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Liebesbegehren – Veronika Schmidt

April 8, 2016

Wenn uns Blasenentzündung oder andere körperliche Beschwerden den Sex vermiesen

by Veronika Schmidt in Aufklärung, Beckenschaukel, Buch, keine Lust, Schmerzen beim Sex, Stress, Wechseljahre, weibliche Sexualität, Blasenentzündung, 2016


foto: liebesbegehren

foto: liebesbegehren

foto: liebesbegehren

foto: liebesbegehren

Liebe Veronika

Ich habe einen kurzen Abschnitt eines Interviews von Dir auf Bibel-TV gesehen. Nun möchte ich gerne Dein Buch bestellen und habe auch gleich noch eine Frage an Dich. Immer wieder plagt mich eine Blasenentzündung nach dem Sex. Hast Du mir einen Tipp, wie ich das vermeiden könnte?

Herzlichen Dank und liebe Grüsse

Caro, 55 Jahre


Liebe Caro

Ja, das ist leider ein verbreitetes und sehr schmerzhaftes Übel. Schmerzen jeglicher Art vermiesen uns die Lust auf Sex ganz gewaltig. Leichte Kopfschmerzen gehören zu den harmlosen, die oft sogar mit dem Sex verschwinden.  Doch plagen uns grundsätzlich körperliche, psychische oder soziale Probleme, bleibt das Verlangen nach Sex schnell mal aus. Auch Medikamente oder Hormone können die Lust auf Sex beeinflussen. Das Buch WEIBLICH, SINNLICH, LUSTVOLL von Elia Bragagna widmet sich neben der Aufklärung über das weibliche Geschlecht ausführlich den verschiedensten sexuellen Problemen, die auftreten können, deren Ursachen und möglichen Lösungsansätzen zur Bewältigung. Die Webseite www.sexmedpedia.com bietet ebenfalls ein umfangreiches Nachschlagewerk mit Literaturempfehlungen und Artikeln von SpezialistInnen zu Gesundheit/Krankheit und Sexualität/Sinnlichkeit.

Doch nochmals zu Deiner Frage. Eine Blasenentzündung ist eine durch Bakterien verursachte Infektion der Harnblasenschleimhaut, welche einen verstärkten, schmerzhaften und häufigeren Harndrang und starke brennende Schmerzen beim Urinieren zur Folge hat. Vor allem bei häufigem heftigem Geschlechtsverkehr steigt die Gefahr einer Infektion. Deshalb nennt man sie auch Honeymoon-Zystitis. Aber auch selten stattfindender Verkehr kann die Ursache sein. Durch die mechanische Reibung beim Geschlechtsverkehr können vor allem Deine eigenen natürlich vorhandenen Bakterien der Geschlechtsregion in die Harnröhre gelangen. Auch hormonelle Veränderungen wie die Wechseljahre können Harnwegsinfekte begünstigen. Die erste Massnahme ist, auch wenn nicht sehr romantisch, nach dem Geschlechtsverkehr aufs WC zu gehen und die Blase zu leeren. Der Urin wird dann die Bakterien aus- und wegschwemmen. Als grundsätzliche Massnahmen bei Neigung zu Blasenentzündung gilt zudem - viel trinken. Als Vorbeugung, aber auch im Fall einer bereits bestehenden Entzündung, selbst wenn das Wasserlösen schmerzt.

Es könnte helfen, die Art und Weise der Erregung für Dich so zu gestalten, dass Du nicht ausschliesslich durch mechanische Reibung aussen an der Klitoris oder schnelles penetrieren in der Vagina drin zum Höhepunkt kommst. Sorge Du selbst durch Bewegungen des Beckens und des Beckenbodens und Dein Mann bei Dir mit vielfältigen sinnlichen Berührungen am Körper, der ganzen Vulva und auch innen in der Vagina für eine gute Erregung, bevor er in Dich eindringt. Wie genau das alles gehen könnte, kannst Du im bestellten Buch nachlesen.

Also viel Vergnügen beim Lesen und ausprobieren. Herzlich - Veronika


Vorbeugende Maßnahmen um einer Blasenentzündung vorzubeugen:

  • Ausreichend trinken, bei Neigung zum Harnwegsinfekt kann auch bereits prophylaktisch Preiselbeersaft oder Cranberrysaft getrunken werden.
  • Generell regelmäßig und nach Möglichkeit vollständig die Blase entleeren, damit sich darin keine Bakterien ansiedeln.
  • Unmittelbar nach dem Geschlechtsverkehr die Blase entleeren.
  • Regelmäßige aber nicht übertriebene Intimhygiene, um die natürliche Flora im Genitalbereich zu erhalten, keine Intimsprays oder zu aggressive Duschgels verwenden, keine Scheidenspülungen vornehmen.
  • Auf der Toilette immer von vorne nach hinten wischen, ebenfalls nach dem Duschen immer von vorne nach hinten abtrocknen.
  • Bei Neigung zu Blasenentzündung am besten Baumwollunterwäsche tragen, da synthetische Materialien ein feuchtwarmes Mikroklima schaffen, das das Wachstum von Bakterien und Pilzen fördert.
  • Den Unterleib warm halten, nasse Badesachen sofort wechseln und nicht auf zu kaltem Boden sitzen.
  • Beim Geschlechtsverkehr kein mit einem Spermizid beschichtetes Diaphragma oder andere Spermizide verwenden.

Quelle: www.sexmedpedia.com

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March 18, 2016

Weshalb komme ich nur mit Hilfe der Hand zum Höhepunkt?

by Veronika Schmidt in Beckenschaukel, Lust, Selbstbefriedigung, Solosex, weibliche Sexualität, Selbsterfahrung, Orgasmus, 2016


foto: liebesbegehren

foto: liebesbegehren

foto: liebesbegehren

foto: liebesbegehren

Liebe Veronika

Leider kann ich beim Geschlechtsverkehr nur kommen, wenn ich mich zusätzlich mit der Hand stimuliere. Weshalb ist das so, und könnte ich lernen, einen Orgasmus durch Stimulation mit dem Penis zu erreichen? Danke für Deine Hilfe und Deinen Rat.

Kathrina, 44 Jahre


Liebe Kathrina

Ganz viele Frauen kommen beim Geschlechtsverkehr nur, wenn sie sich selbst oder ihr Partner sie zusätzlich aussen an der Klitoris stimuliert. Das ist so, weil die meisten Frauen auf diese Art zuerst Lust, Erregung und den Orgasmus entdecken und dann dabei bleiben. Das "Kommen" bei der Stimulation innen in der Vagina muss in der grossen Regel geübt werden. Viele Frauen sind glücklich, überhaupt einen Orgasmus zu haben. Sie nehmen dabei den Weg, der am besten geht. Wenn Frauen jahrelang regelmässig Sex haben, kommt aber bei vielen dann doch der Wunsch nach einem "vaginalen" Orgasmus auf.

Heute unterscheidet man nicht mehr zwischen klitoralem und vaginalem Orgasmus. Trotzdem sagen viele Frauen, dass es für sie einen Unterschied in der Empfindung macht. Meine Vermutung ist, dass wir mit der Reibung der Klitoris einfach schneller kommen können. Je länger die Erregungsphase ist, umso stärker und lustvoller ist in der Regel der Orgasmus und die nachfolgende Entspannungsphase wird ebenfalls anders erlebt. Die Erregung innen baut sich vermutlich langsamer auf, mit mehr Bewegung, vielfältigeren Reizen, mehr Atmung. Dieses Zusammenwirken lässt uns wohl den Orgasmus anders erleben. 

Ob innen oder aussen - beteiligt ist dasselbe Organ - nämlich die Klitoris in ihrer Gesamtheit. Nur die kleine Klitorisspitze ist aussen sicht- und ertastbar. Der ganze grosse Teil des weiblichen Lustorgans befindet sich innerhalb des Körpers und umschliesst links und rechts die Vulva und den äusseren Drittel der Vagina (Bild im Buch LIEBESLUST). Um dieses Organ in Erregung und Schwellung zu bringen, um Lust zu erleben, sollten wir neben Berührung, Reibung, Druck und vielfältigsten Erregungsquellen vor allem auch den Beckenboden zu Hilfe nehmen. Dank dem Beckenboden können Frauen und Männer ihr Geschlechtsorgan von innen "massieren" und so in Erregung und zu mehr Empfindungen bringen. Stichwort "Beckenschaukel" und "bessere Durchblutung".

Wenn Frau nicht bei der Penetration durch den Penis kommen kann, dann hat das vor allem damit zu tun, dass sie etwas anderes gelernt hat. Die "Orgasmus-Synapsen" im Hirn sind durch äussere Reibung gelegt und funktionieren deshalb auch problemlos. Ich würde Dir also raten, den Weg zum Höhepunkt umzulernen. Das braucht ein bisschen Zeit und Erfahrung. Nur so werden neue Erregungspfade im Hirn angelegt.

Für die lustvolle Berührung brauchen wir Feuchtigkeit. Dabei kann ein Öl, eine Salbe, ein Gel, die Scheidenflüssigkeit oder Speichel helfen. Während Du Dich lustvoll berührts oder leicht massierst am Scheideneingang, innen in der Vagina an unterschiedlichen Stellen, mal mit Reibung, mal mit mehr oder weniger Druck, bewegst Du Dich mit langsamen Bewegungen, leichtem Anspannen und Loslassen der Beckenmuskeln und Mitbewegen des Beckens in die Berührung der Hand hinein. Mit abwechselndem Anspannen und Entspannen dieser Muskeln steigerst Du die sexuelle Erregung. Später, beim gemeinsamen Geschlechtsverkehr, kannst Du mit dieser Muskelbewegung den Penis massieren und nicht nur seines sondern auch Dein Empfinden steigern. 

Mit zunehmender Erregung werden die Genitallippen stark durchblutet. Man geht heute sogar davon aus, dass die inneren Genitallippen wesentlich zum Orgasmus beitragen und eine wichtige Rolle beim Erregungsaufbau und dem Reizempfinden während des Geschlechtsverkehrs spielen. Bei Erregung schwellen deren Blutgefäße auf das Zwei- bis Dreifache an. Sie weichen auseinander und legen die Vagina frei. Am Eingang und ein paar Zentimeter hinein ist die Scheide grundsätzlich sehr berührungs- und reibungsempfindlich. Weiter innen in der Scheide befinden sich dagegen unterschiedlichste Druckrezeptoren. Darum ist es für viele Frauen erregender, wenn die Scheidenwand nicht nur durch Rein-Raus-Bewegungen, sondern auch durch kreisende Bewegungen, durch Massieren und Druck stimuliert wird, vor allem an den Seiten und an der Vorderwand im Bereich der Harnröhre, wo sich auch die G-Zone befindet. Diese Stimulation bekommst Du nicht nur durch die Bewegungen des Mannes, sondern Du kannst sie auch erreichen, indem Du selbst das Becken kreist.

Die G-Zone liegt ungefähr zwei bis fünf Zentimeter innen an der vorderen Scheidenwand zur Bauchdecke hin und hat eine leicht geriffelte Oberfläche. Dahinter liegt die weibliche Prostata, welche die Harnröhre umschließt. Diese G-Zone kannst Du leicht mit Zeige- und Mittelfinger ertasten und herausfinden, wo Berührungen am lustvollsten sind. Dieser Bereich will aus dem Dornröschenschlaf geweckt werden, weil er Berührungen und Druck meist erst wahrnehmen lernen muss. Am Anfang kann sich die Berührung dort taub oder unangenehm anfühlen. Das verändert sich mit der Zeit, wenn Du diese Stelle mit langsamen, kleinen, kreisförmigen, festen Bewegungen massierst. Dabei solltest Du versuchen, zu entspannen und den Beckenboden loszulassen. Um das Loslassen gut zu erspüren, kannst Du den Beckenboden auch leicht (!) nach aussen drücken.

Mit der Zeit stellen sich Unterschiede an verschiedenen Stellen ein, je nach Art der Berührung. Sobald es sich angenehm anfühlt, solltest Du an dieser Stelle weiter verweilen und dabei ausprobieren, wie Du das angenehme Gefühl verstärken kannst. Vielleicht helfen erotische Geschichten, Bilder und eigene Fantasien dabei. Diese Berührungen und „Spaziergänge“ brauchen häufige Wiederholungen, bis ein erster Orgasmus auf diese Weise kommen kann. Doch ist diese Region erst einmal aufgeweckt, wird dadurch der Orgasmus noch schöner und intensiver.

Am Anfang können diese Berührungen der Selbstentdeckung nur schwach spürbar und nicht erregend sein. Du brauchst Geduld und viele Wiederholungen. Doch immer wieder sehe ich in der Beratung, wie Frauen auf diesem Weg zu lustvollem Sex kommen, den sie dann auch mögen.

So wünsche Ich Dir nun den Mut zu schönen Erkundungstouren. Herzlich - Veronika


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March 4, 2016

Meine Frau hat vor allem mir zuliebe Sex - und Oralsex will sie auf keinen Fall

by Veronika Schmidt in Buch, Ehe, Ehesex, falsche Scham, keine Lust, Konflikte, Lust, männliche Sexualität, Selbstbefriedigung, Solosex, weibliche Sexualität, 2016


illustration: zéa schaad

illustration: zéa schaad

illustration: zéa schaad

illustration: zéa schaad

Liebe Veronika

Meine Frau und ich sind seit 2 1/2 Jahren miteinander glücklich verheiratet und unsere Ehe läuft sehr gut. Nur nicht so in unserer Sexualität. Ich habe das Gefühl, meine Frau schläft mit mir nur mir zuliebe. Das schätze ich zwar, will das aber eigentlich gar nicht.

Ich habe probiert, auf verschiedene Weise ihre Lust zu steigern. Das wurde auch besser, wenn wir mal zu Sex kamen. Für sie reicht es völlig, wenn wir einmal alle 2-3 Wochen zusammen schlafen. Was für mich viel! zu wenig ist ;). Ich habe mit ihr offen darüber geredet. Ich wünschte mir, dass sie auch Lust darauf hat. Wenn ich warte, bis sie auf mich zukommt, bin ich nach einiger Zeit ziemlich schlecht gelaunt und schaffe es nicht, nett und fröhlich mit ihr zu sein. Wie kann ich sie für Sex begeistern und wie diesen häufiger mit ihr erleben?

Eine zweite Frage: Es war von Anfang an ein Tabu für meine Frau, Oralsex zu haben, womit ich auch einverstanden war. Trotzdem lässt mich diese Wunschvorstellung nicht los. Ich kämpfe dagegen an, träume auch manchmal davon. In diesem Traum ist es dann nicht sie, was mir Angst macht. Oder die Vorstellung kommt mir, wenn ich mich selbst befriedige. Auch dann habe ich danach schlechte Laune, weshalb ich versuche, Selbstbefriedigung zu unterbinden. Ist das in der Ehe überhaupt erlaubt? Ist es in Ordnung, Oralsex zu praktizieren? Ich will sie dazu ja aber auch nicht drängen. Es ist für mich nicht leicht, so offen über diese Themen zu reden. Aber diese Fragen beschäftigen mich schon lange.

Ich habe wohl einen starken sexuellen Drang, denn ich schaffe es einfach nicht, mehr als 3 Tage ohne Sex auszukommen. Manchmal habe ich ein schlechtes Gewissen deswegen. Wenn ich Verlangen nach Sex habe, aber ich merke, dass meiner Frau nicht danach ist, muss ich mich oft gegen unreine Gedanken wehren und kann dann einfach nicht klar denken. Das hört sich jetzt alles sehr negativ an. Ansonsten verstehen wir uns sehr gut und lieben uns. Ich weiß nur einfach nicht, ob mein Verhalten unnormal ist.

Keine Ahnung, weshalb ich zum ersten Mal in meinem Leben so offen zu Dir rede. Meine Beziehung ist mir wichtig, und ich möchte eine gute und christliche Ehe führen. Mein Vater ist meiner Mutter lange Zeit fremdgegangen. Wir wussten alle davon und haben sehr darunter gelitten. Ich möchte diesen Fehler nicht machen. Aber ich weiss auch, dass sich meine Mutter ihm oft entzogen hat.

Bitte sei direkt und ehrlich zu mir. Es würde mich freuen, wenn ich einen Rat bekäme, was ich besser machen kann. Ich kann gut harte Kritik vertragen, wenn sie mit Lösungen daherkommt.

Vielen Dank und Grüsse – Mark, 26 Jahre


Lieber Mark

Gut, hast Du den Mut gefasst, mir zu schreiben. Am liebsten würde ich Dich ja zu mir in die Beratung einladen. Weil wir wohl locker zwei Stunden Gesprächsstoff hätten zu Deinen umfassenden Fragen. Ich beantworte sie gerne, weil das, was Du schreibst, repräsentativ ist für viele junge christliche Ehemänner. Du bist vor allem einfach mal ganz normal. Die meisten jungen Männer in Deinem Alter haben einen starken sexuellen Drang. Ist quasi in Euch angelegt. Das heisst nun aber nicht, dass man damit nicht lernen soll, gut umzugehen.

Typisch für junge christliche Ehemänner, mindestens was mir zu Ohren kommt, ist die grosse Rücksichtnahme auf die Befindlichkeit ihrer Ehefrauen. Sie wollen ja keine Schweine sein. Das finde ich an sich sehr schön. Doch hat es eben auch negative Folgen, wenn Du Deine eigenen Bedürfnisse dauernd hinten anstellst und Deine Frau damit verschonst. Viele junge Männer verzichten scheinbar klaglos auf Sex. Dabei sind sie ziemlich frustriert. Einer klagte mir, dass er bis zu seinem 30ten Lebensjahr auf Sex verzichtet hätte, in der Annahme, er dürfte dann, wenn er verheiratet sei. Nun dürfe er immer noch nicht.

Das wiederum hat damit zu tun, dass eben in christlichen Kreisen das Warten perfektioniert und die Körperwahrnehmung und Entdeckung der Sexualität nicht gelehrt wird. Für viele Frauen ist das fatal, weil sie bis zur Hochzeitsnacht keinerlei Erfahrung mit sich haben. Dieses Tabu bewirkt, dass für die Frau ihr Geschlecht überhaupt nicht existiert und Sexualität mit Abwehr und Ekel verbunden ist. Lange glaubte ich, dass wäre bei den heutigen jungen Menschen nicht mehr der Fall. Doch ich habe mich leider sehr geirrt. Ich denke sogar, dass diese „Wartekampagnen“ alles noch verschlimmert haben. Junge Frauen kommen überhaupt nicht auf die Idee, dass der Sex nicht klappen könnte und sie vielleicht gar keine Lust auf Sex haben. Sie erwarten die oft versprochene wunderbare Vereinigung mit ihrem Liebsten in höchstem Genuss. Und sind über die Realität ebenso frustriert wie die Männer.

Ich kann das aus Platzgründen nicht weiter ausführen, aber ich empfehle Euch sehr, zusammen mein Buch LIEBESLUST zu lesen. Um die Wichtigkeit von Sex für die Beziehung zu entdecken und alles, was da steht, auszuprobieren. Verschone deine Frau nicht weiter davor, dass Du Bedürfnisse hast. Das heisst nicht, dass Du Sex verlangst, sondern dass Du mit Deiner Frau darüber sprichst. Dass Du ihr sagst, Du wünschtest Dir, dass sie sich mit ihrer Sexualität auseinandersetzt. Mit Dir oder auch ohne Dich. Ihr seid viel zu jung, um Sex schon ad acta zu legen. Ihr solltet ihn erst mal zusammen entdecken.

Unter den gegebenen Umständen ist es natürlich logisch, dass sich Deine Frau Oralsex überhaupt nicht vorstellen kann. Zuerst müsste sie mal die Scheu vor Ihrem eigenen Geschlecht und Deinem verlieren. Zuerst kommt das „gerne Anfassen“ – vor dem gerne küssen und liebkosen oder gerne geküsst und liebkost werden. Alles ist einem Ehepaar erlaubt, das beide geniessen. Doch die Sexualität entwickelt sich über Jahre hinweg. Was man heute liebt, ist vielleicht in ein paar Jahren nicht mehr interessant. Was heute nicht interessant ist, ist es vielleicht plötzlich doch irgendwann. Aber natürlich setzt das voraus, dass man überhaupt regelmässig Erfahrungen und Erlebnisse machen kann. Zu diesen Erfahrungen gehört für Frauen auch, überhaupt einen Orgasmus zu erreichen. Das ist für Frauen nicht selbstverständlich – für Männer in der Regel schon. Auch dieser Lernprozess ist im Buch LIEBESLUST beschrieben.

Ich rate Euch, miteinander abzumachen, wie häufig Ihr Euch Sex vorstellen könnt in einem Kompromiss. Solltet Ihr Euch beispielsweise auf einmal pro Woche einigen, plant dieses eine Mal in Eure Freizeitaktivitäten ein. Fällt es trotzdem aus, sucht sofort eine Ersatzgelegenheit. Dann sprecht auch miteinander über Selbstbefriedigung. Deine Frau braucht sie vielleicht, um Selbsterfahrungen zu machen, Du vielleicht, um Durststrecken zu überwinden. Über Selbstbefriedigung in der Ehe habe ich bereits einen Blog geschrieben.

Lieber Mark. Lass Dich nicht von der Geschichte Deiner Eltern einschüchtern und löse Dich davon. Ihr habt Eure eigene Geschichte - schreibt Eure eigene Geschichte. Das Wichtigste ist, dass Ihr im Gespräch bleibt, einander nicht ausweicht und auch keine Angst vor unangenehmen Themen habt, die Konflikte bringen können. Die meisten Paare in meiner Beratung mit Affären haben nie gestritten in der Beziehung.

Euch viel Freude weiterhin aneinander! Herzlich - Veronika

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November 20, 2015

Mir tut der Sex weh

by Veronika Schmidt in Beckenschaukel, Ehesex, Sex vor der Ehe, Sexualität allgemein, weibliche Sexualität, Schmerzen beim Sex, Aufklärung, 2015


foto: liebesbegehren

foto: liebesbegehren

foto: liebesbegehren

foto: liebesbegehren

Liebe Veronika

Mein Mann und ich sind seit einem Jahr verheiratet, aber unser Sexleben ist trotzdem schon eingeschlafen, weil ich immer Schmerzen beim Geschlechtsverkehr habe. Ich war deswegen schon bei der Frauenärztin, aber sie konnte medizinisch nichts feststellen. Doch da auch jeder Frauenarztbesuch für mich der blanke Horror ist und ich mich danach manchmal tagelang wund fühle, vermute ich, dass es doch eher ein körperliches Problem ist.

Lust zu empfinden, damit habe ich keine Probleme. Ich habe mich vor unserer Ehe oft selbst befriedigt und tue dies auch jetzt immer wieder mal. Doch ich hätte gerne auch mal richtigen Sex und mein Mann noch mehr. In unserer Verlobungszeit hatten wir einige Male Sex und damals tat es mir nur ab und zu etwas weh. Ich empfand dabei Lust und wir hatten ein schönes Intimleben. Aufgrund des Vorbereitungsstresses für die Hochzeit waren wir nur selten intim und nun tut es eigentlich immer weh. Deshalb habe ich auch gar keine Lust mehr darauf.

Wenn mein Mann mir sagt, dass er mich begehrt und mit mir schlafen will, kriege ich Panik und fühle mich sofort unter Druck. Dabei ist mein Ehemann sehr geduldig mit mir. Aber je öfter es nicht funktioniert, desto mieser und minderwertiger fühle ich mich. Wir sind beide überfragt, was wir noch machen können. Da wir schon vor der Hochzeit Sex hatten, traue ich mich auch nicht, mir seelsorgerliche Hilfe zu holen. Denn viele Christen, die wir kennen, sind gegen Sex vor der Ehe, und ich möchte mich nicht im Nachhinein dafür rechtfertigen müssen, dass wir es für uns anders entschieden haben. Was können wir Deiner Meinung nach machen, um ein richtiges Sexleben zu haben?

Ronja, 30 Jahre


Liebe Ronja

Ich denke nicht, dass Du in der Seelsorge Hilfe für Dein Problem finden wirst, weil leider viel zu wenige Seelsorger überhaupt genug Wissen bezüglich Sexualität haben. Einfach wegbeten lässt sich Dein Schmerz leider nicht. Höchstens die Schuldgefühle, falls Dich noch welche plagen. Denn diese können durchaus bewirken, dass sich Dein Körper verkrampft und Du in der Folge Schmerzen hast. Sicher aber verkrampft sich heute Dein Körper aus Angst vor dem Schmerz. Wenn Deine Frauenärztin eine körperliche Ursache ausschliesst, liegt es nahe, dass Deine Vagina nicht feucht genug ist. Eine Ursache könnte die Pille sein, falls Du sie nimmst. Oder einfach eine Veranlagung, weil manche Frauen grundsätzlich weniger feucht werden. Hier können auch Gleitgels helfen. Kaufe dir hochwertige Gleitgels, die es auf Wasser- oder Silikonbasis gibt, in verschiedenen Geschmacksrichtungen oder mit interessanter erregungssteigernder oder wärmender Wirkung. Eine grosse Auswahl und kompetente Beratung oder auch einen Online-Shop bietet das SENSUELLE in Zürich. Frauen, ein Besuch in diesem Laden lohnt sich. Doch zurück zur Frage, wie Du mit dem Körper zu genügend Feuchtigkeit kommst, damit der Geschlechtsverkehr genussvoll wird.

Wenn es beim Geschlechtsverkehr weh tut, kann es an zu hoher Muskelspannung oder zu wenig Erregung liegen. In beiden Fällen sind die Muskeln der Geschlechtsregion schlecht durchblutet. Doch erst durch die verstärkte Durchblutung in der Geschlechtsregion sondert die Vaginawand mehr Flüssigkeit ab und wird feucht genug für den Geschlechtsverkehr. Dieser Vorgang geschieht nicht, wie oft angenommen, durch eine Drüse. In den seitlichen Vaginalwänden befindet sich eine hohe Anzahl an Blutgefäßen, die bei Erregung anschwellen und sich kräftig mit Blut füllen. Durch diesen starken Druck wird Blutflüssigkeit (vor allem Wasser) in kleinen Tröpfchen durch die Gefäßwände abgegeben. Diese Tröpfchen zwängen sich durch die Zellschichten der Vaginalschleimhaut hindurch und bilden in der Scheide den Feuchtigkeitsfilm. Da der Geschlechtsverkehr erst durch genügend Feuchtigkeit angenehm wird, brauchst Du genügend Zeit und Stimulation, damit Deine Genitalien richtig prall anschwellen können. Ohne diese erhöhte Erregung mit dem Penis einzudringen, ist nicht ratsam. Das wäre, wie wenn Dein Mann mit nicht erigiertem Glied versuchte, mit Dir zu schlafen.

Die Klitoris spielt für die Erregung eine wichtige Rolle. Wie diese aussieht und was mit ihr in der Erregung geschieht, zeigt mein Buch. Ganz wichtig sind auch die kleinen Scheidenlippen. Doch auch der Beckenboden nimmt in der Erregung und Erregungssteigerung eine ganz entscheidende Rolle ein. Man könnte ihn mit dem Resonanzboden eines Instruments vergleichen. Ohne Resonanzboden gibt es keinen schönen Klang. Damit der sexuelle Klang ins Schwingen kommt, muss auch der Beckenboden mitschwingen. Ins Schwingen kommen heißt, Blut in die Beckenregion zu bekommen, die Erregung somit gut zu spüren und besser feucht zu werden. Das geschieht, wenn wir die Beckenbodenmuskeln im Wechsel leicht spannen, aber auch entspannen können. Dies lässt sich am besten durch Bewegung erreichen. Bewegung kann in gewissen Muskeln Spannung erzeugen, während die Gegenspieler zugleich entspannt werden. Da die Schwellkörper bei Mann und Frau unmittelbar in die Beckenbodenmuskulatur eingebunden sind, werden sie bei jeder Betätigung des Beckenbodens automatisch stimuliert und sorgen für eine erhöhte Empfindsamkeit, übrigens auch beim Mann.

Am besten kann die Region um die Genitallippen aber auch das Innere der Vagina erregt werden und feucht werden durch verschiedene Berührungen von Dir und Deinem Mann: durch Reiben, Streicheln, Drücken, Massieren, Zupfen, Küssen und mit der Zunge variantenreich Liebkosen. Zusätzlich kannst Du durch An- und Entspannen der Beckenbodenmuskulatur von innen diese Region mitmassieren und durch eine leichte Schaukelbewegung in die Hand Deines Partners hinein die Erregung steigern. Das kann viel lustvoller sein als die direkte Berührung der Klitoris-Perle, die sehr empfindlich ist. Die Erregung und der Orgasmus werden großflächiger und bleiben nicht auf die Region der Klitoris-Eichel beschränkt. Dein Mann kann bei Deiner Liebkosung Deine Erregung verstärken und miterleben bis zum Orgasmus. Vielleicht wäre es sogar gut, das alles mal zu üben und erleben, ohne dass Dein Mann eindringt. Das kann für ihn genauso lustvoll sein wie „richtiger“ Geschlechtsverkehr. Wenn Du es nicht glaubst, hier ein Müsterchen von einem der momentan sexiesten Männer, Benedict Cumberbatch alias Sherlock Holmes in einem Interview mit der britischen Ausgabe der Zeitschrift Elle:

«Und dann wäre ich umwerfend. Ich wüsste genau, was es braucht, um eine Frau zu befriedigen, wo meine Finger hin gehörten, meine Zunge … Denken Sie an Geigenspieler. Was die mit ihren Fingern tun können … Ich würde soviel Lust aus der Befriedigung der andern Person ziehen, dass ich wahrscheinlich gar nicht mehr in sie eindringen müsste … Aber wenn ich eindränge, wäre das explosiv.»

Also hey, habt Spass und Lust beim Sex, das wird die Angst und Anspannung vertreiben. Gewöhne Dir an, Dein Becken beim Sex zu bewegen. Das bedeutet nicht, zu „turnen“, sondern in der Bewegung mittels unterschiedlich starkem, langsamem oder schnellem An- und Entspannen der Beckenbodenmuskulatur der Erregung im Unterleib nachzuspüren. Auch die äusserlichen Berührungen werden intensiver, wenn das Becken und der Beckenbogen leicht bewegt werden. Mit fließenden Bewegungen verteilt sich die Erregung im ganzen Körper. Man kann sich vorstellen, man wäre eine Pflanze im Wasser und lasse sich vom Wasser bewegen. Dazwischen kann man nochmals ganz andere Empfindungen wecken, wenn man sein Becken kreist oder mit ihm eine Acht beschreibt. Mit dieser Vorstellung bewegt man sich in die Berührungen hinein und atmet regelmäßig in die Tiefe des Bauches ein. Dabei sollte man nicht unbedingt viel Luft einatmen. Entscheidender ist, mit der Bewegung des Beckens nach vorne wieder auszuatmen. Ein geöffneter Mund und Töne oder Stöhnen beim Ausatmen erhöhen zudem die Sinnlichkeit und auch wieder das Feuchtwerden.

Vielleicht hilft es Dir auch, die verschiedenen Phasen zum Orgasmus vorzustellen und was dabei mit Deinem Körper geschieht.

In der Erregungsphase bewirken erotischen Fantasien, das Liebesgefühl und  Berührungen an erogenen Zonen, dass sich der Puls beschleunigt und der Blutdruck steigt. Die Brustwarzen werden hart und die Brüste vergrößern sich. Das ganze Geschlecht füllt sich mit Blut, was eine Spannung und ein Kribbeln in den äußeren und inneren Genitallippen zur Folge hat. Diese werden dunkler und öffnen sich leicht. Die Vagina wird feucht und spannt sich auf, die Klitoris schwillt an und wird, vergleichbar zum Penis, steif. Die Vagina bereitet sich darauf vor, dass der Penis hineingleiten kann.

In der Plateauphase richtet sich die Gebärmutter auf, und der Muttermund zieht sich zurück. Das vordere Drittel der Vagina verengt sich nun durch die mit Blut gefüllten Schwellkörper zur sogenannten „orgastischen Manschette“, um den Penis umschließen zu können. All dies kann man spüren, ebenso den schnelleren Herzschlag, die schnellere Atmung, die zunehmende Muskelspannung und das weitere Anschwellen des gesamten Genitalbereichs mit der aufgerichteten Klitoris. Bei zunehmendem Gespür nimmt die Frau auch im Innenraum verschiedene Empfindungen wahr, beispielsweise das Hartwerden und Größerwerden der G-Zone. Schon vor dem eigentlichen Orgasmus kann die Frau gelegentlich Spasmen spüren, die ihr ermöglichen, in der Erregung nochmals innezuhalten, diese abfallen und wieder ansteigen zu lassen.

Die Orgasmusphase wird begleitet durch Muskelkontraktionen der Scheide, der Gebärmutter und des Schließmuskels und kann bis zu 30 Sekunden dauern. Danach entspannen sich die Muskeln wieder, die Schwellungen klingen ab und Klitoris, Scheide und Gebärmutter kehren in den ursprünglichen Zustand zurück. Manche Frauen können in der Erregung bleiben, möchten nochmals zum Orgasmus-Plateau aufsteigen und erleben erneut Orgasmen.

In der Entspannungsphase klingt die Erregung langsam ab und der Körper kehrt in den ursprünglichen Entspannungszustand zurück.

Die Bewegung des Körpers und das anschliessende Loslassen sind schliesslich auch wichtig, um einen Orgasmus beim Geschlechtsverkehr zu erreichen. Auch da gilt - allzu große körperliche Anspannung hemmt unser Lustempfinden und damit auch den Weg zum Höhepunkt. Orgasmen lassen sich auslösen durch Stimulation von Klitoris, Vulva (besonders der inneren Genitallippen), des äußeren Drittels der Vagina oder durch Stimulation von G-Zone und der hinteren zwei Drittel der Vagina. Die Unterteilung in klitoralen und vaginalen Orgasmus, von der immer wieder die Rede ist, ist übrigens unsinnig. Denn egal, mit welcher Stimulation, bei jedem Orgasmus ist die Klitoris mitbeteiligt. Genauso wie der Penis des Mannes wird diese erregt, selbst wenn keine spezielle Berührung stattfindet.

Ich hoffe, diese kleine Aufklärungsstunde hilft Euch, Mut zu fassen und einfach wieder auszuprobieren. Dabei solltet Ihr immer im Auge behalten, dass der Weg im Sex genauso lustvoll und befriedigend sein kann, wie das Ziel. Beschreitet diese Wege unbedingt zusammen, dann werdet Ihr Euer schönes Intimleben zurückerobern.

Herzlich - Veronika

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October 2, 2015

Ist leidenschaftlicher erotischer Sex wirklich planbar?

by Veronika Schmidt in Beckenschaukel, Buch, Ehe, Ehesex, Lust, männliche Sexualität, Sexualität allgemein, sexuelle Komponenten, weibliche Sexualität, 2015


foto: jacqueline diem

foto: jacqueline diem

foto: jacqueline diem

foto: jacqueline diem

Liebe Veronika

Ist leidenschaftlicher erotischer Sex wirklich planbar?

Christian, 45 Jahre


Lieber Christian

Kurze Frage – grosse Skepsis! Und damit bist Du bei weitem nicht allein. Diese Zweifel erstaunen mich immer wieder. Häufig kommen Paare zu mir in die Beratung, weil sie keinen oder sehr wenig Sex haben. Wenn ich ihnen sage, sie sollen den Sex planen, schauen sie mich ganz entgeistert an.

Deine Betonung liegt ja nun zusätzlich noch auf leidenschaftlich und erotisch. Das scheint in unseren Köpfen mit planen nicht kompatibel. Doch die Grundlage für spontanen, leidenschaftlichen und erotischen Sex ist geplanter Sex!

Wir geben uns der Illusion hin, wer spontanen Sex habe, habe mehr und leidenschaftlicheren Sex. Doch genau das Gegenteil ist der Fall. Wer Sex plant, hat regelmässiger und damit meist befriedigenderen und häufigeren Sex. Aus dem einfachen Grund, weil diese Paare geübter sind, weshalb sie mehr Spass daran und somit auch eher spontanen Sex haben . Es ist zwar ein blödes Beispiel, aber der in unserer Vorstellung spontane leidenschaftliche Affären-Sex muss ja in aller Regel auch geplant werden. Und was geplant ist, weckt auch Vorfreude und Erregung. Funktioniert mit Ferien und freudigen Anlässen doch auch!

Auf all die anderen schönen Ereignisse bereite ich mich problemlos praktisch und innerlich vor. Warum nicht auf Sex? Man kann sehr wohl Lust empfinden, wenn man sich dazu verabredet hat. Weil Lust im Kopf beginnt und danach im Körper geweckt werden kann. Das bedeutet im Falle von Sex, dass ich mir über den Tag hinweg die Lust auf den erotischen Augenblick hin wecke oder erhalte. Indem ich beispielsweise gute Gedanken dazu denke, mich entscheide, nicht wütend zu werden, wenn mein Liebesleben vielleicht zu spät kommt oder etwas Ungeschicktes sagt oder sonst Ärger ins Haus steht. Wer Gedanken und Gefühle gut steuert, kann innerlich vorbereitet auf erotische Momente zugehen. Und manchmal ist es, wie bei einer Mahlzeit auch, der Appetit kommt beim Essen.

Ein weiterer Mythos ist, spontaner Sex mache mehr Spass. Doch Spass macht vor allem, was wir gut können. In diesem Fall die entwickelten sexuellen Fähigkeiten. Einige sind darin natürlich schon Naturtalente, andere brauchen Informationen und Anleitung. Wenn wir diese erotischen Fähigkeiten zusammen üben und anwenden, um Sex lustvoll zu gestalten, dann geschieht es viel weniger, dass wir beim verabredeten Sex dann doch nicht so richtig in Schwung kommen. Bei den erotischen Fähigkeiten geht es darum, wie wir zusammen am besten in Erregung kommen. Wie ist der Geschlechtsverkehr für mich lustvoll? Wie für den anderen?  Schon beim Küssen und streicheln kann man vielleicht noch einiges dazulernen. Es gibt Männer, die wissen genau, wie sie ihre Frau anfassen müssen, aber es gibt auch solche, die darin sehr ungeschickt sind.

In einem Workshop machten wir eine Umfrage, was eine gute Liebhaberin oder einen guten Liebhaber ausmacht. Frauen stehen darauf, wenn er anzufassen weiss. Wenn er weiss, was er tut. Sich etwas getraut. Sicher berührt und küsst. Männer finden mehrheitlich eine Liebhaberin toll, die ihn wertschätzt und gerne „Zeit zu zweit“ mit ihm verbringt. Ist das nicht erstaunlich?

Geplanten Sex zu haben ist ganz einfach. Wir legen uns nackt zusammen ins Bett oder sonst wohin, berühren uns und daraus wird ganz schnell mehr werden. Wenn wir keine Lust auf Experimente haben, machen wir einfach das, was wir gut können. Der ganz banale „Blümchensex“ feiert grad wieder ein grosses Comeback, nachdem wir die letzten Jahre einen sexuellen Overkill erlebten. Und das, was wir gut können, reichern wir nun mit „mehr spüren“ und „mehr ausdrücken“ an. Viele Männer finden es schön, wenn die Frau ihre Lust zeigt. Das ist das, was Frauen lernen können – ihre Lust zu empfinden, zu steigern und zu zeigen.

Dazu gibt es bestimmte Körperübungen, wie zum Beispiel die „Beckenschaukel“, die durch an- und entspannen des Beckenbodens entsteht. Der Beckenboden hilft, vom Körperinneren her die Erregung zu empfinden und zu steigern. Das ist übrigens nicht nur ein Frauending. Viele Männer haben einen Orgasmus, der einfach im Unterleib bleibt. Mit der Aktivität des Beckenbodens werden Orgasmen für den Mann viel ganzheitlicher, der Sex vielfältiger. Die bewusste Bewegung des Beckenbodens und die dadurch verbesserte Körperwahrnehmung ist für beide Geschlechter der Schlüssel zu befriedigender Sexualität.

Die Beckenschaukel ist eine Bewegungsübung, mit der wir unser Becken mobilisieren, unsere Empfindsamkeit stärken und unsere Vorstellung von Sex beeinflussen. Sie ist eine uns angeborene reflexartige Bewegung, wie wir sie beim Husten, Lachen oder Schluchzen machen. Diese Bewegung nutzen wir nun für das Einüben von An- und Entspannung des Beckenbodens und für die Erregungssteigerung. 

Dazu ein Auszug aus meinem Buch LIEBESLUST: Im Stehen üben wir die Beckenschaukel folgendermaßen: Leicht in den Knien stehend, lässt sich das Becken locker bewegen. Das Becken wird in einer Schaukelbewegung so gekippt, dass sich das Geschlecht beim bewussten Ausatmen nach vorne, beim Einatmen nach hinten bewegt. Bei der Schaukel nach vorn spannen wir gleichzeitig die Beckenbodenmuskeln an, beim Schaukeln nach hinten ins Hohlkreuz entspannen wir sie wieder. Dieses Spiel des Beckens und der Muskeln während dem Sex sorgen für eine gute Erektion und dafür, dass wir sexuelle Erregung gut und intensiv spüren. Das dazu bewusste geräuschvolle Ausatmen steigert die Lust zusätzlich.

Letzthin wollte jemand wissen, ob ich den Sex mit meinem Mann in den Terminkalender schreibe. Mache ich nicht, aber ich hab’s im Kopf. Es hilft, wenn Paare miteinander besprechen, wie oft und wann Sex stattfinden soll. Bleiben wir mal beim guten Durchschnitt, der ist vielleicht ein- oder zweimal die Woche. Dann kann man sich fragen: Wo könnte das in unseren Wochenablauf passen? Wenn wir dann nicht miteinander schlafen, aus welchen Gründen auch immer, suchen wir nach einem Alternativtermin.

In diesem Sinne wünsche ich Dir, Christian, viele schöne erotische Rendezvous!
Herzlich - Veronika


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© by Veronika Schmidt. Publikation, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung.