Search
  • Home
  • Veronika
  • Q&A BLOG LIEBESBEGEHREN
  • Übersicht alle Blogs
  • Video-Sex-Tipps
  • ENDLICH GLEICH! BUCH & BLOG
  • Deine Frage
  • Bücher LIEBESLUST & ALLTAGSLUST
  • Bücher bestellen
  • Interviews & Medien
  • Veranstaltungen
  • Literatur & Links
Close
Menu
Search
Close
  • Home
  • Veronika
  • Q&A BLOG LIEBESBEGEHREN
  • Übersicht alle Blogs
  • Video-Sex-Tipps
  • ENDLICH GLEICH! BUCH & BLOG
  • Deine Frage
  • Bücher LIEBESLUST & ALLTAGSLUST
  • Bücher bestellen
  • Interviews & Medien
  • Veranstaltungen
  • Literatur & Links
Menu

Liebesbegehren – Veronika Schmidt

May 1, 2015

Ist man vor Gott verheiratet, wenn man zusammen Sex hat?

by Veronika Schmidt in Ehesex, Sex vor der Ehe, keusch, Ehe, Gott, 2015


illustration: zéa schaad

illustration: zéa schaad

illustration: zéa schaad

illustration: zéa schaad

Liebe Veronika

Wie denkst Du darüber? Ist man vor Gott verheiratet, wenn man zusammen Sex hat?

Andrea, 19 Jahre


Liebe Andrea

Nein, das denke ich persönlich nicht. Einfach deshalb, weil Ehe viel mehr ist als Sex. Sex haben ist einfach Sex haben. Punkt. Für mich besteht eine Ehe aus einem Commitment, einer gegenseitigen inneren Verpflichtung zu dieser Verbindung. Zudem verstehe ich Ehe als eine ernsthafte, gleichberechtigte und auf Augenhöhe stattfindende Beziehung, in der wir das Beste für beide suchen und Verantwortung füreinander übernehmen (siehe auch „Wann bin ich bereit, eine feste Beziehung einzugehen“). Wenn wir diese innere Verbindung an dem messen, wie Gott sich uns gegenüber verpflichtet hat, dann muss sie zudem auch damit fertig werden, dass wir uns enttäuschen, aneinander schuldig werden und zornig übereinander sein können. Ich glaube, dass Gott eine solche bedingungslos liebende, verpflichtende und verzeihende Beziehung als Ehe gedacht hat.

Zu diesem inneren Commitment gehört dazu auch ein äusseres, um eine Beziehung als „verheiratet“ zu sehen. Die Bräuche und Sitten dafür finden wir in allen Zeiten und Kulturen. Ihre Merkmale sind vor allem anwesende Zeugen und die Sichtbarkeit in der Öffentlichkeit. In irgendeiner Form wird die Verbindung eines Paares öffentlich gemacht. Viele Menschen zelebrieren dies, indem sie sich von Gott und Menschen den Segen für ihren Eheschluss erbitten. Seit wenigen hundert Jahren ist zudem die Ehe eine Verbindung, die der Staat durch Ehegesetze reguliert und schützt, wenn man sie vor dem Staat schliesst. Aus dem Sex allein kann niemand einen gesetzlichen Anspruch in Bezug auf den anderen geltend machen. Nur ein Kind, das aus dieser sexuellen Beziehung entsteht. Wenn Du Dich dafür interessierst, findest Du hier eine spannende Abhandlung über die Geschichte der Ehe.

In der Bibel finden wir keine Stelle, die aussagt, dass man getraut werden oder einen Vertrag unterschreiben muss, um verheiratet zu sein. Oft war tatsächlich der Sex der Beginn der Ehe. Selbst Luther scheint das so gesehen zu haben. Er schreibt: „Wenn ein Bub zu seinem Mädel hinaufsteigt in die Kammer, und die beiden sind sich einig vor Gott, so beginnt in dem Augenblick die Ehe.“ Diese Sitte finden wir unter anderem in Bräuchen, die Kiltgang oder Fensterln hiessen. Sie waren eine Form der Brautwerbung und dem sich näher kommen und kennenlernen, manchmal eben auch Sex haben. Diese Bräuche, die übrigens die Kirche damals auch nicht gerne sah, erübrigen sich heute, weil man sich in der Öffentlichkeit als Liebespaar zeigen darf.

Du siehst, Ehe hat auch viel mit der jeweiligen Lebenswelt oder Kultur zu tun, in der wir leben. Fühlst Du Dich der Kultur der christlichen Gemeinde verpflichtet, wirst Du wenig Spielraum für eine Ehe finden, die nicht mit kirchlicher und standesamtlicher Trauung beginnt, selbst wenn sie in der Qualität diesem inneren Commitment der von Gott gedachten Ehe entspricht. Für mich wäre aber durchaus aufgrund unserer heutigen Lebenswelt zu prüfen, ob nicht auch andere Formen des Zusammenlebens von Gott den Segen erhalten.  Und zwar deshalb, weil unsere Kultur diese zusätzlichen Formen als legale, öffentlich bezeugte Formen des Zusammenlebens sieht, diese also eine Sitte unserer Zeit sind.

Liebe Andrea, ich hoffe, dass ich Dir Deine Frage so beantwortet habe, dass Du auch auf die vermutlich zwischen den Zeilen noch gestellten, selber eine Antwort finden kannst. Herzlich - Veronika 

Q&A BLOG LIEBESBEGEHREN RSS

March 10, 2015

Wie weit

by Veronika Schmidt in Sex vor der Ehe, 2015


illustration: sophia langner

illustration: sophia langner

illustration: sophia langner

illustration: sophia langner

Hallo Veronika

Ich habe seit November eine feste Beziehung und eigentlich wollten wir keinen Sex vor der Ehe praktizieren. Nun fragen wir uns, wie weit darf unser Kuscheln bzw. Petting gehen? Wir haben schon diverse Predigten und Vorträge gehört. Diese sind alle ziemlich hart auf beide Seiten. Die einen „gestatten“ nur Händchen halten, das andere Extrem warnt, sich Geschlechtsverkehr „zu verkneifen und abzutrainieren“ würde uns dann in der Ehe schaden.

Wir führen eine  Fernbeziehung und fallen, wenn wir uns zwei Wochen nicht gesehen haben, fast übereinander her. So haben wir unsere festgelegten Regeln letzthin doch ziemlich alle gebrochen. Die gegenseitige Befriedigung war für uns eigentlich ein no go. Wir haben uns nicht mehr daran gehalten. Unser Problem ist nun, das Ganze wieder in den Griff zu bekommen. Ich denke mittlerweile darüber nach, meinen Vorsatz aufzugeben, weil mich dieser Kampf und Krampf darum einfach nervt.

Eins noch, wir sind beide in den Vierzigern. Er geschieden, ich hatte eine siebenjährige Beziehung in jungen Jahre, als ich noch nicht bekehrt war. Wir sind also keine Teenager mehr und keine unbeschriebenen Blätter. Hast du Tipps und Empfehlungen, wie wir damit umgehen können? Buchempfehlung oder ähnliches?

Besten Dank für eine Antwort und viele Grüsse
Marlene


Liebe Marlene

Deine Frage beschäftigt viele Kirchenmenschen. Und sie finden wenig gründliche Auseinandersetzung dazu. Zuerst vorneweg: die Verantwortung über Eure Sexualität soll, kann, darf und wird Euch niemand abnehmen. Eigenverantwortung ist gefragt. Ganz grundsätzlich solltet Ihr Euch klar über Eure Motivation werden, weshalb Ihr denn warten wollt. Je mehr die Motivation eine äussere ist – weil „man“ warten muss, „man“ keinen Sex haben darf – desto schwerer wird es, Regeln einzuhalten. Nur eine innere eigene Motivation wird Euch erfolgreich warten lassen, weil es Eure eigene Überzeugung und Entscheidung ist. Ihr müsst für Euch einen lohnenden Grund finden, um warten zu können.

Ein gutes Buch zu der Thematik ist CHRISTLICHE SEXUALPÄDAGOGIK von Stephan Leimgruber. Er setzt sich „theoretisch“ und grundsätzlich damit auseinander. Zum „wie weit“ nimmt er hingegen keine Stellung. Diese Frage solltet Ihr Euch in gegenseitiger Verantwortung und zusammen mit Gott selber beantworten. Die Bibel sagt dazu je nach Sichtweise gar nichts oder ist sinnlich ziemlich offen in den bildlichen poetischen Beschreibungen im Hohelied. Wir wollten in unserer Kirche wissen, wie die Realität zu „kein Sex vor der Ehe“ aussieht. „Wie weit“ haben wir definiert mit „sexuellen Praktiken, die zum Orgasmus führen, zusammen mit einem Partner oder einer Partnerin“. Das schliesst Petting und Oralverkehr mit ein. Diese Definition lässt ziemlich viele Paare „nicht warten“. 

Was könnte Euch motivieren, zu warten oder noch etwas zuzuwarten? Eine Studie von Prof. Busby zeigt, dass Paare, die mit dem ersten Mal bis zur Ehe gewartet hatten, ihre Beziehung wesentlich stabiler empfanden als andere. Diese Paare waren außerdem auch zufriedener – und obendrein fanden sie den Sex wesentlich besser als Paare, die „es” bereits vor der Ehe getan hatten. Wobei die Studie nicht definiert, wo „es“ anfängt. Hingegen sagt sie aus, dass Paare die nicht warten, sich womöglich stärker durch sexuelle Aspekte blenden lassen und dadurch fundamentale Differenzen übersehen – was sich nachher rächt. Der Studienleiter erklärt das Ergebnis der Studie damit, dass enthaltsame Paare besser gelernt hätten, auf hohem Niveau miteinander zu kommunizieren. Dies sei ein wichtiger Faktor für eine stabile Partnerschaft. 

Da Eure Beziehung trotz „fortgeschrittenem Alter“ ja noch jung ist, würde ich Euch raten, grundsätzlich diesen kommunikativen Aspekten grosse Aufmerksamkeit zu schenken und Eure emotionale, geistige und geistliche Intimität zu pflegen und zu vertiefen. Sprich – Euch sehr gut kennen zu lernen.

Herzlich - Veronika

Q&A BLOG LIEBESBEGEHREN RSS

March 5, 2015

Keuschheitsanspruch - soll ich mich trennen?

by Veronika Schmidt in Partnerwahl, Sex vor der Ehe, keusch, 2015


Liebe Veronika

Ich komme einfach nicht damit klar, dass meine Freundin vor mir schon einige sexuelle Kontakte und Beziehungen hatte. Ich selber war vorher noch nie in einer Beziehung und habe davor auch keine Frau geküsst. Dabei bin ich nicht verklemmt und wurde gut aufgeklärt im Elternhaus. Jahrelang habe ich mich selber befriedigt, wenn auch mit schlechtem Gewissen und dem Anspruch an mich, damit aufzuhören, was aber nicht gelang. Meine Jungfräulichkeit will ich als Geschenk mit in die Ehe bringen. Der Gedanke an die Exfreunde meiner Freundin und dass sie mit ihnen geschlafen hat, macht mich fix und fertig. Soll ich mich von ihr trennen?

Sebastian, 26 Jahre


Lieber Sebastian

Ob Du Dich von Deiner Freundin trennen sollst, kann ich nicht für Dich entscheiden. Ein paar Gedankenanstösse dazu gebe ich Dir gerne. Erstaunlicherweise höre ich fast nie von Frauen, aber öfters von jungen Männern, dass sie sich extrem schwertun mit sexuellen Vorerfahrungen des Anderen, vor allem, wenn sie selber gewartet haben. Daran könnte die lange kulturelle und religiöse Tradition mit schuld sein, die an die Jungfräulichkeit der Frau einen höheren Anspruch stellt als an die des Mannes. Ich vermute in Deinem Fall aber, wie bei vielen gläubigen jungen Männern, eher ein sehr hoher Idealismus und hohe Erwartungen an sich selbst, denen man unbedingt entsprechen will. Das nehme ich aus deiner Bemerkung zur Selbstbefriedigung. 

Was nun, wenn die wunderschöne tolle Frau, in die ich mich so sehr verliebt habe, diesen hohen Idealen nicht entspricht?

Wieviele Menschen überhaupt entsprechen diesem Ideal? Ein paar Zahlen geben einen Blick auf die Realität. 3% einer westlichen Bevölkerung gehören in etwa einer Freikirche an. Vor allem sie pflegen einen hohen Keuschheitsanspruch. Umfragen zeigen, von diesen 3% halten sich 75% nicht daran. Der erste Sex findet bei ihnen zudem in der Regel zwischen 16 und 18 Jahren statt. Die Wahrscheinlichkeit, dass Du mit Deinen 26 Jahren auf eine Frau triffst, die schon Sex hatte, ist also ziemlich hoch.

Doch wie nun damit umgehen, wenn einen diese Tatsache quält?

Ich will Dir Deine hohen Ideale nicht nehmen. Doch sie machen das Leben für Dich und Menschen um Dich herum natürlich anspruchsvoll. Wenn Du daran nicht nur für Dich, sondern auch für Deine zukünftige Partnerin festhalten willst, kommen Frauen mit Vergangenheit wohl nicht in Frage. Doch Du kannst Dich auch fragen, ob Du damit leben lernen kannst, dass die Vergangenheit zu der geliebten Person mit dazu gehört und Du sie als „Gesamtpaket mit Vergangenheit“ lieben kannst. Und zwar, ohne ihr das auf irgendeine Art und Weise immer wieder vorzuwerfen. Das bedeutet, Du solltest versuchen, loszulassen und dich weigern, dich quälenden Vorstellungen von Deiner Freundin zusammen mit anderen Männern hinzugeben. Das nennt sich vergeben.

Das ist möglich, wenn Du Dich vom Bild löst, die sexuelle Erfahrung Deiner Freundin bedeute, alles ist schon „weggeliebt“ vom „Vorrat" der einem zustehenden sexuellen Erlebnisse. Vielleicht hilft Dir dabei die Haltung, dass was Ihr Zwei miteinander erleben könntet, etwas völlig Neues ist. Etwas ganz Individuelles. Eure eigene gemeinsame sexuelle Identität, die Ihr zwei allein für Euch entwickelt. In diesem Fall wünsche ich Dir dafür eine „hoseanische“ bedingungslos liebende Grosszügigkeit. Hosea war der Prophet in der Bibel, der auf Wunsch von Gott eine Prostituierte heiratete, als Beispiel für das Volk, wie bedingungslos Gott liebt (Buch Hosea). Francine Rivers hat in ihrem leider nur noch als E-Book, antiquarisch oder auf Englisch erhältlichen Roman „Die Liebe ist stark“ (Redeeming Love), diese grossartige Liebe von Hosea beschrieben.

In diesem Sinne wünsche ich Dir von Herzen "more love", "more grace", "more peace".

Herzlich - Veronika

Q&A BLOG LIEBESBEGEHREN RSS


  • Newer
  • Older

© by Veronika Schmidt. Publikation, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung.