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Liebesbegehren – Veronika Schmidt

December 17, 2020

WICHTIGES PETTING – DIE EROTISCHE SCHMUSEREI

by Veronika Schmidt in Ehesex, Erregung, Erektionsstörung, Geburt, Lust, Schmerzen beim Sex, Sex im Alter, Sex Tipp, Sex vor der Ehe, Petting, 2020


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Veronika Schmidt

Vergesst das Petting nicht! Petting ist für Paare eine super Sache. Denn es bringt einander näher. Und es hilft, (neue) erotische Fähigkeiten zu entdecken.

Was ist Petting? Laut Definition umfasst Petting Formen körperlicher Stimulation, ausgenommen des Geschlechtsverkehrs, die sexuelle Erregung hervorrufen. Führt es zum Geschlechtsverkehr, so wird es auch Vorspiel genannt. Die wichtigsten Praktiken sind Küssen und manuelle und orale Stimulation der erogenen Zonen einschließlich der primären und sekundären Geschlechtsmerkmale sowie das Aneinanderreiben derselben. Petting gilt als verbreitetste Form des Sexualverhaltens bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Doch alle Paare sollten es für sich (wieder)entdecken.


Viele Paare, die vielleicht eine eingefahrene Sex-Routine miteinander haben, wissen gar nicht, wie vielfältig die Lust des anderen oder auch die eigene sein kann. Also, was alles erregt und welche neuen Entdeckungsmöglichkeiten es gibt. Eine längere Beziehungsdauer lässt zudem vielleicht Neues, noch nicht Erprobtes zu, weil die Vertrautheit gewachsen ist. Oder ein Paar ist Ewigkeiten zusammen und hat ganz vergessen, wie lustvoll gegenseitiges Entdecken des Körpers noch sein kann.

Seltsamerweise denken Paare bei Sex vor allem an Penetration, sprich Geschlechtsverkehr. Doch Sex beinhaltet eine vielfältige Palette sexueller Spielvarianten ausserhalb von reinem Geschlechtsverkehr. Wenn diese Spielvarianten nicht (mehr) gelebt werden, kann es schnell dazu führen, dass Sex und erotische Begegnungen auf der Strecke bleiben, wenn man Penetration aus dem Weg geht. Aus verschiedensten Gründen. Weil Penetration (momentan) nicht möglich ist. Weil sich Penetration generell unangenehm anfühlt. Weil sie schmerzt. Oder weil die Erektion nicht hält und Penetration deshalb nicht mehr so gut geht. Oder weil man damit warten will bis zur Ehe.

Doch Sex ist auch Petting. Petting ist eine erotische Alternative zu Penetration. Mit Petting-Verzicht bringen wir uns um die erotischste Sache der Welt. Petting kann sowohl als Vorspiel zum Geschlechtsverkehr, als auch für sich allein gesehen, eine ekstatische Form des Sexlebens sein. Vor allem aber empfiehlt es sich, nach einer längeren Sexpause, zum Sex-Wiedereinstieg oder zum Sexeinstieg überhaupt, ausgiebig zu fummeln und sich gegenseitig in Fahrt zu bringen . Auch für erfahrene und langjährige Paare ist Petting Bestandteil eines ausgedehnten, empfindungsvollen Slow-Sex.

Viele Paare, die mit dem Geschlechtsverkehr bis zur Ehe warten und dabei auch auf ausgiebiges Petting verzichten, müssen sich erstmal erotisch kennenlernen. Oft setzen sie sich unter Druck, gleich das “fulminante Feuerwerk” beim Geschlechtsverkehr erleben zu wollen. Doch es ist ratsam, erst eine Phase des Pettings zu haben. Sich erst körperlich kennen zu lernen, sich gegenseitig bis zum Höhepunkt zu verwöhnen lernen und erst dann lustvoll mit dem Geschlechtsverkehr zu experimentieren.

Petting hilft, seinen eigenen Körper und den Körper des anderen zu entdecken und Lust, Erregung und sexuelle Möglichkeiten auszuprobieren. Und dabei auch mit Zeit, Langsamkeit und Intensität zu spielen. Denn je länger die Erregungsphase bei der Stimulation andauert, desto empfindungsvoller ist der Orgasmus.

Eine hohe Erregung erreichen und halten lernen

Eine hohe Erregung ist vor allem auch für die Frau entscheidend. Denn damit einher gehen eine lustvolle Wahrnehmung von Vulva und Vagina und genügend Feuchtigkeit für angenehmen Geschlechtsverkehr. Die Klitoris, das entscheidende Schwellkörperorgan für alle diese Vorgänge, braucht – anders als der Penis – eine Erregungsphase von gerne fünfzehn Minuten. Doch auch Männer können lernen, mit der Erregung zu spielen, sie länger zu halten und mehr dabei zu erleben.

Sich dem anderen überlassen

Petting ist auch Verführung. Dass aus einem zarten Kuss plötzlich mehr werden kann. Verwöhnende Finger… Dass der anderen einen anfasst und verführt. Und zwar so langsam, wie es eben beim Petting vor sich geht. Dass man den anderen bis zum Orgasmus bringt oder sich dem anderen bis zum Orgasmus überlässt, ohne dabei unbedingt Geschlechtsverkehr folgen lassen zu müssen. Das kann man durchaus zelebrieren und sollte nicht als Teenie-Sex abgetan werden.

Petting bringt das Küssen zurück

Wann habt Ihr das letzte Mal so richtig intensiv geküsst? Eben! Gerade langjährige Paare beschränken sich im Alltag auf kurze Küsschen zur Begrüßung oder vielleicht noch ein bisschen Knutscherei beim Sex. Doch richtig intensive Zungenspielereien mit leidenschaftlichem Lecken in allen Variationen, mal zärtlich mal fordernd, werden leider mit Dauer einer Beziehung immer seltener.

Langsamkeit ist das A und das O

Auch wenn das Küssen schon so erregt, dass Ihr meint, es kaum noch auszuhalten: Wartet ab! Nehmt zwischendurch das Tempo raus, streichelt nur sanft, lasst die Zunge oder die Finger kurz mal weg, atmet tief durch. Denn kurze Pausen erregen und Erregung wird noch intensiver, wenn es danach wieder weitergeht.

Gleiten und flutschen

Während Gleitgel beim Sex oft manchmal zu viel des Guten ist, kann es beim Petting nicht flutschig genug sein.

Massieren in der Peripherie

Massiert Euch. Einer gibt, einer nimmt. Zum Beispiel von den Oberschenkeln zu den Füssen (hier sitzen besonders viele Nerven, die auch sexuelle Erregungen erzeugen) und wieder auf der Rückseite hoch bis zum Po. Oder sich hocharbeiten vom Bauch über die Brust zu den Armen oder vom Po über den Rücken zum Kopf.

Bewegen - Nicht bewegen!

Bewegen – Räkeln – Spielen mit dem eigenen Beckenboden, während man verwöhnt wird, ist gut. Ebenso erregend kann es sein, einfach mal nichts zu machen. Haltet kurz mit dem Streicheln und Küssen inne, lasst dabei Eure Körper aber ruhig aneinandergepresst. Je größer die Fläche der Berührung, desto intensiver die Empfindung. Auch das kann erregend sein und danach das Sehnen wecken, wieder mit Stimulation fortzufahren. Tipp: Häufigere Pausen trainieren die sexuelle Ausdauer! Und lassen den Orgasmus intensiver sein.

Petting kann extrem “heiss” sein – entscheidend ist, was beide daraus machen. Viele Vorschläge fürs Befingern und Beschmusen gibt’s im Buch ALLTAGSLUST.

PS: Und zum Schluss noch dies: Ist Petting richtiger Sex oder nicht?
Tja, diese Frage entscheidet über Sein oder Nichtsein des „Mit-Sex-Warten-bis-zur-Ehe-Credos“. Wie definieren wir „Warten“? Ich habe es mal für eine Umfrage getan: Sex ist sich gegenseitig zum Orgasmus bringen. Es gab Proteste zu dieser Definition. Von (jungen) Gläubigen, die sich plötzlich damit konfrontiert sahen, allenfalls doch nicht mit dem Sex bis zu Ehe gewartet zu haben, sich gerne aber damit brüsteten. Von Pastoren, die es gar nicht so genau wissen wollen, weil sie genau spüren, dass es damit absurd wird. Es ist längst absurd geworden. Man darf alles und in jede Öffnung, ausser in die Vagina. Oder man darf rein gar nichts. Oder man darf sich einfach nicht dabei erwischen lassen. Oder man darf nicht zusammen Urlaub machen, alles andere ist egal, weil nicht kontrollierbar. Was man aber auf gar keinen Fall tun darf, ist selbst Verantwortung übernehmen. Ja, so sieht’s aus.

PPS: Eine Studie der Columbia University und der Yale University kam zu der Ansicht, dass ein Keuschheitsversprechen den ersten Geschlechtsverkehr etwa anderthalb Jahre verschieben. Dabei wurde True Love Waits in der Studie ausdrücklich genannt: „Von 12.000 Teenagern im Alter von 12 bis 18 Jahren, die das TLW-Programm durchliefen, hatten innerhalb von sechs Jahren nach Abschluss des Programms 88 % vorehelichen Geschlechtsverkehr.“ (Quelle: Wikipedia)

PPPS: Heisst das jetzt, dass Warten mit dem Sex bis zur Ehe für Paare kein erstrebenswertes Ziel ist? Doch, ist es. Aber es sollte allein in der Verantwortung des erwachsenen Paares liegen, ob sie warten und wie sie Warten gestalten – es geht schlicht und einfach niemanden etwas an. Falls Du selbst Verantwortung übernehmen willst – so könnte diese aussehen: BLOG - Eine neue Sexualmoral


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December 16, 2020

UNBESCHWERTER SEX IN DER MENOPAUSE

by Veronika Schmidt in Ehe, Ehesex, Midlife-Crisis, männliche Sexualität, Sex im Alter, Trockene Vagina, Wechseljahre, weibliche Sexualität, Menopause Andropause, 2020


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Veronika Schmidt

Schwinden mit der Jugend auch zwangsläufig die erotischen Freuden? Nein, das muss nicht sein. Aber es kommt einmal mehr darauf an, was wir im Laufe der Zeit gelernt und weiterentwickelt haben. Das Thema Menopause betrifft übrigens auch Männer. Bei ihnen heisst diese Andropause. Auch Männer erleben körperliche Veränderungen und eine veränderte Sexualität. Als Paar kann diese Lebensphase der Aufbruch sein in eine noch erfülltere Sexualität.

zum PDF
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November 25, 2020

SELBSTBEFRIEDIGUNG ALS THERAPIE

by Veronika Schmidt in Aufreger, Identität, keine Lust, Konflikte, Krankheit, Lust, Orgasmus, Schmerzen beim Sex, Sehnsucht, Selbstbefriedigung, Selbsterfahrung, Selbstgefühl & Selbstwert, Selbstverantwortung, Sex im Alter, Sex vor der Ehe, Sexuelles Begehren, Singlesex, Solosex, Therapie & Beratung, Wechseljahre, weibliche Sexualität, männliche Sexualität, zu früh Kommen, Erektionsstörung, Erektion, 2020


illustration: priscilla bucher

illustration: priscilla bucher

illustration: priscilla bucher

illustration: priscilla bucher

Veronika Schmidt

Ich werde nicht nachlassen, unermüdlich zu postulieren, dass Selbstbefriedigung einen wichtigen Aspekt des Menschwerdens entwickelt! Nämlich seine Sexualität und deren Genussfähigkeit!

Selbstberührungen sind ein wichtiger Teil der sexuellen Entwicklung des Menschen. Denn sexuelles Lernen geschieht über Selbsterfahrung. Zudem werden sexuelle Bedürfnisse schon seit Menschengedenken auch durch Solosex befriedigt. Aber auch in der Therapie nimmt die Selbststimulation eine wichtige Schlüsselrolle ein für die Bewältigung vieler sexueller Probleme: “Lernen durch Selbstbefriedigung”. Selbstbefriedigung ist eine Ressource. Selbstbefriedigung kann helfen gegen Einsamkeit. Selbstbefriedigung ist gesund, weil Sex gesund ist. Orgasmen sind gesund. Selbstbefriedigung ist das Natürlichste der Welt. Aber leider ebenso das Verdammteste.


Generationenlang wurden uns vor allem sexuelle Sündenkataloge vermittelt, nicht aber sexuelle Freuden. Das kollektive gesellschaftliche Selbstbefriedigungstrauma sitzt tief, egal ob wir religiös sind oder nicht. Denn religiös geprägt sind wir alle. Vor nicht allzu langer Zeit waren Gesellschaft und Kirche eins und bestimmten über Sein und Nichtsein. Sexualfeindlichkeit ist kulturell bedingt.

Selbstbefriedigung ist ein wichtiger Aspekt des Menschwerdens und der Entwicklung der Sexualität. Doch noch wichtiger als die Frage ob sie geschieht, ist die Frage wie sie geschieht. Denn nicht jede zur Gewohnheit verfestigte Selbstbefriedigung ist hilfreich. Gerade, weil verboten, haben viele Menschen eine hastige, mechanische, druckvolle, Orgasmus fixierte Selbstbefriedigung entwickelt. Mit hoher Körperspannung, ohne wirklichen Genuss, oft nicht bei sich selbst mit der Wahrnehmung, sondern in irgendwelchen erregenden Bildern. Gerade dieses “Nicht-bei-sich-sein” kann zu übermässiger Selbststimulation führen, weil einen das Erlebte nicht genussvoll sättigt. Doch auch die “Unbefleckten” haben ein Problem. Denn die Moral hat sie nicht nur vor Selbstbefleckung (übrigens kein biblisches Wort - just saying) abgehalten, ganz vielen steht die Moral im Erwachsenenalter vor dem Erleben erfüllender Lust.

Durch Selbstberührungen lernen wir schon im Kindesalter mit und an uns selbst Zärtlichkeit. Wir lernen sowohl Zärtlichkeit zu geben, als auch Zärtlichkeit entgegen zu nehmen. Ebenso ermöglicht Selbstberührung die Entwicklung von Selbstliebe, Selbstakzeptanz, Selbstbewusstsein, Selbstgefühl, Selbstsicherheit und sexuelle Selbstsicherheit. Es geht im weitesten Sinn darum, den Penis oder die Vulva und Vagina mit sich selbst in Verbindung zu bringen. Und im Speziellen geht es im Laufe der sexuellen Entwicklung darum, die Verbindung zur eigenen Erektionsfähigkeit und zur eigenen Lust herzustellen.

Das sexuelle Lernen baut sich einzig und allein auf dem genitalen Erregungsreflex auf, der uns von Anfang an, wie alle anderen Reflexe für die menschlichen Lernprozesse, mitgegeben ist. Doch wird die Fähigkeit zur Erregung im Lauf der Entwicklung nicht mit mir selbst, meinen Geschlechtsorganen, meinem Körper und meinem erotischen Empfinden in Verbindung gebracht, verschwindet diese allmählich. Und muss allenfalls zu einem späteren Zeitpunkt mühselig reaktiviert werden.

Der meistgehörte Satz in meiner Beratungs- und Vortragstätigkeit ist: “Das hätten wir vor zwanzig, dreissig, vierzig, fünzig Jahren hören sollen. Dann wäre alles anders verlaufen.”

Der zweithäufigste Satz lautet: “Ausser mit Ihnen kann man ja mit niemandem darüber reden.” Ich hatte schon viele Gespräche mit älteren Menschen, die sehr traurig von ihrem verkorksten Sex- und Paarleben erzählten. Hauptsächlich aufgrund der fehlenden Ermutigung und Betonung der Wichtigkeit eines sexuellen Lernwegs und fehlender Vermittlung von Wertschätzung sexueller Lust und Selbstbefriedigung. Doch es ist nie zu spät. Ich habe schon einige über Siebzigjährige auf dem Weg ihrer Lustfindung ermutigt und beraten.

Die “Therapie Selbstbefriedigung” eignet sich für alle sexuellen “Störungen”. Erektionsstörungen, zu früh Kommen, keine Lust, dranghafte Lust, keinen Orgasmus, zu wenig spüren beim Geschlechtsverkehr, zu wenig erleben beim Geschlechtsverkehr, nicht penetrieren wollen, nicht aufnehmen können (Vaginismus), Schmerzen beim Sex, Ekel vor den Geschlechtsorganen, Ekel vor den Gerüchen, Ekel vor den Flüssigkeiten, kein sexuelles Begehren. Ebenso bei sexuellen Abhängigkeiten von Porno, Prostitution, Gelegenheitssex, Fetischen und und und… Immer geht es dabei darum, einen besseren Bezug zum eigenen Körper, zu seinen Empfindungen, zu seinen Gefühlen, zu differenzierten Wahrnehmungen seiner selbst zu bekommen. Und damit darum, die Angst und den Stress in Bezug auf Schmerz, Versagen und Einsamkeit zu überwinden und Sexualität neu zu entwickeln.

Frei werden von Abhängigkeiten - Porno etc.

Die Therapie Selbstbefriedigung ist ebenso hilfreich, um das eigene Sexleben immer wieder neu zu entdecken. Denn Sexualität verändert sich ein Leben lang. Der Körper verändert sich ein Leben lang. Die Paarbeziehung verändert sich ein Leben lang. Plötzlich muss oder will man etwas Neues lernen, weil das Alte vielleicht nicht mehr zufriedenstellend funktioniert. Und oft lernen wir am besten erst einmal nur mit uns allein, bis wir uns wieder sicher fühlen, um es wieder in die Paarsexualität einbringen zu können.

Deshalb - seid lieb und verständnisvoll zu Eurem Penis, Eurer Vulva und Vagina! Nehmt sie ernst. Lehrt sie Erotik. Erlernt gemeinsam mit ihnen erotische Fähigkeiten. Beginnt, Euer Sexleben genussvoll zu gestalten. Lasst Euch Zeit dabei. Seid weder auf die Penetration noch auf den Orgasmus fixiert. Sex ist noch viel, viel mehr als das. Lernt, den Weg zum Orgasmus ebenso zu geniessen, wie den Orgasmus selbst! Der Schlüssel ist - wie bei allen anderen Fähigkeiten - üben, üben, üben.

Und so geht’s!
Buchtipps zur Selbststimulation von Mann und Frau

ALLTAGSLUST von Veronika Schmidt (“Was Sex schön macht” S. 134-218)

SINNLICHE INTIMITÄT von Susanne-Sitari Rescio


Sex ist gesund - auch Solosex:

Menschen sind sexuelle Wesen. Die Sexualorgane erfüllen einen ureigenen Zweck, stellen etwa die gesunde Funktionalität der Körper-Hirn-Einheit sicher. Erlebte Lust, entweder in der Selbstliebe oder in einer Paarbeziehung, setzt einen Cocktail aus Hormonen und anderen Botenstoffen frei, der nicht nur für Lusterleben und Liebesbindung sorgt, sondern auch körperliches und emotionales Wohlbefinden und ein starkes Selbstbewusstsein bewirkt. Ein Orgasmus erhöht den Grundumsatz des normalen Hormoncocktails im Körper um den Faktor 1000. Die Wirkung hält bis 48 Stunden an.

  • Wenn der Sex mindestens zwanzig Minuten dauert, wird die Produktion des Botenstoffes Dopamin angeregt. Dopamin bewirkt einen intensiven und anhaltenden Stressabbau. Auch die Ausschüttung von Endorphinen nimmt mit der Sex-Dauer zu. Die opiumähnliche Substanz führt zu einem Glücksgefühl und lässt Schmerzen vergessen, besonders Kopf- und Gelenkschmerzen.

  • Sex verbessert die Prostata-Gesundheit. Samenflüssigkeit wird zu etwa dreißig Prozent in der Prostata erzeugt. Beim Orgasmus zieht sich die Wandmuskulatur der Prostata zusammen und die Samenflüssigkeit wird in die Harnröhre gepumpt. Leidet der Mann an einer Entzündung der Prostata, fördert jede Ejakulation das Ausschwemmen infektiöser Keime aus den unteren Harn- und Spermawegen.

  • Sex kann den Zyklus regulieren. Wer einen unregelmäßigen Zyklus hat, sollte mindestens einmal pro Woche Sex haben. Außerdem bemerken viele Frauen, dass sie weniger Krämpfe haben, wenn sie während ihrer Periode masturbieren.

  • Sex ist ein Jungbrunnen. Beim Sex wird Somatropin, ein Wachstumshormon aus der Hypophyse (einer Hormondrüse) ausgeschüttet. Das macht die Haut elastischer und lässt einen jünger aussehen.

  • Sex stärkt die Abwehrkräfte. Frauen, die mehr Sex haben, haben mehr Antikörper im Blut – und somit ein stärkeres Immunsystem.

  • Der Gesundheit zuliebe sollte man sich häufig küssen. Küssen regt die Speichelproduktion für längere Zeit an. Speichel ist reich an körpereigenen Antikörpern, welche viele Krankheitserreger bekämpfen. Speichelfluss führt außerdem zu schöneren Zähnen. Auch Samenflüssigkeit macht die Zähne schön, denn sie enthält Zink und Calcium. Beides beugt Karies vor.

  • Sex macht intelligent. Grund dafür ist, dass wir uns dabei entspannen und das Gehirn mehr Nervenzellen produzieren kann.

  • Sex ist ein Schlafmittel. Orgasmen senken das Stresshormon Cortisol und steigern die Östrogenwerte, was uns nach dem Sex in einen tiefen Schlaf fallen lässt.

aus ALLTAGSLUST Seite 132

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May 25, 2017

Trockene Vagina - schaukle Dich feucht

by Veronika Schmidt in Beckenschaukel, Erregung, Schmerzen beim Sex, Selbsterfahrung, Selbstbefriedigung, Sex im Alter, Wechseljahre, weibliche Sexualität, Trockene Vagina, 2017


schaukel.ipg
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Liebe Veronika

Wir werden beide demnächst pensioniert und freuen uns auf mehr gemeinsame Zeit miteinander. Theoretisch eigentlich auch auf mehr entspannte Zeit für den Sex. Doch seit einiger Zeit plagt mich meine trockene Scheide so sehr, dass mir die Lust auf Sex vergangen ist. Wobei wir auch sonst, ehrlich gesagt, nicht allzu oft Sex hatten. Ich möchte keine Hormone nehmen, und auch die Hormonsalbe benütze ich nicht mehr. Hast Du mir einen Rat, wie ich das Problem angehen könnte?

Herzliche Grüsse – Pia, 63 Jahre


Liebe Pia

Die beste Vorsorge gegen Scheidentrockenheit ist, immer mal wieder für genügend Erregung zu sorgen, also Dein Geschlechtsorgan zu „benutzen“. Das heisst nicht zwingend nur Geschlechtsverkehr. Der ist Euer Wunsch und Euer Ziel, schon klar. Aber bevor Du für Dich nicht herausgefunden hast, wie Du zuverlässig zu genügend Erregung und Feuchtwerden kommen kannst, wird vermutlich die Trockenheit nicht einfach verschwinden. Ihr könnt Euch selbstverständlich mit (viel) Gleitgel behelfen. Da würde ich Euch zu einer lustvollen Variante raten, z.B. SWEET von Suooni.

Doch wichtig ist vor allem, mit Deinen Beckenbodenmuskeln immer wieder mittels Bewegung Blut in die Beckenregion zu bringen, damit dadurch Wärme, Kribbeln, Erregung und Feuchtigkeit in Deiner Vagina und im Vulvabereich entstehen. Der Beckenbodenmuskel umfasst die Scheide. Wenn wir ihn bewegen, massieren wir die Scheide sozusagen von innen. Dadurch wird die Durchblutung der Vagina gefördert und damit entsteht Erregung und geschieht Feuchtwerden. Und darüber hinaus wird der Wunsch geweckt, in der Scheide drin ausgefüllt zu werden. Die Bewegungen sind aber keine „sportlichen“ Kraftübungen, sondern langsame, bewusste, kleine Bewegungen. Wichtig dabei ist auch die vollständige ENT-Spannung des Beckenbodens, nicht nur die Anspannung.

Dazu eine Übung im Liegen: Auf dem Rück liegend, stellst Du die Beine bequem im rechten Winkel auf, die Arme liegen seitlich am Körper an oder auf dem Unterbauch. Nun stelle dir vor, Du liegst auf dem Zifferblatt einer Uhr, die Zahl 6 unten beim Vagina-Eingang, die Zahl 12 unter dem Rücken auf der Höhe der Beckenschaufeln. Indem Du nun Dein Becken zur 6 bewegst, dabei einatmest, entspannst du möglichst vollständig Deinen Beckenboden (das Kreuz hebt sich dabei vom Boden ab). Danach rollst Du das Becken hoch zur 12 auf die Beckenschaufeln, atmest dabei vollständig aus, das Kreuz drückt gegen den Boden. Dadurch spannt sich automatisch der Beckenboden an. Nun lässt Du Dich zurück auf die 6 rollen und lässt den Atem wieder in den Bauch einströmen und entspannst den Beckenboden. Mache diese Bewegung langsam und ruhig einige Male und spüre dabei den Empfindungen in Deiner Vagina und Vulva nach. Ziehe beim Hochrollen auf die 12 auch mal die Vagina-Wände zusammen. Im Gegenzug darauf achten, den Beckenboden wieder vollständig zu entspannen. Rolle das Becken zusätzlich abwechselnd von 7 nach 13, von 17 nach 11 usw. Kreise im Uhrzeiger- und im Gegenuhrzeigersinn.

Nimm Dir regelmässig Zeit für eine Intimmassage nach der Übung. Berühre Dich lustvoll (mit Feuchtigkeit, egal ob Speichel, Creme, Gel etc.) an Deinem äusseren und inneren Genital und steigere die Erregung mittels dem Beckenboden. Auch bis zum Orgasmus. Du wirst sehen, dass Dein Genital bald mehr „in Übung“ kommt und Feuchtigkeit produziert.

Für den Geschlechtsverkehr: Achtet darauf, dass Du erst ganz gut in Erregung bist, bevor Dein Mann in Dich reinkommt. Die Scheide hat viele Nerven, die vor allem Druck angenehm spüren können. Dauernde Reibung (rein-raus) reizt die Vaginawände oft sehr. Besser sind Bewegungen, bei denen sich der Penis in der Scheide drin gegen die Wände drückt oder kreist. Möglich wird dies durch das Vor- und Rückkippen des Beckens. Die „Uhr-Übung“ wird also auch Deinem Mann zu einer verbesserten Penetrations-Technik verhelfen und ganz nebenbei zu einer zuverlässigeren Erektion. Bewege in der Penetration Dein Becken auf diese Weise mit. Dadurch steigerst Du nicht nur die Durchblutung im Beckenraum, sondern steigerst auch Dein Lusterleben.

Eine dem Alter angepasste Intimpflege wird Dir zusätzlich helfen, die Beschwerden zu lindern. Unter dem Link der Frauenpraxis Runa findest Du ganz viele Hinweise für eine natürliche Intimpflege.

Herzliche Grüsse - Veronika

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May 27, 2016

Ich bin eine 75-jährige Witwe, habe aber immer noch Lust auf Sex mit mir selbst

by Veronika Schmidt in Aufreger, falsche Scham, keusch, Lust, Orgasmus, Selbstbefriedigung, Selbsterfahrung, Selbstgefühl & Selbstwert, Sextoys, Solosex, weibliche Sexualität, Sex im Alter, Selbstverantwortung, Beckenschaukel, 2016


witwe.ipg
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Liebe Veronika

Du betonst in Deinem Blog des Öfteren, dass der weibliche Körper über einen längeren Zeitraum erotisch empfindet und nach Sex verlangt. Das leuchtet mir ein und wird in der Gesellschaft vermutlich auch so gelebt. Nur würde es mich wundernehmen, wie das wiedergeborene gläubige Frauen handhaben und was dazu in christlichen Kreisen gesagt und gelebt wird. Ich wäre sehr interessiert, von Erlebnissen und Erfahrungen im Umgang mit Sexualität von Damen zwischen 70 und 90 Jahren zu hören. Ob ich mich getrauen soll, ein paar Frauen dazu zu befragen oder sogar meinen Gemeindeleiter? Ich gehöre selbst zur Altersgruppe der über 70-Jährigen, bin gläubig, seit ein paar Jahren Witwe und das sexuelle Verlangen ist bei mir immer noch sehr präsent.

Was denkst Du? Ist dieses Thema überhaupt aktuell? Ist es nur tabuisiert und im Abseits gehalten, oder ist Sex für diese Altersstufe tatsächlich Schnee von gestern? Auf Deine Gedanken bin ich sehr gespannt!

Es grüsst herzlich – Hella, 75 Jahre


Liebe Hella

Was für eine freudige Überraschung! Eine 75-jährige Frau auf meinem Blog! Damit hätte ich wahrlich nicht gerechnet. Und auch nicht mit Deiner Frage. Also ganz ehrlich – sie würde mich auch brennend interessieren.

Ich habe praktisch keine Frauen Deines Alters in der Beratung. Deshalb kann ich Dir aus Erfahrung wenig dazu sagen. Aber gläubige geschiedene oder verwitwete etwas jüngere Frauen ohne festen neuen Partner frage ich nach ihrem Sexualleben, und die meisten von ihnen praktizieren fröhlich Solosex. Ein bisschen anders sieht es bei noch nie verheirateten Single-Frauen aus. Da ist oft das schlechte Gewissen als Begleiter mit dabei. Selbst Frauen, die nicht so wahnsinnig gerne Partner-Sex hatten, befriedigen sich doch ab und zu auch selbst. Das scheinen eben doch zwei verschiedene Paar Schuhe zu sein und auf ein grundsätzliches sexuelles Bedürfnis hinzuweisen.

Wie Du richtig vermutest, leben Frauen in der Gesellschaft ihre Sexualität wohl eher aus als christliche Frauen. Ich kenne zwei auf Frauen spezialisierte Sex-Shops. Die haben einige ältere Kundinnen, die sich da eindecken für ihre Solobedürfnisse. Eine hübsche Geschichte zeigt zudem, dass man gleich zwei Fliegen auf einen Streich schlagen kann. Orgasmen und Kontraktionen des Beckenbodens helfen auch gegen Inkontinenz, was eine Frau im Laden fröhlich bezeugte, die sich einen Vibrator gekauft hatte.

Eine Pflegende in einem christlichen Altersheim bestätigte mir, dass auch alte gläubige Menschen sexuelle Bedürfnisse haben. Selbst in der Gesellschaft wird das Thema stiefmütterlich behandelt, geschweige denn in christlichen Kreisen. Nur schon die Frage „Alterskonkubinat“ können wir Christen nicht diskutieren, weil wir das Gesetz „kein Sex vor der Ehe“ in Stein gemeisselt haben. Ich fand bei der Recherche zu Deiner Frage eine interessante Studie zur Sexualität in der 2. Lebenshälfte. Obwohl die Studie sich vor allem mit der gelebten Paarsexualität befasst, gibt sie einige grundsätzliche Einblicke in die Haltung zur Sexualiät im Alter. Schnee von gestern ist die Alterssexualität auf jeden Fall nicht.

Die Häufigkeit der Selbstbefriedigung wurde in genannter Studie ebenfalls erhoben, aber mangels schlüssigen Zusammenhangs zu partnerschaftlichen sexuellen Aktivitäten nicht ausgewertet. Doch andere Studien (siehe Wikipedia „Alterssexualität“) stellen fest, dass auch das Erreichen sexueller Erfüllung über Selbstbefriedigung im letzten Lebensdrittel für viele Menschen eine wichtige Rolle spielt. Etwa die Hälfte aller Männer und ein knappes Viertel aller Frauen gaben an, sich selbst zu befriedigen. Hierbei wird deutlich, dass sich dabei die Zahlen zwischen Alleinstehenden und in festen Partnerschaften lebenden Menschen nur unwesentlich unterscheiden; dies also in allen Lebensformen als Teil der Sexualität empfunden wird. In Partnerschaften befriedigen sich 52 Prozent der Männer und 25 Prozent der Frauen selbst, ähnliche Zahlen ergeben sich für allein lebende Männer (55 %) und Frauen (23 %).

Ob man sich das erlaubt, hat offenbar damit zu tun, wie befriedigend man die Sexualität in jungen Jahren erlebt und gelebt hat und ob einem eine strenge moralische Erziehung die Freude am Sex vergällt oder eine wertschätzende Erziehung die Freude daran geweckt hat. Zum Thema Selbstbefriedigung und Single-Leben habe ich bereits einen BLOG geschrieben.

Liebe Hella, wenn Du Dich traust, wäre es sicher sehr aufschlussreich, mit Deinen Freundinnen und Bekannten über Eure Sexualität zu sprechen. Ja, vielleicht sogar eine grösser angelegte Umfrage in christlichen Kreisen zu starten. Auf dieses Resultat wäre ich doch auch sehr gespannt.

Ich bedanke mich für die Ehre Deines Besuchs auf meinem BLOG und grüsse Dich herzlich - Veronika

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© by Veronika Schmidt. Publikation, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung.