

foto by keila hötzel on unsplush

foto by keila hötzel on unsplush

Liebe Veronika

Ein in freikirchlichen Kreisen häufig genanntes Argument für das Warten mit dem Sex ist, dass Sexualität solch eine tiefe Bindungswirkung habe, dass Sexerfahrungen aus früheren Beziehungen spätere Beziehungen wie auch das Singleleben negativ beeinflussen. Ich habe schon mehrfach das Bild zweier aneinander klebender Knetbälle gesehen, aus denen man etwas herausreißt, wenn man sie trennen will. Gibt es für den Vergleich aus fachlicher Perspektive eine Grundlage? Und wie siehst du die Relevanz des Arguments in der Praxis?

Etwas Kontext zu meiner persönlichen Brille: Natürlich beeinflusst uns jede Beziehung. Meine letzte (und erste) Trennung war sehr hart, aber ich habe aus der Beziehung (in der wir nicht miteinander geschlafen haben) im Endeffekt auch viel positive Lernerfahrung mitgenommen, was mir in meiner aktuellen Beziehung hilft. Ich frage mich, wie anders es wäre, wenn wir Sex gehabt hätten.

Vielen Dank für alles, was Du mit Deinen Texten bewegst!
Jasmin, 25 Jahre


Liebe Jasmin

Trennungen tun tatsächlich weh. Je mehr schöne Dinge man zusammen erlebt hat, je länger die Beziehung dauerte, umso schmerzhafter kann die Trennung sein. War dabei Sex im Spiel, kann es zusätzlich qualvoll werden. Denn man hat sich mit diesem Menschen ganzheitlich verbunden und muss oder will ihn nun wieder loslassen. Natürlich sagen wir im Volksmund: “Ein Teil von mir geht mit dem anderen mit.” Doch das sagen wir eher in Bezug auf den Verlust einer liebevollen, positiven Beziehung. Trennung bedeutet immer Abschied nehmen und Loslassen von Gutem und Schwierigem. Dass man aber mit gehabtem Sex für immer beschädigt sein soll, was die besagten Bilder suggerieren, das stimmt meiner Meinung nach schlicht und einfach nicht. Ich bin da ganz Deiner Meinung, dass man durch alle Erfahrungen im Leben auch gewinnen kann. Die von Dir erwähnten Bilder wurden eigentlich konstruiert, um jungen Menschen unangenehme Konsequenzen für den Sex vor der Ehe vor Augen zu malen, ganz in der Manier von abschreckenden Bildern auf Zigaretten-Packungen (die übrigens auch nicht vom Rauchen abhalten). Sozusagen “gesagte Dinge” - einfach dahergesagt, spekulativ, nicht biblisch.

Die Bilder zu “Stopp Sex” kursieren in verschiedenen Varianten: «angebissener Apfel», «rausgeschnittene Kuchenstücke», «Klebeband, das irgendwann nicht mehr haftet» oder eben das Bild mit den «Knetbällen, die etwas rausreissen». Alle diese Bilder stimmen deshalb nicht, weil sie von der Annahme ausgehen, dass Sexualität (oder Liebe und Bindung) eine bestimmte Grösse ist, die durch den Gebrauch abnimmt oder sich abnützt. Ganz grundsätzlich widerspricht das dem biblischen Bild von Liebe, welche zunimmt, sich vervielfältigt, wenn man sie teilt. Liebe nützt sich nicht ab, Sex nützt sich nicht ab, im Gegenteil, sie werden bei richtigem und regelmässigem Gebrauch immer besser. Theoretisch.

Wenn schon, müssten wir das Bild umkehren: es bleibt etwas haften, etwas kommt dazu. Damit sind wir bei der Frage, ob das, was haften bleibt oder dazukommt, positiv oder negativ zu bewerten ist. Ob es als gute Erinnerung bleiben darf oder ob wir uns davon befreien sollten. Was entscheidend von der damit verbundenen Erfahrung abhängt, nämlich wie wir den Sex und die Person, mit der wir Sex hatten, erlebten. Aufgrund eines Zufallsfunds der Universität Alberta, Kanada vermuten Forscher sogar, dass bei ungeschütztem Sex das Erbgut des Mannes über die Spermien in den Körper der Frau wandert und sich irgendwo im Körper der Frau anlagert, denn Spermien sind lebendige Zellen. So gesehen kann es durchaus Sinn machen, sich zu überlegen, “wen” man ein Leben lang mit sich rumtragen möchte, falls dem tatsächlich so ist.

Das Schadens-Bild ist auch deshalb nicht schlüssig, weil Sex gesund ist und grundsätzlich nicht gesundheitlich bedenklich. Wobei der Umgang mit der Sexualität selbstverständlich durchaus verhängnisvoll sein kann. Sex ist gesund aufgrund des im Orgasmus ausgeschütteten Hormon-Cocktails und in Bezug auf die mit der Erregung verbundenen Funktionstüchtigkeit der Schwellkörper des Penis und der Klitoris. Die Einsatzfähigkeit der Sexualorgane (gesehen auf die Jahrzehnte hinaus) wird gerade dadurch erhalten, dass man sie “braucht” – umständehalber auch mit sich selbst. Denn die Erektionsfähigkeit des Penis wird durch Erektionen und Ejakulationen sichergestellt, beim jungen Körper sogar automatisch in der Nacht oder mit der “Morgenlatte”. Auch bei der Frau bleibt die Geschmeidigkeit der Vagina (gutes Feuchtwerden) und die Orgasmusfähigkeit besser erhalten, wenn sie regelmässig Erektionen und Orgasmen hat. Was heisst regelmässig? Zwischen 1-3 Mal pro Woche als Richtgrösse könnte man ableiten aus Studien zur sexuellen Zufriedenheit und aus der Tatsache, dass der positive Effekt der ausgeschütteten Hormone auf den Körper etwa 48 Stunden anhält. Doch selbstverständlich spielen dabei auch die persönlichen Bedürfnisse eine Rolle.

Interessanterweise wurden die “Abnützungs”-Bilder früher in Bezug auf die Selbstbefriedigung vermittelt. Man ging quasi von einem bestimmten Vorrat von Samen aus oder von einem bestimmten Guthaben an «Schüssen». Irgendwann würde dieser Vorrat oder das Guthaben dann aufgebraucht sein. Man warnte vor oder von zu viel Selbstbefriedigung, weil Mann dann irgendwann «nicht mehr könne». Ist natürlich auch biologisch gesehen völliger Quatsch, im Gegenteil. Der männliche Körper stellt immer wieder Samen her, wenn dieser «ausgeschossen» ist. Wird kein Same gebraucht, drosselt der Körper die Produktion. Den sogenannten «Samenstau» – ein weiterer Mythos – gibt es also ebenfalls nicht. Mann bekommt keine körperlichen Probleme, wenn er keinen Sex hat. Wenn, dann spielt sich seine Problematik diesbezüglich vor allem im Kopf ab. Auch bei weiblichen Orgasmen nützt sich gar nichts ab, im Gegenteil. Die im Hormoncocktail des Orgasmus enthaltenen Schmerzmittel, Glückshormone und die Kontraktionen beim Orgasmus können beispielsweise Menstruationsbeschwerden und Kopfschmerzen lindern. Was im Orgasmus ebenfalls ausgeschüttet wird, sind die Bindungshormone, was mindestens eine biologische Erklärung dafür ist, dass Sex tatsächlich enger zusammenbindet als andere gemeinsame Erlebnisse.

Was sich beim Sex allenfalls abnützt, sind unsere Motivation dafür, weil uns das Drumherum nicht gut tut oder nicht gefällt. «Nicht gut tun» können uns selbstverständlich wechselnde (Sex-)Partnerschaften oder sexuelles Verhalten, in welchem wir uns emotional nicht «aufgehoben» fühlen und unsere emotionalen Bedürfnisse nicht gestillt werden. Gemachte schlechte sexuelle Erfahrungen beeinträchtigen unser sexuelles Empfinden. Aber das hat in der Regel nichts mit «Sex vor der Ehe» tun, sondern mit der Art und Weise dieser sexuellen Erfahrungen. Es kommt also sehr darauf an, mit wem und unter welchen Umständen Sex und Liebe stattfinden. Ich möchte an dieser Stelle dennoch einmal mehr festhalten, dass wir Teenager tatsächlich dazu motivieren sollten, mit dem Sex zu warten. Das tun wir aber besser nicht mit abschreckenden Bildern, sondern mit Wissensvermittlung zu Sexualität. Denn je mehr Jugendliche über Sex, Emotionen und Beziehungen wissen, desto später haben sie zum ersten Mal Sex.

Mit dem Sex zuzuwarten, dafür gibt es nicht nur für Teenager gute Gründe. Sex setzt die Übernahme von Verantwortung gegenüber sich selbst und dem Liebespartner voraus. Verantwortungsbewusstsein entscheidet darüber, wie Sex stattfindet (Verhütung, respektvoller Umgang usw.). Wir sollten zudem grundsätzlich die Verantwortung übernehmen können für unser eigenes Leben (wirtschaftlich und/oder emotional auf eigenen Beinen stehen) und allenfalls für Leben, welches aus Sex entstehen kann. In der Beziehung selbst sollte man sich auf verschiedenen Ebenen gut Kennenlernen, auf hohem Niveau kommunizieren können, gemeinsame Interessen haben, sich gut verstehen und sich gerne nahe sein. Man sollte zudem unbedingt eine erotische Anziehung verspüren. Fehlt diese, wird es langfristig schwierig mit der Lust auf Sex. Deshalb gehört zu einer Kennenlernphase Küssen, Umarmungen, Kuscheln und Zärtlichkeiten selbstverständlich dazu. Wer von sich behauptet: «Wir haben kein Problem mit Warten!», der sollte ganz genau hinsehen, wie es denn um die körperliche Anziehung tatsächlich bestellt ist. Es kann aber auch sein, dass Sex als logischer Bestandteil einer Beziehung irgendwann einfach dazugehört. Die Verantwortung dafür sollten wir meiner Meinung nach dem (erwachsenen) Paar überlassen. Dazu hast Du bestimmt meine Blogs zum Thema schon gelesen. Wenn nicht, kannst Du das Stichwort «Sex vor der Ehe» hier eingeben: Übersicht alle Blogs.

Herzliche Grüsse - Veronika

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© by Veronika Schmidt. Publikation, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung.