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Liebesbegehren – Veronika Schmidt

March 13, 2021

FROMME AUFKLÄRERIN - GESEHEN VON LINKS

by Veronika Schmidt in Christliche Lebenswelt, fromm & sexy, Gender, Geschlechtergerechtigkeit, Gleichstellung, Gott, Interview, Kirche, Rollenbilder, Selbstverantwortung, Sexualität allgemein, Sexualethik, Aufklärung, Aufreger, Bibel, 2021


foto: cottonbro

foto: cottonbro

foto: cottonbro

foto: cottonbro

Die Journalistin der linken Wochenzeitung AZ wollte wissen, wie Feminismus und Freikirchenglaube überhaupt zusammenpassen. Der Blick von aussen in aller Kontroverse gibt Anregung.

Die Schaffhauser AZ, gegründet 1918, ist die einzige noch bestehende klassische Arbeiterzeitung der Schweiz.

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February 12, 2021

Pornoschreck auf dem Pausenplatz und zu Hause

by Veronika Schmidt in Aufklärung, Porno, 2021, Christliche Erziehung, Christliche Lebenswelt, Pädagogik, Sex & Kinder, Sexting, Jugendliche


foto: mariotogni fotography

foto: mariotogni fotography

foto: mariotogni fotography

foto: mariotogni fotography

Zunehmend kontaktieren mich besorgte und erschrockene Eltern, weil ihre Kinder mit Pornofilmen der übelsten Sorte konfrontiert sind. Einige Kinder sind danach total verstört und können nicht mehr schlafen. Immer jüngere Kinder sehen diese auf dem Pausenplatz oder bei Schulfreunden und Schulgefährtinnen in deren Zuhause. Aber die Söhne und Töchter halten auch im eigenen Haushalt über den Familien-Laptop nach expliziten Seiten Ausschau. Aus Neugierde und auf der Suche nach Grenzerfahrungen.

Eltern sind zudem beunruhigt über die ansteigende Sexualisierung durch die Sozialen Medien. Durch Berichte über Sexting, Loverboys, Erpressungsversuche zu sexuellen Handlungen, Gewalt und Mobbing. Sie fühlen sich hilflos diesen Themen gegenüber. Sie sind sprachlos in Sexdingen. Doch andererseits beunruhigt christliche Eltern auch der Sexualkundeunterricht der Schule. Worauf soll man achten als Eltern?


Erzählen Kinder und Jugendliche zu Hause von diesen Erlebnissen, kann man davon ausgehen, dass man schon einiges in der Erziehung oder Aufklärung gut gemacht hat. Denn dann ist da offensichtlich eine Vertrauensbeziehung vorhanden. Diese ist das Allerwichtigste überhaupt zwischen Eltern und Jugendlichen. Vielleicht sind die Kinder aber nicht von selbst auf die Pornos zu sprechen gekommen, sondern beim Konsum ertappt worden. Wichtig ist, kein Drama daraus zu machen, aber trotzdem das Thema in aller Ernsthaftigkeit anzugehen. Spätestens jetzt ist Sprechbedarf. Aufklärungsbedarf. Verhandlungsbedarf. Abmachungsbedarf.

Eine Mutter erzählte mir, sie hätte dann zusammen mit ihrem Sohn einen Porno geschaut und mit ihm darüber gesprochen. Dazu muss gesagt werden, dass es verboten und strafbar ist, Jugendlichen unter 16 Jahren pornografisches Material zugänglich zu machen. Auch als Eltern. Also keine gute Idee! Jugendliche machen sich auch strafbar, wenn sie untereinander Filme austauschen. Wenn Schule und Polizei davon erfahren, werden sie deshalb aktiv.

Angesichts der doch besorgniserregenden Lage auf einigen Pausenplätzen, scheint mir der Aufstand unangebracht, den einige Eltern und PolitikerInnen der Aufklärung in der Schule entgegen bringen. Denn die Pornoflut ist definitiv nicht Folge der Aufklärung sondern eher Folge der Tabuisierung. Es mag Fälle von Aufklärungsstunden geben, bei denen über das Ziel hinausgeschossen wurde. Da ist Protest vielleicht nötig. Handkehrum bringen genau diese Situationen das Gespräch am Esstisch zu Hause in Gang. Sie sind die beste Gelegenheit, mit Kindern das Thema Sex zu diskutieren.

Das Argument, dass Aufklärung allein ins Elternhaus gehört, zieht insofern nicht, weil ich aus meinem Beratungsalltag versichern kann, dass diese Aufklärung so gut wie nicht stattfindet. Die Angst vor der Aufklärung unserer Kinder durch die Schule ist riesig. Weshalb eigentlich? Was haben wir zu verlieren? Könnten wir auch gewinnen? Immer wieder begegnet mir die Angst, offen über Sexualität und Verhütung zu informieren, würde zu Sex animieren. Untersuchungen zeigen - das Gegenteil ist der Fall. Je mehr Jugendliche über Sex wissen, desto verantwortungsvoller gehen sie mit sich selbst und anderen und Sexualität um. Desto später haben sie den ersten Sex. Desto selbstsicherer sind sie und können entsprechend Grenzen setzen und Grenzen achten.

Obwohl wir offensiv mit Sexualität konfrontiert sind, darüber zu sprechen ist immer noch ein Tabu. Wir finden in den  Medien eine Fülle von Stoff über Sexualität und diese Informationsschwemme muss sortiert und diskutiert werden. Und ja, da sind mit Sicherheit Informationen dabei, die unser Wertesystem in Frage stellen. Als Eltern und Leitfiguren sollten wir uns bemühen, an unserem eigenen Verhältnis zu Sexualität zu arbeiten, um Gespräche darüber führen zu können. Grundsätzlich finde ich, dass es kein Thema gibt, welches wir nicht mit unseren Kindern besprechen können. Die Aufklärung muss in jeder Hinsicht besser werden und es muss mehr davon geben. In der Regel kommt heute Aufklärung immer noch zu spät. Aufklärung sollte die ganze Kindheit hindurch stattfinden, altersangemessen, die sich bietenden Gelegenheiten immer wieder nützend. Spätestens mit elf Jahren sollten Kinder über die wichtigsten biologischen Vorgänge im menschlichen, sexuellen Körper im Bilde sein. Das einzige, was Kinder überhaupt nicht interessiert, sind Einzelheiten über das Sexleben ihrer Eltern!

Dazu noch etwas zum Reizwort Übersexualisierung oder Frühsexualisierung. Es ist nicht das Wissen, das  übersexualisiert, im Gegenteil. Es ist Unwissen, das dem Tür und Tor öffnet. Weil die Kinder und Jugendlichen keine Anleitung bekommen zum Umgang mit der sexuellen Bilderflut und den Auswirkungen davon in der Gesellschaft. Viele jugendliche Pornoschrecks auf dem Pausenhof haben vermutlich wenig gute Aufklärung zu Hause erfahren und werden mit ihrer aufbrechenden Sexualität allein gelassen. Aber wenn Töchter und Söhne eine Ahnung von Sex haben, können sie entsprechenden Konfrontationen selbstbewusst entgegentreten und Grenzen setzen.

Nachlesen hier:
Das sagt die Regisseurin für „Unabhängiges Erwachsenen-Kino“, Erika Lust, zu Pornografie, und wie sie selbst ihre zwei Töchter darüber aufklärt. Wie sie aufklärt, damit nicht der Porno die heutige Sexualerziehung ersetzt.
Sie sagt, es ist unsere Verantwortung, Kindern zu erzählen, dass Pornos übertriebene Sex-Fiktionen sind.


Hilfreiche Internetseiten zum Thema:

SCHAU HIN

Schau hin Pornografie.jpg

SEXUALITÄT UND PORNOGRAFIE IM NETZ

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BLOG: Sexualerziehung ist gar nicht schwer

BLOG: Mit Kindern über Sex reden - Podcast

 
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January 23, 2021

PAULUS SEXFEINDLICH? - "KURIER DER ZEIT" WEISS ES

by Veronika Schmidt in Bibel, Christliche Lebenswelt, fromm & sexy, Gott, 2021


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KURIER DER ZEIT
Schlagzeilen – die damaligen Ereignisse der Bibel in die heutige Zeit gebracht

ZEITUNG HIER ANSEHEN UND BESTELLEN
 
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January 2, 2021

POPCORN CULTURE - PODCAST SEXEDUCATION

by Veronika Schmidt in Aufklärung, Aufreger, Fragen, fromm & sexy, Gender, Humor, Identität, Liebe, Lust, LGBT+, Podcast, Pädagogik, Selbsterfahrung, Selbstgefühl & Selbstwert, Selbstverantwortung, Sexualität allgemein, 2021


foto: reflab

foto: reflab

foto: reflab

foto: reflab

SEXEDUCATION - die Netflix-Serie ist erstaunlich realitätsnah. Lustiger war Sex-Aufklärung wohl nie und trotzdem ernst. Ich, Veronika Schmidt, schwärme mit Manuel Schmid von Reflab darüber. Hörenswert, auch wenn man die Serie (noch) nicht gesehen hat.

Die britische Netflix-Serie »Sex Education« schafft, was vielen Eltern so unendlich schwerfällt: Sie redet sowohl befreit und humorvoll wie auch ernsthaft und respektvoll über jugendliche Sexualität. Die Story spielt an einem Gymnasium. Der Hormonspiegel ist hoch, und der junge (und sexuell gänzlich unerfahrene) Otis ergreift die Gelegenheit, mit einer inoffiziellen Sexualberatungsstelle sein Taschengeld aufzubessern…

Wir unterhalten uns über sexuelle Tabus und Verklemmtheiten in christlichen Kreisen, und über das Potenzial eines offenen, unverkrampften Umgangs mit Sex.

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December 22, 2020

WEIHNACHT 2020 - MARIA MEETS EVA UND SIE VERÄNDERN DIE WELT

by Veronika Schmidt in Bibel, Christliche Lebenswelt, Endlich Gleich!, Feminismus, Geschlechtergerechtigkeit, Gleichberechtigung, Gleichstellung, Gott, Kirche, Sexismus, Zusammenleben, 2020


“die vergessenen kirchenfrauen” von corinne güdemann kirche st.stephan therwil

“die vergessenen kirchenfrauen” von corinne güdemann
kirche st.stephan therwil

“die vergessenen kirchenfrauen” von corinne güdemann kirche st.stephan therwil

“die vergessenen kirchenfrauen” von corinne güdemann
kirche st.stephan therwil

Männer sind geneigt, alles, was den Beigeschmack einer Gleichstellung der Geschlechter hat, in der heutigen Zeit „Weiberherrschaft“ zu nennen. Das Matriarchat steht meiner Auffassung nach nicht für die Vorstellung einer Herrschaft der Frauen über die Männer; es bedeutet lediglich, dass nicht ausschließlich Männer regieren, - dass, anders ausgedrückt, eine gesündere, gerechtere Gesellschaftsordnung existiert, in der das Regierungsprivileg nach Kompetenz entschieden wird, unabhängig vom Geschlecht.

Katharine C. Bushnell


Gross war die Empörung, als anlässlich der Aktion Maria 2.0. an der Universitäts-Kirche Freiburg ein riesiges Transparent entrollt wurde mit einem Bild der Künstlerin Meredith White, welches eine Maria-Vulva („Mother Vulva“) darstellte. Blasphemie wurde von allen Seiten geschrien. Ich habe zum entsprechenden Facebook-Post der Fachschaft Theologie Uni Freiburg einen Kommentar hinterlassen, zu dem ich sogar aus Rom angepflaumt wurde, wie idiotisch und lächerlich meine „Theologie“ und ich ein Fall für den Psychotherapeuten sei.

Ich fand das Bild schön. Schön genial. Ich fand nicht, dass es die Heiligkeit Marias in Frage stellte, im Gegenteil. Für mich sagte es genau das aus, was die letzten zweitausend Jahre keine Rolle spielen durfte:

Wie privilegiert und geehrt und seit Urzeiten längst rehabilitiert die gläubige Frau ist und weshalb Gott ausgerechnet diesen Weg wählte, seinen Sohn in die Welt zu bringen.

Durch die natürliche Leiblichkeit der Frau, durch das „Tor des Lebens“ – durch Vagina und Vulva. Doch offensichtlich wäre es einigen Vertretern der Theologie lieber, Jesus wäre per Kaiserschnitt zur Welt gekommen.

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Regt diese Tatsache deshalb so auf, weil dieser Vorgang so ganz ohne Beteiligung des Mannes geschah? Zu irdisch? Zu sehr an Eva erinnernd? Wenn Gott die Weiblichkeit geschaffen und auserkoren hat, wie kann dann deren Darstellung Blasphemie sein? Zumal diese Art der Mariendarstellung in der (Kirchen)Kunst schon immer vorkam.

Maria_Vulva.jpg

Die Zerrissenheit ist die Ursache allen Übels

Es regten sich auch etliche gläubige Frauen über diese Darstellung der Maria auf. Viele Frauen möchten lieber eine asketische überhöhte Heilige als Vorbild, nicht eine Identifikationsfigur von realistischer wahrer Weiblichkeit. Immer noch meiden viele die Eva in sich, die die Männertheologie über die Jahrtausende zur Ursache allen Übels erklärte, sexuell aufgeladen. Eva die Hure, Maria die Heilige. Dieses zerrissene Frauenbild lässt weder uns Frauen noch die Männer glücklich und geheilt sein. Diese Zerrissenheit ist die Ursache allen Übels!

Und wo kommt sie her? Seit meiner Jugend beschäftigt mich die Ungerechtigkeit der Ungleichstellung von Frau und Mann. Doch je länger ich als Sexualtherapeutin arbeitete, desto drängender wurde in mir der Wunsch, dieser unglaublichen Sache der theologischen Dämonisierung der Frau und gleichzeitig der Sexualität auf den Grund zu gehen. Ich habe darüber ein Buch geschrieben, welches vor eineinhalb Jahren erschien. Und was ist passiert? Es wurde in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit versenkt. Gleich zu Beginn. Alle haben sie abgestritten, an der Versenkung des Buches beteiligt gewesen zu sein. Doch nach und nach wurden mir die Details dieser Vorgänge doch zugetragen. Männer sind von Männern unter Druck gesetzt worden, sich ja nicht zu meinem Buch zu äussern.

In mir riss ein Faden

Hat es mich überrascht? Nein, eigentlich nicht. Ich habe ja genau über diese Mechanismen geschrieben. Ich war ja bei meinen Recherchen auf all die vielen Bücher des letzten und des jetzigen Jahrhunderts gestossen, die es zu diesem Thema bereits gab. Bücher, die allesamt ebenfalls verschwanden, ohne nachhaltige Spuren zu hinterlassen.

Viele Monate verstrichen, und irgendwann realisierte ich, wie etwas mit mir geschah. Bis in mir irgendwann ein Faden riss. Der Faden des Glaubens an die Gemeinschaft der Gläubigen.

Ausgelöst schlussendlich durch eine einzige Begebenheit. Doch im Nachhinein konnte ich nachvollziehen, wie dies schleichend über die ganze Zeit des Buchschreibens schon in mir vorging. Viele Geschehnisse der längeren Vergangenheit liess ich in meinem Geist Revue passieren, in denen mich jeweils eine riesige Traurigkeit überkam, die nicht einfach nur von mir selbst zu kommen schien.

Mit dem Schreiben des Buches und danach bröckelten letzte Gewissheiten weg, die ich bisher in meinen Leben nie gewagt hatte, ganz grundsätzlich in Frage zu stellen. Paradigmen der christlichen Lebenswelt, in der ich von klein auf drin gelebt hatte. Dieser Zustand machte mich sowohl traurig, ratlos, wie auch erleichtert und innerlich extrem stark. Ich hielt diesen Zustand einfach mal aus. Ich musste viel darüber nachdenken und darüber reden, mit Freunden, mit meinem Mann, mit Gott. Verstärkt wurde dieser Prozess durch die Lektüre des Buches von Per Olov Enquist LEWIS REISE. Mit diesem Buch tauchte ich unwillkürlich ein in meine fromme Kindheit, überhaupt nicht pfingstlich und doch erstaunlich ähnlich, mit all den damals unerklärlichen Empfindungen und nicht einzuordnenden Wahrnehmungen, die meinen durchaus auch frohen Glauben mitgeprägt hatten.

Ein Buch hat meinen Glauben gerettet

Und dann geschah etwas wunderbares. Durch einen Mann. Er hatte mich schon einmal auf Facebook angeschrieben und schickte mir das PDF eines Buches, das bald erscheinen sollte. Und dieses Buch – es tönt pathetisch, ich weiss, aber genau so war es – hat meinen Glauben gerettet!

Die Frau, Katharine C. Bushnell, die dieses Buch vor hundert Jahren schrieb, brachte mir Frieden. Mit einer unglaublich provokativen, intelligenten und mit Witz geschriebenen Exegese. Indem sie mir schwarz auf weiss und mit gründlichem weiblichem Sinn erklärte, wie Gott es gedacht hat, das mit dem Frau-Mann-Sein. Und in mir rief alles: „Ich hab’s gewusst!

Ähnliche Aha-Erlebnisse hatte mir während meines Buchschreibens schon ihre Zeitgenossin, die Engländerin Dorothy L. Sayers, beschert, mit ebenso prägnant-witzigen Dekonstruktionen des frommen Frau-Mann Bildes. Es wäre vor hundert Jahren schon alles gesagt gewesen - wenn Mann und Frau es hören wollten.

WACH AUF, EVA! heisst das erstmals auf Deutsch erscheinende Buch von Katharine C. Bushnell. Der Untertitel des Buches lautet: Erkenne die biblische Wahrheit von Gottes ursprünglicher & unveränderter Absicht der vollen Gleichstellung der Frau. «Denn über dir kommt gleich der Himmel», steht berührenderweise auf dem Umschlag. Das Studienbuch der Amerikanerin zur Frauenfrage erschien erstmals 1921. Eines dieser verschwundenen Bücher. Jetzt übersetzt und herausgegeben von H. Christian Beese in seinem kleinen Verlag in Hamburg*.

Katharine C. Bushnell war Ärztin, Sprachwissenschaftlerin für Hebräisch und Griechisch und Missionarin. Eine Reformerin, die eine führende Rolle übernahm in der Frauenbewegung des 19. Jahrhunderts. Eine dieser eindrucksvollen Frauenleben, die eine christliche feministische Bewegung hatten ins Leben rufen wollen, von denen ich in meinem Buch ENDLICH GLEICH! schreibe.

Wacht auf, ihr Frauen, die ihr immer noch an eine patriarchale “göttliche Ordnung” glaubt

“Diese Frau ist eine linke Feministin!”, rief ein Mann zum Buch WACH AUF, EVA! auf Facebook empört in die Runde. Feminismus - die emanzipierte, feministische Frau im Bund mit dem Teufel - dieses Paradigma hält sich hartnäckig in bibeltreuen Kreisen und feiert grad wieder Urständ.

Interessanterweise kehrt Katharine C. Bushnell den in evangelikalen Kreisen so beliebten “Feminismus-Satan”-Beleg um. Bushnell führt aus, es sei ein «Unerlöster-Mann-Satan”-Komplott gegen die Frau. Dieser habe bewusst die Bibel dahingehend falsch bzw. tendenziös übersetzt. Und zeigt in ihrem Studienbuch in grosser Selbstverständlichkeit gewissenhaft auf, was in den Urtexten wirklich steht.

Und Frauen, lasst Euch nicht irreführen von schönen Worten wie Gleichwertigkeit und Ebenbürtigkeit. Oder geht nicht dem “Gleichwertig aber nicht Gleichartig” auf den Leim. Das sind Worte einer beschönigenden komplementaristischen Sichtweise, die besagt, Mann und Frau hätten den gleichen Wert dadurch, dass sie sich ergänzen. Sich das komplementaristische Mäntelchen umzuhängen ist in der freikirchlichen Lebenswelt grad sehr «en vogue». Man streicht die revolutionäre Bedeutung des Christentums in der Antike hervor in Bezug auf die Würde der Frau und die Sexualethik, im Gegensatz zur damaligen Gesellschaft. Plötzlich sieht man sich auch in der heutigen Zeit als Vorreiter für eben diese Themen. Als Stellvertretende für Frauenwürde, Sexpositivität und Körperintegration. Zweitausend Jahre übersprungen, ganz ohne Reflektion und Schuldeingeständnis. Doch dieses Denken hat nichts gemein mit bedingungsloser vollständiger Gleichstellung und Teilhabe der egalitaristischen Sicht.

Geistlichen Erneuerung der Gesellschaft

Geistliche Erneuerung der Gesellschaft ist das erklärte Ziel christlicher Lebensweise. Genau dieses grosse Ziel kann niemals gelingen, wenn die christliche Lebenswelt nicht endlich eingesteht, dass sie in der gesamten nachapostolischen Zeit einem grossen Irrtum unterlegen ist: Der zutiefst ungöttlichen Geschlechterungerechtigkeit. Frauen sind genauso wie die Männer herausgefordert, sich mit dem Egalitarismus auseinander zu setzen. Frauen haben eine Nimm-Schuld, wenn sich etwas ändern soll. Und Männer entsprechend eine Platz-freimach-Schuld.


PS: Weiterer BLOG: DIESES BUCH HAT MEINEN GLAUBEN GERETTET

PPS: *Hier das Buch WACH AUF, EVA! bestellen: RVB|VKW Verlag per Mail: christian@rvbeese.de

PPPS: Ich werde dem Übersetzer und Herausgeber H. Christian Beese ewig dankbar sein für dieses Buch. Und ebenso werde ich Hans-Jörg Ronsdorf , Autor des Buchs FRAUEN VERGEBT UNS, ewig dankbar sein, dass er mich auf Katharine C. Bushnells Buch aufmerksam machte. Was sagt Hans-Jörg Ronsdorf zu Bushnells Buch im Vergleich zu seinem? “Dagegen ist mein Buch Kindergarten.”

PPPPS: Ich freue mich auf das himmlische Kennenlernen von Katherine C. Bushnell und allen anderen mutigen Frauen ihrer Zeit, den christlichen Mitstreiterinnen in der Gründungszeit des Feminismus.

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© by Veronika Schmidt. Publikation, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung.