Search
  • Home
  • Veronika
  • Q&A BLOG LIEBESBEGEHREN
  • Übersicht alle Blogs
  • Video-Sex-Tipps
  • ENDLICH GLEICH! BUCH & BLOG
  • Deine Frage
  • Bücher LIEBESLUST & ALLTAGSLUST
  • Bücher bestellen
  • Interviews & Medien
  • Veranstaltungen
  • Literatur & Links
Close
Menu
Search
Close
  • Home
  • Veronika
  • Q&A BLOG LIEBESBEGEHREN
  • Übersicht alle Blogs
  • Video-Sex-Tipps
  • ENDLICH GLEICH! BUCH & BLOG
  • Deine Frage
  • Bücher LIEBESLUST & ALLTAGSLUST
  • Bücher bestellen
  • Interviews & Medien
  • Veranstaltungen
  • Literatur & Links
Menu

Liebesbegehren – Veronika Schmidt

November 29, 2018

BIN ICH BI- ODER HETEROSEXUELL?

by Veronika Schmidt in Bibel, Christliche Lebenswelt, männliche Sexualität, Partnerwahl, Sexuelles Begehren, Homoerotik, 2018


foto: brett sayles

foto: brett sayles

foto: brett sayles

foto: brett sayles

Liebe Veronika

In Deinem Blog "erotische Gefühle der gleichgeschlechtlichen Freundin gegenüber" schreibst Du: "In jedem Menschen stecken homoerotische Anteile." Ich selbst habe seit 5 Monaten zum ersten mal eine Freundin. Ich würde mich von meiner Entwicklung her als heterosexuell bezeichnen, habe mich verschiedentlich in Mädchen verliebt und auch begehrliche Gedanken zum anderen Geschlecht hin gehabt. Eine Beziehung mit einer Frau habe ich mir wirklich gewünscht, und auch immer wieder während den zurückliegenden Singlejahren herbeigesehnt. Ich finde meine Freundin attraktiv und begehrenswert, worüber ich mich freue.

Jedoch hat mich vor einigen Monaten (kurz vor Start unserer Beziehung) die Frage „bin ich eigentlich wirklich heterosexuell oder bin ich bisexuell?" völlig verstört, einhergehend mit teils gravierenden Schlafproblemen. Weshalb ich mir diese Frage stellte? Wenn ein Mann gut aussieht, fällt mir das auf. Zudem hatte ich schon gewisse homoerotische Phantasien, wie z.B. die Vorstellung, ob es nicht auch lustvoll wäre, selbst einmal einen Penis in den Mund zu nehmen. Oder die Vorstellung, selbst penetriert zu werden. Auch stellte ich fest, emotional nicht nur von Frauen berührt zu werden, sondern auch von (feinfühligen) Männern.

Nachdem ich Rat suchte und mich etwas zum Thema "sexuelle Orientierung" informiert hatte (u.a. dass in jeder Persönlichkeit womöglich ein Stück "bi" stecken könnte), fand ich wieder einigermaßen Ruhe und den Mut für die Beziehung mit meiner Freundin. Wir fühlen uns beide bisher in unserer Partnerschaft sehr bestätigt. Mit dem Sex wollen wir bis zu einer möglichen Ehe warten, weil wir uns diesen verbindlichen Rahmen für unser Sexleben wünschen. Meine Freundin spricht mich erotisch an, doch nagt in mir immer mal wieder der Zweifel, ob ich im Grunde eigentlich bisexuell bin. Da wir eine Ehe anstreben, möchte ich einen "klaren Kurs" leben und mich prüfen.

Deshalb meine Fragen: Wie verhält es sich mit dem "Bi-Empfinden“ bei Männern? Dass Frauen manchmal gewisse Bi-Tendenzen haben, habe ich verschiedentlich gehört (auch von meiner Freundin, mit der ich mich über dieses Thema schon unterhalten habe). Welcher Grad des Bi-Empfindens fällt noch unter "Heterosexualität" und wann ist von richtiger "Bisexualität" zu reden? Und wie ist die Thematik der "Bisexualität" bzw. dem tendenziellen Empfinden von Bisexualität in den biblischen Kontext einzuordnen? Lässt sie sich mit dem biblischen Menschenbild vereinbaren? Die Bibel äußert sich zu diesem Thema ja nicht direkt, und von manchen konservativen Christen wird das "geschaffen als Mann und Frau" gleichgesetzt mit ausschliesslich heterosexuell.

Ich danke dir herzlich für deine Antwort. Mike, 25 Jahre


Lieber Mike

Wir reden in Bezug auf die Orientierung der Sexualität von Anziehungskodes. Diese können sowohl das andere Geschlecht, das eigene Geschlecht, beide Geschlechter oder auch Objekte, Szenarien, bestimmte Körperteile etc. betreffen. Vor allem wenn die sexuelle Erregbarkeit ausschliesslich letztere Dinge betreffen, spricht man von eingeschränkten Anziehungskodes (Fetischismus). Die sexuellen und emotionalen Anziehungskodes – das, was Menschen sexuell und emotional anzieht und erregt – können sich sowohl in der Realität abspielen, als auch in der Fantasie oder in Träumen. Die Anziehungskodes geben Hinweise auf die die sexuelle Orientierung. Menschen können über ein breites Spektrum und eine grosse Vielfalt und Varianten von Anziehungskodes verfügen.

Dass einen auch das eigene Geschlecht sexuell anzieht, ist nicht aussergewöhnlich, auch nicht bei Männern. Eine von gegenseitiger erotischer Anziehung geprägte Beziehung in der Bibel finden wir bei David und Jonathan.

Als David aufgehört hatte, mit Saul zu reden, verband sich das Herz Jonathans mit dem Herzen Davids, und Jonathan gewann ihn lieb wie sein eigenes Leben. Und Jonathan schloss mit David einen Bund, denn er hatte ihn lieb wie sein eigenes Leben. 1. Samuel 18, 1 + 3

Oft schon wurde vermutet, diese Beziehung sei eine homosexuelle. Kann sein, doch David begehrte auch Frauen. Bei David und Jonathan sehen wir eine starke emotionale Verbindung – was ebenfalls für Männer nicht ungewöhnlich ist: “David fiel auf sein Antlitz zur Erde und beugte sich dreimal nieder, und sie küssten einander und weinten miteinander, David aber am allermeisten.” (1. Sam. 20, 41) Ich denke, entweder man ist emotional empfindsam, gegenüber beiden Geschlechtern, oder man ist eben nicht so der Gefühlsmensch. Wer einen feinfühligen, sensiblen Charakter sein eigen nennt, wird auf menschliche Reize emotional reagieren, unabhängig des Geschlechts. Herzergreifend ist denn auch Davids Klagelied, als er von Jonathans Tod erfährt und stellt diese Liebe über die der Frauen:

Weh ist es mir um dich, mein Bruder Jonathan, ich habe große Freude und Wonne an dir gehabt. Du warst mir sehr lieb. Wunderbarer war deine Liebe für mich, als die Liebe der Frauen. Ach, die Helden sind gefallen, die Waffen des Kampfes verloren." 2. Samuel, 1, 26 - 27

Grundsätzlich können Menschen sexuelle Fantasien in verschiedenste Richtungen haben. Von einer gewissen Bi-Tendenz kann womöglich bei bis zu 50 % aller Männer ausgegangen werden [vgl. Kinsey-Report 1948]. Wenn laut dieser Studie rund die Hälfte aller Männer (und Frauen) einen gewisse Bisexualität innerhalb der Heterosexualität mindestens in der Fantasie nicht ausschliessen, zeigt das die Wandelbarkeit der sexuellen Anziehung. Sexualität ist formbar. Was ich damit aber nicht sagen will, ist, dass gleichgeschlechtliche Sexualität „umgeformt“ werden kann, wenn diese als eindeutig erlebt wird. Ein Hinweis, worauf man „steht“, gibt die Verliebtheit. Obwohl man sich Sexualität mit beiden Geschlechtern vorstellen kann, verliebt man sich meist nur in das eine Geschlecht. Bi-Sexualität würde nach dieser Logik bedeuten, man verliebt sich seit der Pubertät wechselnd in Männer und Frauen und gibt beiden Geschlechtern gleiche Präferenz.

Da Du Dich in Frauen verliebst und Frauen sexuell erregend findest, ist Deine Geschlechter-Anziehung vermutlich heterosexuell, auch wenn Du Dir vorstellen könntest, Männer zu erotisieren. Die verschiedenen Körper mögen Dich sexuell anziehen, doch das bedeutet noch nicht, in den Menschen, der in diesem Körper steckt, verliebt zu sein, ganzheitlich, sexuell-körperlich und auf emotionaler Ebene. Wenn Du Dich in Deiner Anziehung verunsichert fühlst, kannst Du die Erotisierung des anderen Geschlechts (und Deines eigenen) verstärken über das sexuelle Begehren:

Damit ist die Vorwegnahme erotischer Erfahrungen oder Fantasien gemeint, die den Erregungsreflex auslösen und begleiten. Richte diese Fantasien darauf, den weiblichen Körper zu erotisieren, aber auch Dich in der Vorstellung als Liebhaber zu sehen, der die Frau begehrt und lustvoll in sie eindringt. Wenn Dich sexuelle Fantasien von Oralsex mit einem Mann erregen, dann dürfen sie als Erregungsquelle sein. Sexuelle Fantasien erfüllen ihren eigenen Zweck und müssen nicht in die Realität umgesetzt werden. Penetriert zu werden oder Oralsex kann aber auch alternativ gelebt werden mit der Frau (Oralsex, Analmassage, Toys etc.), sofern die Partnerin damit einverstanden ist. Du kannst diesen Bildern aber auch entgegenwirken, indem Du Deine eigene Intrusivität (das Eindringen des Penis) mehr erotisierst und in Deine männliche Kraft gehst.

Da Ihr keinen Sex möchtet, bleibt es vorerst bei der Vorstellung und vielleicht auch bei entsprechenden Erfahrungen in der Selbstbefriedigung. Lest doch miteinander mein Buch LIEBESLUST, das könnte Euch Denkanstösse geben. Denn auch für Deine Freundin wäre eine Vorbereitung auf Eure gemeinsame Sexualität wünschenswert, indem sie ihre Vaginalität entwickelt. Was bedeutet, ihren vaginalen Innenraum zu entdecken und sich die Vagina anzueignen als Raum weiblicher Erotik, um damit irgendwann lustvolle Begegnungen mit Dir und Deinem eindringenden Penis, Finger zu erleben. Indem Ihr Euch selbst als lustvolle Frau oder lustvollen Mann erlebt, entwickelt sich das Gefühl der Geschlechtszugehörigkeit und der sexuellen Selbstsicherheit, aber auch die Anziehungskodes bezüglich der anderen Person.

Aus christlicher Sicht ist eine Beziehung monogam. Solltest Du Dich im Laufe einer zukünftigen Ehe auswärts verlieben, was passieren kann, dann bleibt für Dich die Herausforderung dieselbe, egal ob Du Dich in eine andere Frau oder einen anderen Mann verliebst. Nämlich mit dieser Verliebtheit so umzugehen, dass Du Dich auf allen Ebenen Deiner Frau (wieder) zuwendest, falls Du davon wegzudriften drohst. Wenn wir wissen, wie Anziehung funktioniert, können wir das. Auch ist es ganz klar eine Frage der Entscheidung. Verliebtheit darf sein (oder wird passieren), doch dieser Verliebtheit nachgeben, kann man entgegensteuern.

Sexualität beinhaltet nicht einfach nur die körperliche Anziehung, sondern für viele Menschen ist damit der Wunsch verbunden, eine ganzheitliche Hingabe an einen anderen Menschen zu leben, auf geistiger, seelischer und körperlicher Ebene. Die Bibel nennt dies, den anderen Menschen „erkennen“. Diese ganzheitliche Erfahrung wünsche ich Euch als Paar von ganzem Herzen. - Veronika


November 22, 2018

BITTE SEHT EUCH DEN FILM #FEMALE PLEASURE AN!

by Veronika Schmidt in Christliche Lebenswelt, Gleichberechtigung, Gott, Rollenbilder, Sexismus, Sexualethik, Zusammenleben, 2018


female_pleasure.jpg
female_pleasure.jpg

BITTE, BITTE, BITTE MÄNNER UND FRAUEN - SEHT EUCH DIESEN FILM AN!

Er läuft JETZT in den Kinos in der Schweiz und in Deutschland

Weshalb sollten wir alle diesen Film gesehen haben? Weil er uns Erklärungen und Lösungsansätze liefert für das grösste Missverständnis der Menschheit - RELIGION, FRAU & SEXUALITÄT - und den damit einhergehenden drastischen Konsequenzen für alle, Männer, Frauen und Kinder. “Mit dem Schweizer Dokumentarfilm #Female Pleasure kommt der wichtigste Film des Jahres in die Kinos”, schreiben die Medien. Ihr dürft ihn auf keinen Fall verpassen. Denn er führt uns vor Augen, was viele noch immer nicht hören und sehen wollen: Dass die Unterdrückung der Frau und ihrer Lust in allen Religionen und Konfessionen, noch immer, ein riesiges Problem mit gravierenden Folgen darstellt, zementiert durch die patriarchalen Strukturen. Die Schweizer Regisseurin Barbara Miller porträtiert im Film fünf Frauen aus verschiedenen Weltreligionen und zeigt ihre berührenden Geschichten. Ich bitte euch Männer, hört wenigstens einmal diesen Frauen zu, denn diese Geschichten haben mit euren eigenen Müttern, Frauen und Töchtern zu tun.

Brutale Praktiken, Missbrauch, sexuelle Unterdrückung und latente Missachtung und Ungleichbehandlung der Frau finden nicht bloss “bei den anderen” statt, sondern mitten in unserer Gesellschaft. Die Doku zeigt, dass auch in modernen, westlichen Metropolen wie London Genitalien von Frauen brutal verstümmelt werden. Dass in jüdisch-ultraorthodoxen Communitys in New York Frauen für die Gesellschaft unsichtbar gemacht und zu Heirat und Sex mit ihnen völlig “Fremden” gezwungen werden. Dass in einem Land wie Japan Penisse kulthaft verehrt werden, während über Vulvas/Vaginas zu sprechen strafbar ist, weil obszön. Dass im System der katholischen Kirche Ordensfrauen in ihrer Persönlichkeit “völlig entkernt” und von Ordensmännern missbraucht werden.

Trotz den happigen und auch Wut auslösenden Geschichten zieht der Film nicht nach unten, sondern macht Mut. Denn diese Frauen sind keine Opfer, sondern selbstbestimmte Gestalterinnen ihres neuen Lebens. Dieser Kämpferinnen-Geist springt auf einen über und ermächtigt, sein eigenes Leben mit neuen Augen und Kraft zu sehen. Mich haben zusätzlich die Männer im Film berührt: Für den, der zuhört und hinsieht, ist nichts mehr wie vorher!

#FEMALE PEASURE, der TRAILER

Q&A BLOG LIEBESBEGEHREN RSS

November 15, 2018

ICH BIN AUF SEXTING-SEITEN

by Veronika Schmidt in Erregung, Lust, männliche Sexualität, Selbstgefühl & Selbstwert, Selbstverantwortung, Sexualethik, Singles, Sexting, 2018


foto: rodion-kutsaev

foto: rodion-kutsaev

foto: rodion-kutsaev

foto: rodion-kutsaev

Hallo Veronika

Ich habe eine Frage bezüglich Sexting. Ich bin momentan Single und date auch niemanden. Ab und zu bin ich auf anonymen Sexting Seiten, denn ich finde dies aufregend. Dabei ist mir die Anonymität wichtig (kein Gesicht zeigen) und auch die Volljährigkeit vom Gegenüber (leider habe ich es nicht immer ganz eingehalten). Ich Frage mich aber immer wieder, ob das okay von mir ist, oder ob ich das lieber lassen sollte.

Danke für Deine Antwort. Marvin, 28 Jahre


Lieber Marvin

Allein aufgrund dessen, dass Du mir diese Frage stellst, vermute ich, dass Dir nicht wohl bei der ganzen Sache ist. Weil sie vielleicht nicht Deinem sonstigen Wertekatalog entspricht? Ich würde Dir deshalb als allgemeine Faustregel raten: Tue nichts im Netz, was Du ausserhalb auch nicht tun würdest. Vor allem aber tue nichts Illegales. Schritte in diese Richtung hast Du ja bereits unternommen. Es liegt in der Natur der Sache, dass die Versuchung, es wieder zu tun, damit grösser wird. Sexting (Bilder und Texte mit sexuellem Inhalt austauschen) mit Minderjährigen (unter 18 Jahren), kann (verbotene) Kinderpornographie sein. Doch grundsätzlich ist Sexting keine Straftat, wenn die Inhalte in gegenseitigem Einvernehmen ausgetauscht werden. Für viele Jugendliche ist Sexting eine Form der erotischen und sexuellen Selbstinszenierung, des neugierigen Ausprobierens und des Flirtens. Informationen dazu findest Du auf lilli.ch: Wann ist Sexting strafbar?

Die Anonymität des Internets lässt einen manchmal denken, was man da tue, sei doch nur Spielerei und Fantasie. Aber Cyber-Interaktionen sind reales menschliches Tummelfeld, manchmal mit ganz realen zwischenmenschlichen Konsequenzen. Selbstverständlich trägst Du die Verantwortung für Dein Handeln ganz allein. Das heisst, ob Dein Verhalten von Dir ok. ist, musst du a) selbst entscheiden und b) nach den Kriterien beurteilen, ob Du keine andere Person dadurch schädigst, ob es Dir und Deiner Seele gut tut und Dich nachhaltig ausfüllt. Weiter möchte ich Dir zu bedenken geben, dass es schwierig werden kann, ein angewöhntes Verhalten irgendwann wieder ohne Probleme sein zu lassen.

Auf geistlicher Ebene stellt sich die Frage, womit Du Deine Seele füttern möchtest. Du wirst letztlich sein, was Du denkst, und was Du tust. Wenn ich Dir einen Rat geben darf, dann investiere vor allem in die Sexualität mit Deinem eigenen Körper. In Deine sexuelle Entwicklung, Deine sexuelle Selbstsicherheit und in Deine Identität als Mann. Geil Dich weniger mit Sexting auf, sondern lerne Deinen Körper kennen und Deine Empfindungen wahrnehmen. Lerne beispielsweise eine ganzheitlich erlebte Selbstbefriedigung. Damit tust Du nicht nur Dir etwas Gutes, sondern investierst auch in eine allfällige zukünftige Beziehung. Lebe zudem mehr in der realen, wahren Welt und zieh Dich weniger in die Traumwelt im Netz zurück.

Für Deinen Prozess hin zu einer selbstsicheren Sexualität und Männlichkeit empfehle ich Dir zwei Bücher:

Das neue Männerbuch von Ann-Marlene Henning, MÄNNER - Körper. Sex. Gesundheit

Buch von Björn Thorsten Leimbach, MÄNNLICHKEIT LEBEN: die Stärkung des Maskulinen

Viel Freude auf der Entdeckungsreise Deiner selbst! Herzlich - Veronika


Das könnten ethische Richtlinien sein für Deine Sexualität grundsätzlich und auch im Netz:

Verantwortungsvolle Sexualethik beruht

  • Auf dem Gebot der LIEBE, nicht Gesetzlichkeit.

  • Beruht auf SELBSTVERANTWORTUNG und Verantwortung für den anderen in LIEBE.

  • Grundlage ist RESPEKT, sowohl für die Autonomie, als auch die Beziehungsperson.

Normen für sexuelle Gerechtigkeit sind:

  1. Unversehrtheit (füge keinen Schaden zu)

  2. Einvernehmlichkeit (Selbstbestimmung)

  3. Gegenseitigkeit (Geben-Nehmen, Aktiv-Passiv)

  4. Gleichheit (Macht)

  5. Verbindlichkeit (Beständigkeit u. Freundschaft)

  6. Fruchtbarkeit (früher „Muss“, heute Verantwortungsvolle Sorge, wenn Sex zur Zeugung führt)

  7. Soziale Gerechtigkeit (Respekt gegenüber jedem Mitglied der Gesellschaft)

nach Margaret A. Farley „Verdammter Sex“

Q&A BLOG LIEBESBEGEHREN RSS

November 1, 2018

ALS ORDENSFRAU DIE SEHNSUCHT NACH ZÄRTLICHKEIT STILLEN

by Veronika Schmidt in Aufreger, Buch, Christliche Lebenswelt, Gott, Sünde, zölibatär leben, Sehnsucht, 2018


foto: matheus guimarães

foto: matheus guimarães

foto: matheus guimarães

foto: matheus guimarães

Liebe Veronika

Auf der Suche nach Antworten auf meine Fragen zum Umgang mit meiner Sexualität als zölibatär lebender Mensch wende ich mich an Dich. Wie gehe ich mit meiner Sehnsucht nach Nähe und Zärtlichkeit um? Empfiehlst Du auch mir, Deine Bücher zu lesen?

Viele Grüsse, Mathilda


Liebe Mathilda

Vor allem mein Buch LIEBESLUST würde ich Dir zu lesen empfehlen. LIEBESLUST ist ein Erwachsenen-Aufklärungsbuch mit biblischem Bezug, welches sich nicht nur an Paare wendet, sondern auch an unverheiratete Menschen jeden Alters. Denn sexuelle Wesen sind wir schöpfungsgemäss, und unsere Sexualität ist energetisches Zentrum unseres Selbst, egal ob genital ausgelebt oder nicht. Wer den Stellenwert der Sexualität bei sich selbst verleugnet, lebt quasi auf Sparflamme. Auf Deine Frage, wie Du mit Deiner Sehnsucht nach Nähe und Zärtlichkeit umgehen kannst, beginne ich mit Anselm Grün, den Daniel Zindel in seinem neuen Buch HÜTTENZEIT zitiert:

„Da sassen wir also alle im Kreis, evangelikale, grün-ökologische und feministische Theologinnen und Theologen. Pater Anselm referierte über benediktinische Spiritualität. Am Schluss blieb Zeit für Fragen. Der Eklat – ich als Kursleiter empfand es als äusserst peinlich – geschah ganz am Schluss: „Sagen Sie, Herr Grün, betreiben Sie auch manchmal Selbstbefriedigung?“, fragte eine junge Feministin provozierend. (…) Anselm Grün antwortete souverän und zugleich so natürlich: „Wissen Sie, ich bin ein Mann. Ich möchte ganz in meinem Leib zu Hause sein. Wenn ich das bin, dann bin ich auch mit meiner Sexualität in Tuchfühlung. Als zölibatärer Mensch lebe ich meine Sexualität nicht genital. Aber ich stelle mich manchmal im Abenddunkel, oft im Frühling und Sommer, ans offene Zimmerfenster. Ich spüre dann den Lufthauch auf meinem Körper, fühle den Wind auf meiner Haut und lasse mich so liebkosen. Ich bin auf diese Art und Weise mit meiner sexuellen Kraft in Berührung, ohne dass ich sie geschlechtlich auslebe.““

Eine weitere Geschichte, die mir zugetragen wurde, ist folgende: Eine junge Frau, die im Begriff war, ins Kloster einzutreten, hatte starke Probleme mit dranghafter Selbstbefriedigung. Deswegen litt sie unter grossen Schuldgefühlen. Sie wollte die Selbststimulation unbedingt endgültig sein lassen, bevor sie ins Kloster eintrat. Weil die Frau sich selbst derart unter Druck setzte, empfahl ihr die Oberin eine psychologische Beratung und diese Therapeutin ihr dann eine Sexualberatung. Die Sexualtherapeutin schlug der Frau vor, sich erst auf einen Prozess einzulassen, die Selbstbefriedigung und den eigenen Körper zu geniessen und in ein gesundes Verhältnis dazu zu kommen. Wenn das gelinge, könne sie sich auch frei dazu entschliessen, auf Selbstbefriedigung zu verzichten oder sie aber beibehalten. Der gesunde Prozess ist gelungen und die Frau ist ins Kloster eingetreten. Ob die Ordensfrau ihre körperliche Sehnsucht nun auf diese Weise weiter stillt, ist mir nicht bekannt, doch wichtig scheint mir der Weg, den sie mit sich selbst und ihrer Genitalität zurückgelegt hat.

Ich denke, es ist wichtig, grundsätzlich zu unterscheiden zwischen der eigenen Sexualität (Selbstliebe) und der Paarsexualität. Als Ordensfrau verzichtest Du auf die Ehe oder ein andere menschliche enge und körperliche Beziehung, um in erster Linie ganz frei zu sein für Gott, aber auch für Menschen und deren soziale Anliegen. Damit verzichtest Du auf Sex mit einem Dir nahestehenden Menschen. Ob Du damit aber gleichzeitig auf persönliche körperliche intime Empfindungen, Streicheleinheiten oder Stimulation verzichten möchtest, ist nochmals eine andere Fragestellung und Entscheidung. Auf jeden Fall finde ich es wichtig, dass Du, wie Anselm Grün es ausdrückt, ganz Frau sein kannst, auch mit einem Bewusstsein für Deine Genitalität und mit der Anerkennung Deiner Sehnsüchte nach Nähe und Zärtlichkeit.

Die bedeutende Universalgelehrte Hildegard von Bingen (1098 – 1179), Benediktinerin, Äbtissin, Dichterin und Komponistin notierte in ihren Notizen, Mädchen würden ab dem zwölften Lebensjahr bei "schlüpfrigen Fantasien" den "Schaum der Wollust" auswerfen und die weibliche Sexualität lasse ihren Forschungen zufolge erst ab dem 70. Lebensjahr nach. Hildegard von Bingen lieferte zudem die erste detaillierte Schilderung eines weiblichen Orgasmus: "Ist die Frau in Vereinigung mit dem Manne, so kündet die Wärme in ihrem Gehirn, die das Lustgefühl in sich trägt, den Geschmack dieses Lustgefühls bei der Vereinigung vorher an. Fast gleichzeitig damit ziehen sich die Nieren der Frau zusammen, und alle Teile, die während des Monatsflusses zur Öffnung bereitstehen, schließen sich so fest, als wenn ein starker Mann irgendeinen Gegenstand in seiner Hand fest verschliesst." Sexualität war für Hildegard von Bingen genauso eine Gottesgabe wie Nahrung oder die Freuden der Musik.

Ich stelle mir vor, dass Hildegard von Bingen durchaus eigene Erfahrung mit ihrer Sexualität und ein unverkrampftes Verhältnis dazu hatte, um sie auf diese Weise beschreiben zu können. Natürlich stellt sich für jeden persönlich auch die Frage, ob Zärtlichkeit und Sexualität mit sich selbst die empfundene Sehnsucht stillt und einen nährt, oder ob es einen noch mehr in die Sehnsucht treibt. Doch es gilt auch zu Bedenken, was die Sexologin und Institutsleiterin Esther Elisabeth Schütz in einem Interview gegenüber dem Katholischen Medienzentrum kath.ch sagte: “Nur wenige Menschen können Sexualität sublimieren.” (Auf eine höhere Ebene in künstlerische, sportliche, kulturelle, soziale Leistung o. Ä. umsetzen.)

Esther Elisabeth Schütz wurde vom Medienzentrum interviewt aufgrund der vielen Missbrauchsskandale innerhalb der katholischen Kirche und der Aussage eines Bischofs, der diese mit Homosexualität in Verbindung brachte. Sie führt im Gespräch aus: “Die Liebe zu sich selbst heisst unter anderem, den eigenen Körper in seiner Ganzheit anzunehmen und wertzuschätzen.” Dazu gehören, wird sie weiter zitiert, die Geschlechtsorgane mit ihrer Fähigkeit der sexuellen Erregung ebenso wie die eigenen Gefühle. Ungeachtet ob jemand zolibatär oder in einer Beziehung lebe, können Männer und Frauen in der Selbstbefriedigung die sexuelle Erregung mit ihren Emotionen verbinden lernen und sie als positive Kraft menschlichen Daseins autonom leben. Schütz betont, in diesem Sinne sei Selbstbefriedigung gesellschaftlich und von der Kirche als “gleichwertige Form der Sexualität anzuerkenn wie jene zwischen zwei Menschen.”

Tatsächlich kann man aus diesem Statement erahnen, dass die Kirche mit ihrer Haltung zur Selbstbefriedigung als eine „zutiefst ungeordnete Handlung“ mehr Probleme schafft, als löst. Wenn Du Dich für eine grundsätzliche Auseinandersetzung mit dem Thema Sexualität interessierst, empfehle ich Dir das Buch der Nonne Margarete A. Farley VERDAMMTER SEX. Weiter lesenswert für Deine Fragestellung der Sehnsucht wären zudem zwei Büchlein von Anselm Grün: MIT ALLEN SINNEN GOTT ERFAHREN und MYSTIK UND EROS

Liebe Mathilda, ich wünsche Dir, dass Du einen Prozess mit Deiner Sexualität erfahren kannst, in dessen Folge Du in Freiheit wählen kannst zwischen dem Genuss der Selbstliebe in gesundem Rahmen oder dem Freisein, Selbstliebe auf der genitalen Ebene aus eigenem Entschluss zu lassen, ohne auf Formen der Sinnlichkeit in Deinem Leben verzichten zu müssen.

Herzliche Grüsse – Veronika

Q&A BLOG LIEBESBEGEHREN RSS



October 18, 2018

NIMM'S MIT HUMOR!

by Veronika Schmidt in Selbstbefriedigung, Selbsterfahrung, Solosex, Sünde, Aufreger, Humor, 2018


blur-color-cube-208147.jpg
blur-color-cube-208147.jpg

Liebe Veronika

Ich habe Deine beiden Bücher gelesen und den Hossa Talk gehört. Einfach gut und hilfreich. Auch das Vorwort Deines Mannes im Buch "Alltagslust" ist äusserst spannend. Als Mann im Gespräch mit anderen Männern weiss ich um deren Nöte. Du weist als erfahrene und gläubige Sexologin wirklich auf Optionen der Hilfe hin. Das ist sehr wertvoll und befreit viele Menschen vom Leidensdruck. Früher war ich radikaler Gegner der Selbstbefriedigung (es sei Sünde). Dann habe ich meine Meinung geändert und seitdem geht es mir entschieden besser. Vielen Dank Dir!

Da ich oft und gerne Gedichte über verschiedene Themen schreibe, hier mein Gedicht zur umstrittenen Thematik - Herzliche Grüsse Martin.


Lieber Martin - schon lange nicht mehr so gelacht! Danke Dir! Meinen BLOG-Leser*innen will ich diese lustvollen Zeilen in der Manier Erich Kästners auf keinen Fall vorenthalten:

DIE SELBSTBEFRIEDIGUNG
Will einer der Partner kaum noch Sex, 
entsteht oft schnell ein Notkomplex. 
Dem Einem ist es bald zu viel, 
der Andre wünscht das Lustgefühl.
Und ist ein Partner häufig krank, 
gibt’s diesen Weg, ja Gott sei Dank. 
Für Singles die auch so allein 
wird Hand anlegen hilfreich sein.
Auch Frauen dürfen sich entdecken 
und dabei Gefühle wecken 
ihres Körpers sich bewusst, 
zu vertreiben Eros Frust. 
Zu eines Mannes Fantasie,
befreiend ist die Onanie. 
Von Schuldgefühlen wirklich frei 
steigert sich die Lust dabei.
Will ein Paar gut lernen lieben,
soll jeder an sich selber üben. 
Fachlich begründet rät Frau Schmidt, 
so Manchem der hier oft schon litt:
Mann übe locker in die Hand, 
rubble nicht, tus ganz entspannt. 
Auf diese Art geht´s wirklich gut. 
Danke Frau Schmidt: Sie machen Mut!

Q&A BLOG LIEBESBEGEHREN RSS

  • Newer
  • Older

© by Veronika Schmidt. Publikation, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung.