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Liebesbegehren – Veronika Schmidt

June 11, 2025

SINGLE SEIN + DATING - Sex als Single frei und schamlos

by Veronika Schmidt in 2025, Christliche Lebenswelt, fromm & sexy, Partnerwahl, Sex, Sex vor der Ehe, Singles, Singlesex, Solosex, Interview, Kirche, Podcast


SEX ALS SINGLE FREI UND SCHAMLOS

soeur+coeur PODCAST
MIT SARAH-MARIA GRABER
UND VERONIKA SCHMIDT


Wie lebe ich als Single meine Sexualität selbstbestimmt, frei und schamlos? Wie Singles mehr Freiheit in und mit ihrem Körper finden und in eine vollständige Persönlichkeit wachsen können, verrät uns Veronika Schmidt. Sie ist klinische Sexologin, systemische Beraterin und Autorin und setzt sich für eine gesunde Sexualität ein. Sie spricht mit uns über gesunde Erwartungen an einen Partner, lähmende Idealvorstellungen und Selbstbefriedigung.

Podcast mit Sarah-Maria Graber von SOEUR+COEUR. Der Podcast lässt Stimmen erklingen, die Frauen verbinden. Mit sich selbst, mit Gott und miteinander.

ZUM PODCAST SOEUR + COEUR

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March 5, 2023

SEX IST EIN GESCHENK AN DEN ANDEREN UND AN SICH SELBST

by Veronika Schmidt in Buch, Ehesex, Erregung, Küssen, Liebe, Lust, Sex, Sex Tipp, Sexualität allgemein, Sexuelles Begehren, Sexwissen, Singlesex, Solosex, 2023


Illu: Erik Pabst Buch “SEX - Alles, was dich interessiert!” von Veronika Schmidt

Illu: Erik Pabst Buch “SEX - Alles, was dich interessiert!” von Veronika Schmidt

SEX ALS RESSOURCE BEGREIFEN

Veronika Schmidt

Sex ist dann schön, wenn er sowohl ein Geschenk an den anderen, als auch eines an sich selbst ist. Und auch von beiden als solches empfunden wird. Die Voraussetzung für schönen und lustvollen Sex ist, dass wir unseren (sexuellen) Körper kennen, und ihn für uns lustvoll einzusetzen wissen. Lustvolle Berührungen, küssen, sich gegenseitig erregen, miteinander unverschämt schönen Sex erleben, das alles kannst Du lernen. Auch Männer können noch viel dazulernen und profitieren. Wie also geht guter Sex? Das alles erklären Dir meine Bücher "ALLTAGSLUST und/oder (je nach Alter 😉 und Lebensphase) SEX, ALLES WAS DICH INTERESSIERT! Begreife Sex als Ressource für Dich selbst und für Deine Paarbeziehung. Und habt Orgasmen, das ist gesund!


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November 25, 2020

SELBSTBEFRIEDIGUNG ALS THERAPIE

by Veronika Schmidt in Aufreger, Identität, keine Lust, Konflikte, Krankheit, Lust, Orgasmus, Schmerzen beim Sex, Sehnsucht, Selbstbefriedigung, Selbsterfahrung, Selbstgefühl & Selbstwert, Selbstverantwortung, Sex im Alter, Sex vor der Ehe, Sexuelles Begehren, Singlesex, Solosex, Therapie & Beratung, Wechseljahre, weibliche Sexualität, männliche Sexualität, zu früh Kommen, Erektionsstörung, Erektion, 2020


illustration: priscilla bucher

illustration: priscilla bucher

illustration: priscilla bucher

illustration: priscilla bucher

Veronika Schmidt

Ich werde nicht nachlassen, unermüdlich zu postulieren, dass Selbstbefriedigung einen wichtigen Aspekt des Menschwerdens entwickelt! Nämlich seine Sexualität und deren Genussfähigkeit!

Selbstberührungen sind ein wichtiger Teil der sexuellen Entwicklung des Menschen. Denn sexuelles Lernen geschieht über Selbsterfahrung. Zudem werden sexuelle Bedürfnisse schon seit Menschengedenken auch durch Solosex befriedigt. Aber auch in der Therapie nimmt die Selbststimulation eine wichtige Schlüsselrolle ein für die Bewältigung vieler sexueller Probleme: “Lernen durch Selbstbefriedigung”. Selbstbefriedigung ist eine Ressource. Selbstbefriedigung kann helfen gegen Einsamkeit. Selbstbefriedigung ist gesund, weil Sex gesund ist. Orgasmen sind gesund. Selbstbefriedigung ist das Natürlichste der Welt. Aber leider ebenso das Verdammteste.


Generationenlang wurden uns vor allem sexuelle Sündenkataloge vermittelt, nicht aber sexuelle Freuden. Das kollektive gesellschaftliche Selbstbefriedigungstrauma sitzt tief, egal ob wir religiös sind oder nicht. Denn religiös geprägt sind wir alle. Vor nicht allzu langer Zeit waren Gesellschaft und Kirche eins und bestimmten über Sein und Nichtsein. Sexualfeindlichkeit ist kulturell bedingt.

Selbstbefriedigung ist ein wichtiger Aspekt des Menschwerdens und der Entwicklung der Sexualität. Doch noch wichtiger als die Frage ob sie geschieht, ist die Frage wie sie geschieht. Denn nicht jede zur Gewohnheit verfestigte Selbstbefriedigung ist hilfreich. Gerade, weil verboten, haben viele Menschen eine hastige, mechanische, druckvolle, Orgasmus fixierte Selbstbefriedigung entwickelt. Mit hoher Körperspannung, ohne wirklichen Genuss, oft nicht bei sich selbst mit der Wahrnehmung, sondern in irgendwelchen erregenden Bildern. Gerade dieses “Nicht-bei-sich-sein” kann zu übermässiger Selbststimulation führen, weil einen das Erlebte nicht genussvoll sättigt. Doch auch die “Unbefleckten” haben ein Problem. Denn die Moral hat sie nicht nur vor Selbstbefleckung (übrigens kein biblisches Wort - just saying) abgehalten, ganz vielen steht die Moral im Erwachsenenalter vor dem Erleben erfüllender Lust.

Durch Selbstberührungen lernen wir schon im Kindesalter mit und an uns selbst Zärtlichkeit. Wir lernen sowohl Zärtlichkeit zu geben, als auch Zärtlichkeit entgegen zu nehmen. Ebenso ermöglicht Selbstberührung die Entwicklung von Selbstliebe, Selbstakzeptanz, Selbstbewusstsein, Selbstgefühl, Selbstsicherheit und sexuelle Selbstsicherheit. Es geht im weitesten Sinn darum, den Penis oder die Vulva und Vagina mit sich selbst in Verbindung zu bringen. Und im Speziellen geht es im Laufe der sexuellen Entwicklung darum, die Verbindung zur eigenen Erektionsfähigkeit und zur eigenen Lust herzustellen.

Das sexuelle Lernen baut sich einzig und allein auf dem genitalen Erregungsreflex auf, der uns von Anfang an, wie alle anderen Reflexe für die menschlichen Lernprozesse, mitgegeben ist. Doch wird die Fähigkeit zur Erregung im Lauf der Entwicklung nicht mit mir selbst, meinen Geschlechtsorganen, meinem Körper und meinem erotischen Empfinden in Verbindung gebracht, verschwindet diese allmählich. Und muss allenfalls zu einem späteren Zeitpunkt mühselig reaktiviert werden.

Der meistgehörte Satz in meiner Beratungs- und Vortragstätigkeit ist: “Das hätten wir vor zwanzig, dreissig, vierzig, fünzig Jahren hören sollen. Dann wäre alles anders verlaufen.”

Der zweithäufigste Satz lautet: “Ausser mit Ihnen kann man ja mit niemandem darüber reden.” Ich hatte schon viele Gespräche mit älteren Menschen, die sehr traurig von ihrem verkorksten Sex- und Paarleben erzählten. Hauptsächlich aufgrund der fehlenden Ermutigung und Betonung der Wichtigkeit eines sexuellen Lernwegs und fehlender Vermittlung von Wertschätzung sexueller Lust und Selbstbefriedigung. Doch es ist nie zu spät. Ich habe schon einige über Siebzigjährige auf dem Weg ihrer Lustfindung ermutigt und beraten.

Die “Therapie Selbstbefriedigung” eignet sich für alle sexuellen “Störungen”. Erektionsstörungen, zu früh Kommen, keine Lust, dranghafte Lust, keinen Orgasmus, zu wenig spüren beim Geschlechtsverkehr, zu wenig erleben beim Geschlechtsverkehr, nicht penetrieren wollen, nicht aufnehmen können (Vaginismus), Schmerzen beim Sex, Ekel vor den Geschlechtsorganen, Ekel vor den Gerüchen, Ekel vor den Flüssigkeiten, kein sexuelles Begehren. Ebenso bei sexuellen Abhängigkeiten von Porno, Prostitution, Gelegenheitssex, Fetischen und und und… Immer geht es dabei darum, einen besseren Bezug zum eigenen Körper, zu seinen Empfindungen, zu seinen Gefühlen, zu differenzierten Wahrnehmungen seiner selbst zu bekommen. Und damit darum, die Angst und den Stress in Bezug auf Schmerz, Versagen und Einsamkeit zu überwinden und Sexualität neu zu entwickeln.

Frei werden von Abhängigkeiten - Porno etc.

Die Therapie Selbstbefriedigung ist ebenso hilfreich, um das eigene Sexleben immer wieder neu zu entdecken. Denn Sexualität verändert sich ein Leben lang. Der Körper verändert sich ein Leben lang. Die Paarbeziehung verändert sich ein Leben lang. Plötzlich muss oder will man etwas Neues lernen, weil das Alte vielleicht nicht mehr zufriedenstellend funktioniert. Und oft lernen wir am besten erst einmal nur mit uns allein, bis wir uns wieder sicher fühlen, um es wieder in die Paarsexualität einbringen zu können.

Deshalb - seid lieb und verständnisvoll zu Eurem Penis, Eurer Vulva und Vagina! Nehmt sie ernst. Lehrt sie Erotik. Erlernt gemeinsam mit ihnen erotische Fähigkeiten. Beginnt, Euer Sexleben genussvoll zu gestalten. Lasst Euch Zeit dabei. Seid weder auf die Penetration noch auf den Orgasmus fixiert. Sex ist noch viel, viel mehr als das. Lernt, den Weg zum Orgasmus ebenso zu geniessen, wie den Orgasmus selbst! Der Schlüssel ist - wie bei allen anderen Fähigkeiten - üben, üben, üben.

Und so geht’s!
Buchtipps zur Selbststimulation von Mann und Frau

ALLTAGSLUST von Veronika Schmidt (“Was Sex schön macht” S. 134-218)

SINNLICHE INTIMITÄT von Susanne-Sitari Rescio


Sex ist gesund - auch Solosex:

Menschen sind sexuelle Wesen. Die Sexualorgane erfüllen einen ureigenen Zweck, stellen etwa die gesunde Funktionalität der Körper-Hirn-Einheit sicher. Erlebte Lust, entweder in der Selbstliebe oder in einer Paarbeziehung, setzt einen Cocktail aus Hormonen und anderen Botenstoffen frei, der nicht nur für Lusterleben und Liebesbindung sorgt, sondern auch körperliches und emotionales Wohlbefinden und ein starkes Selbstbewusstsein bewirkt. Ein Orgasmus erhöht den Grundumsatz des normalen Hormoncocktails im Körper um den Faktor 1000. Die Wirkung hält bis 48 Stunden an.

  • Wenn der Sex mindestens zwanzig Minuten dauert, wird die Produktion des Botenstoffes Dopamin angeregt. Dopamin bewirkt einen intensiven und anhaltenden Stressabbau. Auch die Ausschüttung von Endorphinen nimmt mit der Sex-Dauer zu. Die opiumähnliche Substanz führt zu einem Glücksgefühl und lässt Schmerzen vergessen, besonders Kopf- und Gelenkschmerzen.

  • Sex verbessert die Prostata-Gesundheit. Samenflüssigkeit wird zu etwa dreißig Prozent in der Prostata erzeugt. Beim Orgasmus zieht sich die Wandmuskulatur der Prostata zusammen und die Samenflüssigkeit wird in die Harnröhre gepumpt. Leidet der Mann an einer Entzündung der Prostata, fördert jede Ejakulation das Ausschwemmen infektiöser Keime aus den unteren Harn- und Spermawegen.

  • Sex kann den Zyklus regulieren. Wer einen unregelmäßigen Zyklus hat, sollte mindestens einmal pro Woche Sex haben. Außerdem bemerken viele Frauen, dass sie weniger Krämpfe haben, wenn sie während ihrer Periode masturbieren.

  • Sex ist ein Jungbrunnen. Beim Sex wird Somatropin, ein Wachstumshormon aus der Hypophyse (einer Hormondrüse) ausgeschüttet. Das macht die Haut elastischer und lässt einen jünger aussehen.

  • Sex stärkt die Abwehrkräfte. Frauen, die mehr Sex haben, haben mehr Antikörper im Blut – und somit ein stärkeres Immunsystem.

  • Der Gesundheit zuliebe sollte man sich häufig küssen. Küssen regt die Speichelproduktion für längere Zeit an. Speichel ist reich an körpereigenen Antikörpern, welche viele Krankheitserreger bekämpfen. Speichelfluss führt außerdem zu schöneren Zähnen. Auch Samenflüssigkeit macht die Zähne schön, denn sie enthält Zink und Calcium. Beides beugt Karies vor.

  • Sex macht intelligent. Grund dafür ist, dass wir uns dabei entspannen und das Gehirn mehr Nervenzellen produzieren kann.

  • Sex ist ein Schlafmittel. Orgasmen senken das Stresshormon Cortisol und steigern die Östrogenwerte, was uns nach dem Sex in einen tiefen Schlaf fallen lässt.

aus ALLTAGSLUST Seite 132

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November 21, 2019

"JOY OF SEX" - PODCAST LADIES LOUNGE ICF KARLSRUHE

by Veronika Schmidt in Aufklärung, Christliche Lebenswelt, Ehesex, Liebe, Lust, Orgasmus, Podcast, Selbsterfahrung, Selbstgefühl & Selbstwert, Sex Tipp, Sexualität allgemein, Sexuelles Begehren, Singlesex, Solosex, Vortrag, weibliche Sexualität, 2019


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SO GEHT GUTER SEX - AUCH FÜR MÄNNER GUT ZU HÖREN

Seminar vom 08.11.2019

Eine echte, ehrliche Auseinandersetzung mit Fragestellung zur Sexualität, denen die Sexologin und Autorin Veronika Schmidt beispielhaft "unverschämt" und mit wohltuender Offenheit begegnet.

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October 10, 2019

IST SELBSTBEFRIEDIGUNG WIRKLICH OK?

by Veronika Schmidt in Aufklärung, Aufreger, Porno, Sehnsucht, Selbstbefriedigung, Selbsterfahrung, Selbstverantwortung, Sexualethik, Solosex, Singlesex, Singles, Sünde, Unzucht, zölibatär leben, 2019


foto: leandro lopes

foto: leandro lopes

foto: leandro lopes

foto: leandro lopes

Hallo Veronika

Vielen Dank für deinen Blog! Ich lese ihn mit sehr viel Interesse und habe dadurch schon viele Anregungen bekommen, die ich sehr hilfreich fand. Ich komme aus einem pietistischen Hintergrund, in dem jeglicher Sex ausserhalb der Ehe verteufelt wurde. Mit diesem schlechten Gewissen habe ich leider bis heute zu kämpfen.

Nun habe ich ein paar Fragen an Dich: Ich bin fast dreissig und Single und arbeite im Ausland “in der Mission". Da sich der Sexualtrieb ja nicht so einfach abschalten lässt, bin ich sehr lange sehr unbarmherzig mit dem Thema Sexualität umgegangen. Ich befriedigte mich oft selbst (meistens ohne Pornos, aber gelegentlich mit Bilder von Bekannten auf Facebook). Mein Ziel war, Hauptsache schnell heiraten, um dieses Thema zu "lösen" (war keine gute Idee und hat auch nicht geklappt). Dann kam mein Ruf “in die Mission".

Irgendwann hörte ich zu Selbstbefriedigung vom Begriff “Selbsterfahrung" und merke, dass es mir damit nun besser geht. Allerdings bleibt das schlechte Gewissen. Bei der Selbsterfahrung kommen immer wieder ganz kurz Bilder von Bekannten und anderen nackten Frauen. Dafür fühle ich mich dann hinterher schuldig. Auch sonst frage ich mich, ob das tatsächlich alles so richtig ist, weil man ja in der Bibel nichts darüber findet.

Ich frage mich, ob Selbstbefriedigung nicht doch Unzucht ist und ob ich damit vor Gott in Ungnade falle. In 1. Korinther 7.9 steht: “Wenn sie (Verwitwete und Singles) sich aber nicht enthalten können, sollen sie heiraten; denn es ist besser, zu heiraten, als in Begierde zu brennen.” Kann man daraus schließen, dass Selbstbefriedigung dieses "Brennen" ist? Und ist dieser Vers nicht auch ein klarer Hinweis darauf, dass man mit Sex bis zur Ehe warten sollte?

Liebe Grüße, Felix, 30 Jahre


Lieber Felix

Generationenlang hat man wohl genau das gedacht und behauptet. Dass mit dem Brennen oder Glühen in 1. Kor. 7.9 die Selbstbefriedigung gemeint ist, und natürlich nicht nur diese, sondern jegliches sexuelle Verlangen. Deshalb standen selbstverständlich sämtliche sexuellen Bedürfnisse unter Generalverdacht, wenn man nicht verheiratet war. Doch wie du bestimmt an verschiedenen Stellen in meinem Blog gelesen hast, gehören sexuelle Bedürfnisse zu uns Menschen dazu, sind ein Teil unseres Selbst. Die Frage ist nur, wie wir damit umgehen.

Ein wirklich schönes Büchlein zu diesem Thema ist «Mystik und Eros» von Anselm Grün und Gerhard Riedl. In der Beschreibung zum Buch steht: «Religion und Sexualität stehen für viele Menschen im Widerspruch. Die Autoren, ein Familienvater und ein Benediktinermönch wollen Mystik und Eros wieder miteinander versöhnen. Sie treten für eine Spiritualität ein, die die Lust am Leben fördert, und geben Antworten auf die Frage nach einer menschlich gelebten Sexualität.»

Mit den Worten Begierde oder Verlangen ist nicht ein gesundes Bedürfnis gemeint, sondern ein (über)starkes Sehnen - begieriges Sehnen und Verlangen, welches «alles Übrige erstickt». Das heisst, man wird vom Verlangen beherrscht und getrieben und lenkt das Bedürfnis nicht selbst. Da wir in der Bibel grundsätzlich nichts zu Selbstbefriedigung finden, ist es meiner Meinung nach nicht statthaft, aus dieser oder auch ähnlicher Bibelstellen (z.B. alle Unzucht-Stellen) eine Ächtung der Selbstbefriedigung abzuleiten. Aber wie alles im Leben können wir auch Selbstbefriedigung in guter oder schädlicher Weise ausleben. Wir finden verschiedene Stellen in der Bibel, die uns ermahnen, uns nicht von etwas beherrschen zu lassen, weder von Angst noch von sonst was. Eine Stelle in Sirach 6.2 (Apokryphen) drückt gut aus, was das Problem sein kann: «Lass dich nicht von deinen Wünschen beherrschen; sie könnten deine ganze Kraft aufzehren.» Doch andererseits ruft Paulus zu Gelassenheit und Entkrampfung auf: «Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles ist nützlich. Alles ist mir erlaubt, aber ich will mich von nichts beherrschen lassen.» 1. Kor. 6.12

Manchmal schmunzle ich über Paulus Rat, doch zu heiraten, wenn das Verlangen übermächtig ist. Offenbar war damals weder eine Frage, ob jemand Heiratswilliges zu finden sei, noch, dass Paare, wenn verheiratet, regelmässig Sex haben. Beides ist heute leider nicht zwingend gegeben. Seltsamerweise haben Menschen auch in Beziehungen oftmals keinen Sex oder sehr selten. Ein Mann in der Beratung meinte mal frustriert, nun hätte er mit dem Sex gewartet bis zur Ehe, in der Annahme, wenn er verheiratet sei, dürfe er dann Sex haben. Doch nun dürfe er immer noch nicht. Vor allem die christliche Sprachlosigkeit zum Thema Sex verhindert einen guten sexuellen Lernweg, der nötig wäre, damit sowohl Frauen wie Männer einen guten Zugang zu ihrem Körper und ihrer Sexualität entwickeln können und somit auch die Freude am Sex. Denn diese ist die Voraussetzung dafür, dass man Sex immer wieder und regelmässig haben möchte.

Also möchte ich Dich ermutigen, Deinen Körper zu geniessen und auch zu Deiner Sexualität und Deinen Sexualorganen eine gute, freudvolle Beziehung aufzubauen, ohne von der Begierde getrieben zu sein. Doch nein - ich finde es keine gute Idee, wenn Du Bekannte oder Facebook-Freundinnen als Wichsvorlage benützt. Ich rate Dir, erstmal überhaupt keine Bilder zu verwenden und auch nicht mechanisch mit der Hand drauflos zu rubbeln. Sondern konzentriere Dich auf die (feinen) Wahrnehmungen Deines Körpers. Darauf, was Du spürst - am ganzen Körper, was der Penis spürt, was der Penis tun möchte. Bewege Deinen Beckenboden, bewege den Penis mit dem Beckenboden, bewege den Penis in die stillhaltende Hand hinein, konzentriere Dich auf die Berührungen, Erfahrungen, Wahrnehmungen, auf die Erregung, die Bewegungen, den Atem, das Mitgehen mit dem ganzen Körper, die Erregungssteigerung, auf das Zurückhalten der Erregung, das erneute Ansteigen, das Entladen und das Nachspüren in der Entspannung. Alles ganz bewusst. Falls Du Fantasien miteinbeziehst, fokussiere auf Dich selbst und Deinen Körper, darauf, dich als sexuell begehrenden Mann zu sehen. Mehr findest Du in meinem Erwachsenen-Aufklärungsbuch LIEBESLUST, welches auch für Singles gut geeignet ist.

Das ist übrigens der hilfreichste Weg, um Abhängigkeit von Pornografie zu überwinden. Indem man in die Wahrnehmung des Körpers geht und die unerwünschten Bilder sein lässt. Denn Gedanken und Fantasien können gesteuert werden, man ist ihnen nicht einfach ausgeliefert. Je weniger die entsprechenden Gedankengänge und Synapsen im Hirn bedient werden, desto eher verschwinden sie von ganz allein, weil sie (im Hirn) nicht mehr benützt, diese Pfade nicht mehr begangen und ersetzt werden. Indem die Bilder durch Körpererfahrungen ausgetauscht werden und dadurch neue (gesündere) Bilder entstehen können.

Zur «Sex-vor-der-Ehe-Frage» findest Du ganz viel auf dem Blog. Hier der wichtigste Beitrag: Sexualethik und die Aufwertung der Verlobung

Herzliche Grüsse - Veronika

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© by Veronika Schmidt. Publikation, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung.